Welch ein Leben führen wir im Haß? Wir haben keine Sonne, die uns leuchtet, kein Feuer, der uns erwärmt; wir verlieren in einer todten Einsamkeit unsern eigenen Werth
Ludwig Tieck (1773-1853), deutscher Dichter, Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer der Romantik.
Quelle:
Ludwig Tieck: Karl von Berneck / Reinhard. Aus: Schriften. 11. Band. Berlin: Reimer. 1829. S. 135. Google Books. Zitiert nach Wikiquote, Aufruf am 12.10.17 um 21:22 Uhr
„Welch ein Leben führen wir im Haß? Wir haben keine Sonne, die uns leuchtet, kein Feuer, der uns erwärmt; wir verlieren in einer todten Einsamkeit unsern eigenen Werth.“
– Ludwig Tieck
Ja, im Hass verlieren wir unsere Würde.
Der aktuelle Stand unserer Geistigen Reife läßt uns, vereinfacht gesehen, entweder im Dunstkreis des Hasses stagnieren, oder in der Aura der Freude, der liebevollen Akzeptanz, des Wohlwollens gegenüber dem oder den Anderen… aufleben.
Auf einem niedrigen Stand unserer Reife fokussieren wir lieber auf die Unterschiede, auf das Trennende; mit höherer Reife können wir auch das Gemeinsame und das Liebenswerte erkennen. Aber…
Im Zustand des Hasses wollen
wir… keine Differenzierungen.
Wir wollen das Objekt unseres Hasses nicht verstehen – denn
dann könnten wir es nicht mehr hassen, das ist nicht möglich.
Deshalb scheuen wir jede nähere Begegnung mit der Person oder der Gruppe, der oder die unseren Hass auslöst.
Mit einer solchen Person wollen wir nicht reden, wir wissen ja bereits Bescheid. Wir wollen diesem Menschen nicht in die Augen sehen, nicht seine Hand halten, ihm nicht zuhören, wollen seine Einlassungen nicht bedenken.
Schließlich haben wir eine feste Meinung. Unser (Vor-)Urteil steht fest.
Ein warmes
HerbstWochenende
wünscht Nirmalo
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Vielen Dank für deinen überaus stimmigen Kommentar, der Tiecks Worte sehr treffend interpretiert und sehr deutlich macht, wie beschränkend Hass sein kann und ist.
Einen guten Start in diese sonnig beginnende Herbstwoche wünscht dir
Jarg
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