
Montevideo, Uruguay. Ein Supermarkt. Jeden Tag geht der grossgewachsene Wachmann Jara – ein übergewichtiger Berg von einem Mann – abends zur Arbeit, sitzt in seinem Wachraum, beoachtet die Bildschirme, liest, löst Kreuzworträtsel und döst auch mal weg. Kleine Diebstähle lässt er durchgehen. Am Wochenende arbeitet er als Türsteher einer Disko und verbringt ansonsten ziemlich gleichförmige Tage. Doch in einer Nacht entdeckt er eine neue Putzfrau Julia auf seinen Überwachungsbildschirmen und ist von ihr fasziniert. Jede Nacht verfolgt er sie jetzt auf seinen Monitoren, unruhig, sobald er sie einmal aus dem Blick verliert. Jara wagt es aber nicht, auf Julia zuzugehen – und beginnt dehalb, ihr auch nach Dienstschluss nachzugehen. Er folgt ihr auf dem Weg ins Internetcafe, ins Kino oder in den Karateclub und wird ihr heimlicher Schutzengel.
Erst als Arbeitsplätze gestrichen, auch Julia entlassen wird und plötzlich nicht mehr auf seinen Monitoren zu sehen ist, gerät Jara aus der Bahn, überschreitet auch auf der Arbeit Grenzen und steht vor einer Entscheidung: zwischen Sehnsucht und Realität, zwischen Alleinsein und Liebe.
Gigante ist ein wunderbarer Film mit ungewöhnlich langen, ruhigen Einstellungen, klaren, jeder Hektik fernen Schnitten, der seiner Hauptfigur Jara Zeit lässt, sich zu entwickeln. Der mit dem Silbernen Bären ausgezeichnete Film erzählt seine Geschichte mit leisem, trockenem Humor und viel Wärme für „die grossen Gefühle kleiner Leute“ (Spiegel). Eine romantische, humorvolle Komödie aus dem Leben kleiner Leute, wohltuenderweise komplett kitschfrei, doch voller grosser Emotionen und feinem Witz.
Startseite » Scheibenwelt » Film » Spielfilm » Drama » Gigante / Regie und Drehb.: Adrián Biniez. Kamera: Arauco Hernández. Darst.: Horacio Camandule ; Leonor Svarcas ; Fernando Alonso …
Der ist wirklich schön, erfreulich unhektisch und gut erzählt.
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interessant! schau ich mir an!
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