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Film am Mittwoch : I Forgot My Phone

Unwillkürlich stellt man sich die Frage, wieviel wir von der Welt noch wirklich wahrnehmen, gefiltert durch die Geräte, die wir unseren Sinnen vorschalten. Erleben wir noch das Leben mit seinen Überraschungen, Zufällen, Intensitäten? Oder stehen wir an Rande und zeichnen auf, während der Zauber des Augenblicks unbemerkt vorüber zieht?

43 Kommentare zu “Film am Mittwoch : I Forgot My Phone

  1. Lieber Jarg,
    der Film gefällt mir natürlich gut. Ich dachte erst, es läge an meinem Alter, aber dann las ich mit Freuden Maras Kommentar. Of course, habe ich ein Smartphone, aber ehrlich gesagt, warum weiß nicht so recht. Es ist immer ausgeschaltet. Ich finde Telefonieren unterwegs, die ständige Erreichbarkeit und diese Kontrolle unerträglich, aber ich benutze öfters den wirklich guten Kompass und das Planetarium, mit dem ich Sterne bestimmen kann – und wehe, wenn sich dann einer untersteht, anzurufen!
    Ganz liebe Grüße vom kleinen Dorf am großen Meer
    Klausbernd 🙂

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    • Lieber Klausbernd,
      ich bin ja auch erst seit dem Ableben meines Wählscheibenhandys im Besitz eines Smartphones. Natürlich ist so ein Gerät auch immer ein wenig Spielzeug – und als technikaffiner Mensch kann ich mich dem auch nicht so ganz entziehen, zumal das für mich zu berufsbedingt notwendigen Medienkompetenz gehört.
      Telefonieren unterwegs aber mochte ich noch nie (weder aktiv noch passiv als unfreiwilliger Zuhörer) – und da es glücklicherweise ein privates Smartphone ist, ruft ausser in absoluten Notfällen so gut wie nie jemand an, so dass sich der Nutzen weitestgehend auf familiäre SMS-Belange („Hol Milch“, „Komme später“ …) und solche Gadgets beschränkt, wie du sie erwähnst. Bei mir sind das die Onleihe der Bibliotheken, Bahnfahrplan-Apps, die WordPress App, Google Maps, der MP3-Spieler und – zugegeben – ein elektronischer Flipper. Aber oft bleibt es auch aus, denn schliesslich will ich ja auch noch lesen, mich unterhalten, dösen und – nicht zuletzt – überhaupt SEIN! Ohne elektronische Unterstützung. Anrufe stören da nur.
      Liebe Grüsse aus der großen Stadt am breiten Strom in das kleine Dorf am Meer von
      Jarg

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  2. Ich bin mir nicht sicher, ob es nur eine Frage des Alters ist: ich bin ja im besten Alter für all diese social media Kanäle, besitze aber weder ein Tablet, noch ein Smartphone, E-Reader oder mp3-Player. Als ich auf einer Bloggerkonferenz in Berlin war, war ich von Smartphones umzingelt – alle haben das Essen erst einmal fotografiert, um es zu instagramen, während ich einfach schon aß. Echt schrecklich diese Entwicklung. 😉

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    • Sicher ist es nicht nur das Alter. Aber die Affinität, alle möglichen technischen Kanäle gleichzeitig und stets offen zu halten, dürfte schon bei Jüngeren häufiger sein. Aber vielleicht täuscht das auch. Ist ja alles auch nicht billig …
      Essen fotografieren und dann Posten? Oje. Aber es wundert einen ja nicht, da selbst die Everestbesteigung in Echtzeit per Satellit auf den Facebookaccount gebeamt wird. Inklusive Absturz …;-)

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    • Oh Mara, cool. So ist das bei mir auch. Obwohl ich seit neuesten einen MP3 Player habe, um geführte Meditationen hören zu können (im Bett). Aber mein Handy is so ein Extrastabiles. Und schon SMS schreiben is sehr umständlich. Manchmal habe ich aber auch bisschen Angst jetzt schon den „Anschluß“ zu verlieren.

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      • Ein deutlich jüngerer Bekannter von mir besitzt nicht mal ein Handy, obwohl er beruflich durchaus medienaffin ist. Geht auch und kontaktarm ist er auch nicht, wie es scheint.
        Ob man den Anschluss verliert, ist schon sehr die Frage. Wenn Anschluss verlieren heisst, dass man die Technik und ihre Möglichkeiten gar nicht kennt, kann das natürlich schon schade sein, weil man vielleicht etwas für einen selbst Positives gar nicht entdeckt. Aber wenn Anschluss heisst, dass man auf allen Kanälen permanent sendet und empfängt, wäre mir das auch zuviel. Genauso wie ein permanent mitzuschleppender Technikpark, der sich auch noch auf diverse High-Tech-Kindergadgets ausdehnt. Dann lieber nur so ein altes „Wählscheibenhandy“, wie ich es bis vor ein paar Monaten besaß …
        Was ich trotz einer gewissen Technikaffinität gar nicht nachvollziehen kann, sind die Leute, die nächtelang vor öden Shops übernachten, um das neueste iDingens 10.x zu ergattern. Zu meiner Zeit (Vadder erzählt vom Kriech) machte man so etwas nur für Konzertkarten von richtig guten Muckern … 😉

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    • Ich bin froh, im Urlaub weitgehend offline sein zu können. Und auch im Alltag verführen einen die Geräte ja oft genug zum ziellosen Rumfrickeln … und am Ende stellt man fest, dass der Abend vorbei ist und man eigentlich einen schönen Spaziergang in erfrischender Herbstluft hätte machen können.

