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Inception / Regie: Christopher Nolan. Darst.: Leonardo Di Caprio, Ken Watanabe, Joseph Gordon-Levitt, Marion Cotillard, Ellen Page […]

Welches ist der widerstandsfähigste Parasit? […] Ein Gedanke! Resistent, hochansteckend; wenn ein Gedanke einen Verstand erst einmal infiziert hat, ist es fast unmöglich, ihn zu entfernen. […] Ein Gedanke ist wie ein Virus, resistent, hochansteckend und die kleinste Saat eines Gedanken kann wachsen. Er kann Dich aufbauen oder zerstören.
Orig.: What is the most resilient parasite? […] An idea. Resilient… highly contagious. Once an idea has taken hold of the brain it’s almost impossible to eradicate. […] An idea is like a virus, resilient, highly contagious. The smallest seed of an idea can grow. It can grow to define or destroy you (Filmzitat)

Dominick Cobb hat sich darauf spezialisiert, wertvolle Information aus dem Unterbewusstsein seiner Opfer zu extrahieren, während sie träumen. Dazu bedient er sich des sogenannten Traum-Sharings, eines komplexen Verfahrens, gemeinsam mit dem Opfer zu träumen und dessen Traumwelt nicht nur mitzugestalten, sondern entscheidenden Einfluss auf deren Konstruktion und den Ablauf des Traums zu nehmen. Mit seiner Frau Mal entwickelte er das Konzept vom Traum im Traum, bis sie sich eines Tages darin zu verlieren drohen – mit dramatischen Folgen. Seitdem lebt Cobb, der unter Mordverdacht steht, im Exil und träumt von einer Rückkehr zu seinen Kindern.

Als einer seiner Aufträge scheitert, bekommt er von seinem Opfer, dem japanischen Geschäftsmann Saito, den Auftrag, in das Bewusstsein eines Konzernerben und Konkurrenten den Wunsch nach der Zerschlagung seines Konzerns zu setzen – eine sogenannte Inception. Santo weiß, dass Cobb der einzige ist, dem eine solche Inception jemals gelang. Sollte ihm das Gelingen, würde Saito dafür sorgen, dass Cobb unbehelligt und straffrei in die ISA zurückkehren kann.

Cobb nimmt den Auftrag an und entwickelt mit seinem Team den Plan, dem Unterbewusstsein des Opfers mittels komplex ineinanderergreifender Traumebenen den gewünschten Gedanken einzupflanzen. Auf einem mehrstündigen Flug nach Sydney setzen Sie den Plan um. Doch nur die junge Traumarchitektin Ariadne weiß, dass Cobb selbst das größte Risiko für das Vorhaben in sich birgt …

Christopher Nolan, der mich zuletzt mit „Interstellar“ begeisterte, ist mit „Inception“ ein überaus komplexer Film gelungen, der vielschichtige Ansätze zu Interpretation liefert. Mit atemberaubenden visuellen Effekten, einem intellektuell anspruchsvollen Plot und der sorgfältig konstruierten Geschichte, die einen immer stärker werdenden Sog auf den Zuschauer ausübt , fesselt der Film bis zu buchstäblich letzten Sekunde. Nolan Arbeit mit surrealen Elementen und Bildern von starker emotionale Kraft, achtet dabei aber sorgfältig darauf, die verschiedenen Traumebenen gut voneinander unterscheidbar zu machen: so lässt er den Zuschauer in die verschachtelten Traumebenen der Protagonisten taumeln und bietet ihm nur wenige, dafür aber starke Ansätze zu Verbindung derselben, was den Sog der Geschichte nur verstärkt.

Der Film ist bis in die Nebenrollen hervorragend besetzt und überzeugt neben seiner Geschichte, der suggestiven Bildsprache und den Effekten auch in musikalischer Hinsicht: Hans Zimmer steuerte den Soundtrack bei und brach dabei mit seiner üblichen Arbeitsweise. Erstaunlicherweise kam bei mir der Zugang zum Film, dessen komplexes Handlungskonstrukt mich am Anfang fast zu überfordern schien, mit zunehmender Beschleunigung der Handlung, dem Aufbau der verschiedenen Traum-im-Traum-Ebenenen und der wachsenden Verflechtung der verschiedenen Erzählebenen: über diesen emotionale, stark durch die visuellen Effekte ausgelösten Sog in die Geschichte fand ich letztes auch zu deren intellektuellem Kern.

Die im Film implizierte intellektuelle, ja hochphilosophische, tief in die menschliche Psyche tauchende Reflexion über Träume und ihre spezifischen Eigenschaften läuft dabei quasi am Rande mit und lässt einen nach dem Ende des Films emotional bewegt und intellektuell hoch angeregt zurück. Ein mit Recht mehrfach ausgezeichneter, hochgelobter Film, den ich gerne empfehle.

6 Kommentare zu “Inception / Regie: Christopher Nolan. Darst.: Leonardo Di Caprio, Ken Watanabe, Joseph Gordon-Levitt, Marion Cotillard, Ellen Page […]

    • Den Film vergisst man so schnell nicht … sofern man sich darauf einlässt. Hat ein bisschen gedauert bei mir, aber dann war es ein unfassbar intensives Filmerlebnis.

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    • Hatte meine Schwierigkeiten am Anfang. Aber nachdem ich beschlossen habe, dem Filmgeschehen nicht mehr logisch beizukommen, war es ein geradezu magischer Filmgenuss.

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