
Erdmöbel sind leider bisher komplett an mir vorbeigegangen. Mit „Krokus“ habe ich heute auf der in der Morgenfrühe begonnenen Zugfahrt zum Samstagsdienst die 1995 in Münster gegründete Band für mich entdeckt und bin sehr positiv überrascht: hier gibt es ausgesprochen kreativ und gut gedichtete deutsche Texte, stimmig und überzeugend vorgetragen vom Texter und Sänger Markus Berges. Subtil und nie banal, mit Wortwitz und Poesie, voller Anspielungen und Aphorismen, erzählen die unwiderstehlichen Songs kleine Geschichten aus dem Alltag. Erdmöbel schaffen es, sperrig-klobige Worte wie Rhabarberbeete, Hygienemuseum, Kleingeldschlüssel zu in sich geschlossenenen Texten zu formen und mit Musik, die mal an Sixties-Pop, mal an Swing und Bossa-Nova orientiert ist, zu einem unwiderstehlichen Album aus einem Guss zu formen. Also gilt: Augen schliessen, alle äusseren Einflüsse ausblenden, Kopfhörer aufsetzen, „Krokus“ auf die Ohren geben und als literarisch-musikalisches Gesamtkunstwerk geniessen. Es lohnt sich – denn hier gibt es Musik für den Bauch, den Kopf, das Herz. Wie heisst es in FAZ.net: „“Seien Sie gut zu sich und kaufen Sie sich dieses Album. Verschenken Sie es zudem an alle Menschen, die Sie lieben. Man wird es Ihnen danken.“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
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