Der aus Aleppo vor dem Grauen des Bürgerkrieges geflohene Khaled Ali, der fast seine ganze Familie verloren hat, kommt nach einer Odyssee durch Europa mit einem Kohlefrachter in Helsinki an. Er beantragt Asyl, voller Hoffnung, seine auf der Flucht von ihm getrennte Schwester Miriam doch noch wiederzufinden. Doch sein Aslyantrag wird abgelehnt und Khaled taucht unter.
Der desillusionierte Mittfünfziger Waldemar Wikström, der bei einem illegalen Pokerturnier eine hohe Summe gewonnen hat, seine alkoholkranke Frau verlässt und die langjährige Existenz als Vertreter für Herrenhemden für einen Neuanfang als Besitzer eines heruntergewirtschafteten Restaurant aufgibt, gerät zunächst mit Khaled in Streit. Als beide sich eine blutige Nase geholt haben, nimmt Wikström Khaled in seine Obhut, verschafft ihm Unterkunft und stellt ihn als Hilfskraft seinem etwas seltsamen Team zur Seite. Für kurze Zeit scheint alles gut und das Restaurant nimmt durch die Umstellung auf japanische Küche kurzzeitig einen ungeahnten Aufschwung. Doch dann wendet sich das Blatt …
Aki Kaurismäki legt mit „Die andere Seite der Hoffnung“ eine lakonisch erzählte, tief berührende Tragikomödie vor, die ein trauriges Flüchtlingsschicksal der Gegenwart in ein atmosphärisch an die 1950er Jahre erinnerndes Helsinki zurückzuverlegen scheint. Dabei enthält sich Kaurismäki wohltuend allem Pathos und zeichnet seine Figuren mit großer Einfühlsamkeit, die ihnen selbst in den komischen Szenen nie ihre Würde nimmt. Geschickt verknüpft er die Geschichte eines alternden, vom Leben enttäuschten Mannes, der wie aus der Vergangenheit gefallen scheint und einen Neuanfang mit fragwürdigen Aussichten wagt, mit dem aktuellen Schicksal des jungen Flüchtlings, der alles verloren hat und voller Hoffnung auf Nachrichten von seiner Schwester hofft. Gekonnt hält der Film die Balance zwischen dem märchenhaften Charakter der Geschichte und absurden Elementen.
Ein bemerkenswerter, unbedingt sehenswerter Film, der Menschlichkeit und Empathie in den Mittelpunkt seiner Erzählung stellt.