Mit dem Remake oder der Fortsetzung von Filmen ist das so eine Sache. Die erste Verfilmung des gleichnamigen Kinderbuchs, die 1995 in die Kinos kam und unter anderem durch einen wunderbaren Robin Williams unvergessen bleibt, hat die Messlatte hochgesetzt. Regisseur Jake Kasdan wagte 2017 die Neuinterpretation des Stoffes, in dem er lose mit einigen direkten, zum Teil deutlichen Bezügen an die erste Verfilmung und an Robin Williams als Alan Parrish anschliesst.

Dennoch ist die Geschichte diesmal etwas anders: eine alte Spielkonsole wird von vier Jugendlichen gefunden, die als Strafarbeit einen Schulkeller aufräumen: Spencer, der dünne Nerd, Anthony „The Fridge“ Johnson, das schulische It-Girl Bethany und Martha. Als sie die Konsole starten, wählen sie aus den fünf Charakteren (einer ist für die Auswahl gesperrt) jeweils einen aus. Plötzlich finden sich die Teenager verwandelt in Erwachsene mit verschiedenen Stärken in der Videospielwirklichkeit wieder. Jeder von ihnen hat drei Striche auf den Arm tätowiert – und rasch erfahren sie, dass jeder Strich für en Leben steht. Und nicht nur das: wie in vielen Videospielen verfügen sie über eigene Stärken und Schwächen. Der spiddelige Spencer kann als überaus muskulöser Dr. Bravestone nur Stärken vorweisen, Fridge als waffenrucksacktragender Zoologe Franklin „Mouse“ Finbar nur die Schwächen Kuchen, Geschwindigkeit und Stärke vorweisen, während Martha als aufreizend bekleidete Ruby Roundhouse gut Kämpfen kann und für Gifte anfällig ist und Bethany sich im kleinen, rundlichen, bärtigen Professor und Kartographen Sheldon Oberon und damit in einem männlichen Körper wiederfindet.

Von Nigel, einem Nichtspielercharakter (NPC), erfahren sie, was ihre Aufgabe ist: sie müssen den von Russel van Belt entwendeten Juwel zurück zum Jaguarschrein bringen, um den Fluch Jumanjis zu brechen. Dazu gilt es, verschiedene Level zu bewältigen. Verständlich, dass Endgegner Russel van Belt und seine fiesen Jungs etwas dagegen haben. Wenn die vier Helden überleben und wieder in die Wirklichkeit zurückkehren wollen, müssen sie unbedingt zusammenhalten und das Spiel gemeinsam bis zum Ende spielen. Doch das erweist sich als schwieriger als gedacht …

„Jumanji – Willkommen im Dschungel“ erweist sich als actionreicher, fantasievoll inszenierter und überaus humorvollen Film, der einen erheblichen Teil seiner Komik dadurch entfaltet, dass sich die Helden in fremden Körpern wiederfinden, die sie erst erkunden müssen, wobei Rollen- und Geschlechterklischees überaus witzig zum Vorschein kommen. Den Schauspielerinnen und Schauspielern ist dabei die Freude an den Rollen und die Lust am Spiel anzusehen. Herausgekommen ist ein überaus spannender, vergnüglicher Filmspass für die ganze Familie ab ca. 12 Jahren.