„Ich hätte gern eine Welt, in der das Ziel der Erziehung geistige Freiheit wäre und nicht darin bestünde, den
Geist der Jugend in eine Rüstung zu zwängen, die ihn das ganze Leben lang vor den Pfeilen objektiver Beweise schützen soll. Die Welt braucht offene Herzen und geistige Aufgeschlossenheit, und das erreichen wir nicht durch starre Systeme, mögen sie nun alt oder neu sein.“
Bertrand Russell, britischer Mathematiker, Philosoph und Schriftstelle (1872-1970)
Quelle:
Warum ich kein Christ bin / Bertrand Russell. – Szcesny Verlag 1963, S. 15
Lieber Jarg,
das hier korrespondiert sehr schön mit dem Film über die James B. Hunt Library. Es geht um offfne Räume, die offenes Denken zulassen. Schönes Zitat. Sehr modern im besten Sinne.
Liebe Grüße, Kai
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Lieber Kai,
da hat mich die Zitatsuche am Donnerstag wohl unbewusst einen Zusammenhang suchen lassen, der tatsächlich – jetzt, wo du darauf aufmerksam machst – verblüffend ist. Bestimmt war die Gestaltung dieser Bibliothek und ihrer offenen Räume auch nur durch „offenes Denken“ möglich. Und dafür soll das norwegische Architekturbüro ja besonder bekannt sein. Hoffen wir, dass offenes Denken in Zukunft weiter zunehmen wird.
Liebe Grüsse von
Jarg
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ich nehme mir die freiheit : http://www.youtube.com/watch?v=uG-iD0Cr2Fs – zudem es nicht einmal der wahrheit entspricht :))) die geistige freiheit hätte uns natürlich weitergebracht, aber gleichzeitig mit dem wachsendem ich, ich und ich gesellschaft wird die uns zu einzelninseln bringen…musste man da nicht gleichzeitig mehr über zusammenhängen menschlicher exisistenzen werben? 😉 sg
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Lieber Blauer Fuchs,
Ja, sicher müsste man das – und Russell schliesst das ja auch zum Glück implizit ein, wenn er von den „offenen Herzen“ spricht. Das „Ich“ wird tatsächlich leider oft überbewertet und endet entweder in der lebenslangen Nabelschau oder darin, dass Menschen sich schrecklich ernst nehmen. Und überhaupt: was ist „Ich“? Für mich wüsste ich das kaum letztgültig zu sagen, da ich das Gefühl habe, dass das, was man darunter versteht, sich permanent wandelt, obwohl es sich treu bleibt …
Herzlich grüsst Jarg
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Erich Kästner werden im Allgemeinen die Sätze zugeschrieben: „Daß wir werden wie die Kinder, ist eine unerfüllbare Forderung. Aber wir können zu verhüten versuchen, daß die Kinder so werden wie wir.“ Vielleicht hat er es 1957 zu Verleihung des Büchner Preises gesagt. Zu Kästner würde so ein Satz sicherlich passen. Zu Russel ist es eine gute Ergänzung, wie ich finde.
Lg und Danke.
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Oh ja, unbedingt ergänzt das gut – danke für den Hinweis auf das Zitat. Leider gelingt uns das nur in Maßen, was Kästner fordert: schon in der Grundschule wurde und wird munter gemobbt, verglichen, abgeschätzt, gedisst – und den Kleinen der Ehrgeiz der Eltern eingepflanzt. Schaut man sich dann die zugehörigen Eltern an, weiss man nicht selten schnell, warum ihr Kind so ist und wünscht sich eine Welt, in der allgemein mehr Achtsamkeit füreinander herrscht. Bleibt nur, selbst daran zu arbeiten.
Herzlich grüsst
Jarg
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