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    • Ja, der Kommentar ist gut.
      Wirklich wahr: vor lauter Surfen und Wischen wissen manche nicht mehr, wie gut Gras nach dem ersten Rasenschnitt im Frühling riecht. Smartphonefreie Zonen wären wirklich gut. Bei mir auf der Arbeit gilt zumindest „Handy aus“ für die Kunden (und uns). Aber wahrscheinlich ist die Vorstellung, dass es leise Orte geben sollte wie Bibliotheken, Museen, … völlig anachronistisch.

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  3. Hat dies auf über das lesen und schreiben rebloggt und kommentierte:
    Ich erlebe das auch immer wieder das das Telefon wichtiger ist als der Mensch der grade vor Dir sitzt (bei mir ist da snicht so, ich habe auch keinen so nen neuen Schnickschnack). Ich finde das ziemlich blöd. Und ja, wenn Ihr Leute trefft, dann schaltet doch das Handy mal aus!
    Ich kenne noch die Zeiten als kaum jemand überhaupt einen Festnetzanschluß hatte. Heute sind viele Menschen wirklich immer erreichbar. Echt erschreckend.

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    • Ja, ich kenne das auch. Manche sind rund um die Uhr ereichbar für ihre Chefs und machne das auch noch mit. Selbst, wenn sie eigentlich gerade Zeit mit den Kindern verbingen, steckt so ein Knopf im Ohr. Ich schätze ja mein Wischundweg-Phone durchaus – aber es ist auch gut, wenn es aus ist. Und bei mir auf der Arbeit gilt der Grundsatz, dass der Kunde, der vor Dir steht, wichtiger ist als der, der sich per Telefon vordrängelt.
      Überhaupt Telefon: unsäglich die Leute, die an der Supermarktkasse ihre Einkäufe einpacken und bezahlen, dabei dauertelefonieren und die freundlich grüssende Kassiererin so behandeln, als wäre sie nur ein Geldentgegennahmegerät und kein Mensch.
      Danke für das Rebloggen und herzliche Grüsse von
      Jarg

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      • oh ja, krass, diese an der Kasse mit Telefon gibts hier auch in einem bestimmten Supermarkt voll oft.
        Und am schlimmsten finde ich Verabredungen, wo der oder diejenige ständig telefoniert anstatt mit Dir zu reden. Achtsamkeitstraining wird glaube ich ein echt großer Zukunftsmarkt *g*

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      • So etwas ist auch übel. Da kann man nur aufstehen und gehen.
        Achtsamkeitstraining – da sollte man sich selbständig machen. Ein großes Haus im Wald und alle geben am Eingang ihre Gadgets ab und müssen erstmal was zusammen kochen – was schwierig wird, weil man ohne Gadgets keine Rezepte googlen kann und auch der Sushiservice nicht erreichbar ist … 😉

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      • Also ich mache mich bald damit sozusagen Selbstständig, leider noch ohne Haus im Wald 🙂
        Eher als Wöchentliche Trainingsgruppe *freu*
        Aufstehn und gehn, das klingt gut, leider bin ich irgendwie zu höflich dafür ;-(
        bis denne

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      • Haus und Wald sind natürlich nicht so einfach zu organisieren. Aber bei 2000 Tacken je Wochenende je Teilnehmer sollte das machbar sein, sich repräsentativ-angenehme Räumlichkeiten mit gut ausgestatteten Suiten für die Seminarleiter zu mieten 😉
        Das mit dem Aufstehen könnte ich auch nicht – aber ich danach weitere Treffen meiden.
        Herzlich grüsst
        Jarg

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      • Man muss bloss die (scheinbar) richtigen Lösungen für die Neutronen einer Zeit haben … und schon füllen sich die Taschen. 😉

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      • Was schreib ich statt den gemeinten „Neurosen“? Die „Neutronen“?!! Das kommt davon, wenn man Kommentare übers Smartphone schreibt, während man in der U-Bahn sitzt. Au wei. „Die schärfsten kritiker der Elche sind am Ende selber welche“ 😉

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      • Ja, genau!! ‚Neu-Rosen‘ wäre irgendwie auch schön gewesen. Besser als ‚Neutronen‘. Wählen werde ich unbedingt. Ist schliesslich ein historisch hart erkämpftes Recht, auch wenn die Wahl schwer fällt. [Dieser Kommentar wurde nicht auf dem Smartphone geschrieben. Etwaige Wortverdrehungen in der Kommentarübermittlung sind allein der müde mit einem Stück Pizza in der Hand vor dem Rechner sitzenden Nachtredaktion zuzuscheiben].
        Ein zauberhaftes Wochenende wünscht
        Jarg

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    • Gern geschehen. Die frühen Blogbeitraege posten die unterbezahlten Mitarbeiter der Abteilung FITZ (Frühmorgendliche Informationsterminierungszentrale) unten im Keller …

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  4. Sehr schön. Im Urlaub – ich selbst hatte nichts Elektronisches dabei – fand ich es faszinierend bzw. erschütternd ein Paar zu beobachten, die jeden Morgen sich mit ihren ipads gegenübersaßen. Wahrscheinlich haben sie sich gegenseitig Ausflugstipps zugemailt. Man hätte aber auch mit den Leuten von der Pension sprechen können. Oder miteinander. Das fand nicht statt.

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    • Wir machen oft Urlaub in einem Funkloch … das ist sehr entspannend. Aber manche können es nicht aushalten, nur auf sich selbst „zurueckgeworfen“ zu sein. Dabei kann das innerlich so befreien …“!

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  5. Anders als in anderen Zusammenhängen nehme ich hier an, daß es sich um eine Frage des Alters und der Sozialisation handelt. Menschen über Vierzig, die ein Leben vor dem Smartphone, ja vor dem Mobiltelefon kennen, können auch Situationen und Zeiträume „ohne“ aushalten.
    Jüngere dürften es da schwerer haben… Und brauchen Vorbilder 🙂

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