Für die Musikerin Gretta (Keira Knightley) ist es eigentlich der letzte Abend in New York: ihr Freund Dave Kohl (Adam Levine), für den sie manchen Song geschrieben hat, ist mit einer Produzentin durchgebrannt und auf der musikalischen Erfolgsspur. Sioe selbst will nur noch heim. Mehr oder weniger ungewollt gibt sie in einer Bar einen ihrer Songs zum Besten und begeistert damit den abgehalfterten Musikmanager Dan Mulligan (Mark Ruffalo), der sich eigentlich nur besaufen wollte, so nachhaltig, dass er ihr einen verrückten Plan vorschlägt. Da sein alter Arbeitgeber die Produktion eines Demos ablehnt, setzt Dan mit Hilfe von alten Kumpels einiges in Bewegung: schließlich wird ein ganzes Album mit Grettas Songs an verschiedenen Orten der Stadt live eingespielt.
Während Gretta zunehmend Spaß an der unerwarteten Entwicklung gewinnt, wird sie mehr und mehr zum Mittler zwischen Dan, seiner halbwüchsigen, schwierigen Tochter Violet (Hailee Steinfeld) und seiner von ihm getrennt lebenden Frau Miriam (Catherine Keener). Gleichzeitig gewinnt sie wieder mehr Lebensfreude. Über einen auf die Mailbox gesungenen Song, in dem sie sein Verhalten kritisiert, nimmt sie wieder Kontakt zu Dave auf, der sich daraufhin bei ihr entschuldigt und auf eine neue Chance hofft.
Als das Album fertig ist, hat nicht nur Gretta sich verändert: ebenso wie sie steht auch Dan vor einem Neuanfang. Fertig abgemischt, stellen beide das Album Dans ehemaligem Chef vor, der ihnen ein Angebot macht. Doch dann trifft Gretta eine unerwartete, ungewöhnliche Entscheidung …
John Carney ist mit „Can a Song Save Your Life“ (Originaltitel: „Begin again“) ein wunderbarer Film über die heilende Kraft von Musik gelungen, der musikfilmimmanente Klischees erfolgreich meidet und auch sonst einen durchaus eigenständigen Weg geht. Als Zuschauer identifiziert man sich unwillkürlich mit der vom Leben enttäuschten Gretta, die über die Musik nicht nur ihre Wunden heilt, sondern zu neuem Lebensmut findet. Der bis in die Nebenrollen stimmig besetzte Film weist einen wunderbaren Soundtrack von Gregg Alexander auf und zeigt Keira Knightley, die extra Gitarre lernen musste, in einer ungewöhnlichen Rolle, die ihr jedoch ausgesprochen gut steht: denn ja, sie kann singen – und zwar ausgesprochen schön!
Gefühl und Musik gehen in dem Film eine Einheit ein mit dem überzeugenden Handlungsgerüst und einer guten Balance von Emotion, Dramatik und feinem Humor. Knightley und Ruffalo sind für ihr absolut überzeugendes, nuancenreiches Zusammenspiel zu loben. Ein wunderbarer Film über die heilende Kraft der Musik, auf ganzer Linie überzeugend.
Den Film hatte ich schon länger auf meiner „sollte-man-vielleicht-mal-gucken“ Liste. Nach dieser Rezension werde ich ihn mir ansehen!
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Wirklich schön … Viel Freude beim Sehen und Hören!
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Muss auch sagen, dass mir Knightly als Musikerin erstaunlich gut gefallen hat. Der Soundtrack läuft seit der Sichtung auch regelmäßig bei mir durch den CD-Player 🙂
Mir hat es ein wenig an emotionaler Fallhöhe gefehlt, aber dennoch ein toller Wohlfühl-Film.
(Hier sonst auch ncohmal von mir ausführlich: https://dienachtderlebendentexte.wordpress.com/2015/01/05/can-a-song-save-your-life-br/)
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Danke für den Link zu Deiner Rezension, die noch ein paar andere Winkel des Films ausleuchtet.
Herzlich grüßt Jarg
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Super Film, tolle Musik! Macht gute Laune…
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Unbedingt! War ein Tipp der 18jährigen Tochter meiner besten Freundin …
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Schöner Text zu einem schönen Wohlfühlfilm. Als Vater konnte ich mich auch mit Mark Ruffalos (toller Schauspieler) Figur gut identifizieren, was nicht heißt, dass ich all sein Verhalten gutgeheißen habe. Adam Levine, der Darsteller von Grettas Freund Dave, ist übrigens Frontmann von Maroon Five.
Meine Gastautorin Solveig war von dem Film auch ganz angetan: https://dienachtderlebendentexte.wordpress.com/2014/08/28/can-a-song-save-your-life/
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Ja, Mark Ruffalo spielte wirklich nachvollziehbar gut. Und natürlich war es auch schön, da einen versöhnlichen Ausgang für Vater und Tochter zu sehen. Als liebend‘ Vaterherz fühlt man da ja immer mit. Adam Levine & Maroon Five … vergass ich zu erwähnen, danke!
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