Ein Mann und eine Frau, zwei Kleinkinder von einem und drei Jahren und ein Hund machen sich im März 2010 von Süddeutschland aus auf die Reise. Ziel ist die Mongolei, die über eine unter anderem durch die Türkei und Kasachstan führende Route erreicht werden soll und endet tatsächlich inklusive eines kurzen Heimaturlaubs zwei Jahre später in den USA.
Die Reise wird für die mit diffusem Fernweh und einer bei aller Reisevorbereitung im positiven Sinne offenen und menschenvertrauenden Zuversicht aufgebrochenen Praschels und ihre Kinder zu einem echten Abenteuer – und zu einer tiefen Lebenserfahrung: unerwartete Erlebnisse und etliche Herausforderungen kennzeichnen die Reise ebenso wie eindrückliche Begegnungen mit Menschen, fremden Kulturen und extremen Landschaften. Im Fokus des Berichtes steht dabei immer der Reisealltag der Familie und die Reflexion des Erlebten und der gemeisterten Hürden und Gefahren. Die auch in technischer Sicht zum Teil sehr anspruchsvolle Fahrt mit dem alten Lastwagen über schlammige Pisten, schmale abgründige Bergstraßen und manchen Flusslauf schildert Praschel dabei sehr unvermittelt und mitreissend.
Besonders bewegend ist dabei, auf wieviel Hilfe die vier auf ihren Wegen stossen, wieviel Gastfreundschaft ihnen begegnet, auch wenn ihnen negative und zum Teil bizarre bis gefährliche Erlebnisse mit russischen Militärs, amerikanischen Polizisten oder anderen Staatsbediensteten nicht erspart bleiben: bei aller Begeisterung für Landschaften und Kulturen spart Praschel die negativen Seiten nicht aus und verschweigt auch nicht, dass sie gerade aufgrund der mitreisenden Kleinkinder nicht selten Angst hatte. Auf der anderen Seite öffnete gerade der Anblick einer reisenden Familie oft die Türen noch ein wenig weiter als üblich – und führte oft zu einer geradezu überschwänglichen Hilfsbereitschaft.
Ein ausgesprochen lebendig erzählter und mit wenigen Fotos schön illustrierter Reisebericht über eine ungewöhnliche Reise, der gerade durch die Familienperspektive seinen besonderen Reiz hat. Wer selbst oft im Kopf reist und sich an den Abenteuern anderer begeistern kann, wird dieses erfrischende Buch kaum aus der Hand legen.
Das klingt wirklich sehr spannend. 🙂
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Ist es auch. Wäre ich mutiger und könnte ich Autos schrauben, wäre das auch was für mich, so zu reisen!
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Bekannte von mir sind einfach 1 Jahr woofen gegangen mit Ihrem Sohn und ein Stück Jakobsweg (ohne Auto), sie waren auch sehr glücklich damit. Vor einiger zeit hatte ich auch 1 Buch gesehen wo eine Alleinstehende Frau mit Ihrem baby loszog, leider hab ich vergessen wie es heißt, das würde ich gern mal lesen.
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Das klingt cool – ein Jahr Auszeit. Und zu dem gesuchten Buch: das weckte natürlich den urlaubenden Rechercheprofi in mir (abgesehen davon weiss ich, dass ich das Buch für meine Bibliothek gekauft habe). Es handelt sich bestimmt um „Mut für zwei“ von Julia Malchow, das 2013 als Hardcover im Malik-Verlag erschienen ist, im Januar 2015 als TB erscheint und natürlich in jeder gut sortierten öffentlichen Bibliothek entleihbar sein sollte. Habe ich noch nicht gelesen aufgrund des damals absurd hohen SUBs … wird aber auch noch nachgeholt. Viel Spaß damit und liebe Grüsse von
Jarg
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Ah super Du Rechercheprofi, da freu ich mich…mal schaun ob das bei uns vorrätig ist. 🙂 Hab grade richtig Sehnsucht nach Reise (England, Schafe, Cottages)
Bis denne 🙂
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England muss schöne Ecken haben. Bin immer nur drüberweggeflogen, aber alle, die dort waren, schwärmen.
Dir einen guten Rutsch!
Herzlich Jarg
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Ich war ja leider noch nicht dort auch nicht drüber aber Filme und Bilder gesehen, vorallem die Gärten und Cottages mag ich und natürlich die Schafe und die Literaten.Ich habe mal bei einem Restaurator gearbeitet der sich auf Englisches spezialisiert habe. Dort gabs eine heilige Schwarzteekanne 😀 und die passenden ShortBreadFingers, die ich auch mal wieder backen werde. Und einmal auch englisches Frühstück, was leider nicht mein Fall ist, aber die Möbel und Dekosachen schon. Da hab ich immer diese englischen Hausmagazine angekuckt. Herrlich Seufz…
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Ich kenne das alles auch nur aus Büchern und von begeisterten Reiseberichten anderer, die sich nahezu permanent im Urlaub dahin bewegen. Und das mit der heiligen Schwarzteekanne kann ich als ehemaliger passionierter Teetrinker, der äußerst akribisch mit seiner Kanne umging und niemand in ihre Nähe liess, sehr, sehr gut nachvollziehen. Darauf einen Hot Cross Bun und einen schönen Darjeeling FTGFOP mit Milch.
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YES 😉
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Du, ich hab dich auf Wollerausch für den liebsten Award nominiert, falls Du mitmachen magst 🙂
http://wollerausch.wordpress.com/2015/01/07/award-teil-2/
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Das ist sehr lieb von Dir und ehrt mich, aber ich glaube, Awards schaffe ich zur Zeit nicht. Kopf zu tief im schönen Himmelsblau nach all dem Regen 😉
Liebe Grüsse von
Jarg
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Kein Ding 🙂 Alles Liebe Ich habe auch grade ne Blauschwäche, Sehnsuchtsblaublau
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Letztes Jahr haben wir auf der Bibliothekswebseite mal einen Frühlingsbeitrag gemacht unter dem Titel „Wenn Frühling lässt sein blaues Band“: unter ein paar launigen Worten fand sich dann eine Liste von lauter Büchern mit blauem Cover, die wir aus unserer Datenbank hochgeladen hatten. Kam gut an. Mal sehen, was ich dieses Jahr mache.
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coole Idee 🙂
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🙂
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