Marseille, 1975. Pierre Michel ist Jugendrichter und nimmt seine Arbeit sehr ernst. Der Familienvater wird von Metz nach Marseille versetzt und soll dort die örtliche Drogen- und Glückspielszene unter Druck setzen, die vom gerissenen und skrupellosen Gaëtan „Tany“ Zampa kontrolliert wird und als „French Connection“ bis in die USA reicht. Tampas Drogenrimg kontrolliert dabei den Morphiumimport aus der Türkei, die Herstellung von hochfeinem Heroin und dessen lukrativen Export in die Vereinigten Staaten, ohne dass ihm selbst je etwas nachgewiesen werden kann.
Michel setzt auf permanente Konfrontation, bringt die erfolglosen Ermittler unter Captaine Aimé-Blanc und greift dabei auch zu Mitteln, die einigen seiner Vorgesetzten nicht schmecken und rechtlich nicht immer einwandfrei sind. Seine Erfolge setzen Zampa, massiv unter Druck und führen zu Konflikten innerhalb des Drogenrings, die blutige Folgen haben. Der erschöpfte Michel, dessen permanenter Einsatz zu einer Belastung für die Familie wird, findet nach einem Zusammenbruch schließlich heraus, dass Zampa Verbündete im Polizeiappatat Marseilles hat, und setzt zummfinalen Schlag an …
Cedric Jiménez beleuchtet in seinem auf wahren Begebenheiten beruhenden Thriller die französische Seite der legendären French Connection der 1970er Jahre und verknüpft diesen auch mit den beiden legendären zeitgenössischen Kinofilmen, die Genregeschichte geschrieben haben. Dabei greift er zu klassischen Mitteln des Genres und setzt seine Geschichte hervorragend in Szene. Der authentisch ausgestatttete Film setzt den Fokus ganz auf Michel (großartig: Jean Dujardin) und seinen aalglatten Gegenspieler Zampa (Gilles Lellouche). Dabei stimmt alles: von der zeittypischen Ausstattung über den Spannungsbogen bis hin zu perfekt eingesetzten Genreelementen. Dujardin, der zunehmend zu unlauteren Mitteln greift, um den Drogensumpf Marseilles zu bekämpfen, wird im Laufe des Films zum gleichwertigen Gegenspieler des in seiner nonchalanten Bösartigkeit faszinierenden Zampa, dem zusehends die Kontrolle über sein Imperium entgleitet.
Unglaublich spannendes, perfekt inszeniertes Hochglanzkino um einen einsamen Richter, der der Drogenmafia im Marseille der 1970er Jahre den Kampf ansagt und dafür alles riskiert.
So ganz unbekannt kommt mir das nicht vor. Kann es sein, daß ich so etwas schon von Manchette oder Giovanni gelesen habe? Ohne den Film zu kennen werde ich aber kein Urteil abgeben. Obwohl, es hört sich saugut an. Es braucht wohl kein Wort mehr über europäische Krimis verloren zu werden. Selbst Jack Reacher stammt aus britischer Feder.
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