Nächte in kleinen oder grossen Konzerthallen sind selten, wenn man kleine Kinder hat – und so ist Sophie Hunger mit ihrer Musik bisher an mir vorbeigegangen (vielleicht nicht mehr lange: am 17.10.2010 tritt sie in Hamburg auf). „Monday’s Ghost“ war daher eine wahre Entdeckung und wieder einmal der Beweis, dass es jenseits des ganzen nievaulosen Popgeklingels von musikalischen Eintagsfliegen und sängerischen Launummern doch noch so etwas wie Qualität gibt. Die Sängerin Sophie Hunger hat eine ganz wunderbare, warmrauhe Stimme, die auf diesem Album mit seinen überwiegend englischen Texten, begleitet von Gitarre, aber auch mal von Klavier, Cello, Vibraphon, Posaune, ausgeprochen gut zur Geltung kommt. Ob in langsam sich steigernden Stücken, minimalistischen Songs oder eingängigen Melodien – Hunger überzeugt mit harmonischer Musik, die bei aller Gefälligkeit eigen und unterscheidbar bleibt. Singt sie auf Deutsch – oder gar Schweizerdeutsch wie auf meiner Ausgabe der CD – wünscht man sich bald eine zweite Scheibe abseits der englischen Texte, denn auch da überzeugt sie. Wird auch nach dem 20ten Abspielen nicht langweilig, gerne empfohlen. Und das Beste: jetzt kommt sie, die vor kurzem das ebenfalls hier besprochene Album 1983 vorgestellt hat und gerade im Spiegel porträtiert wurde, auf Deutschlandtour. Und auch zu uns in den Norden!
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