Paris 1975. Seyolo Zantoko aus Zaire (heute: Kongo) hat es geschafft und feiert mit anderen die Abschlussprüfung zum Arzt. Alles scheint ihm offen zu stehen – aber ein Angebot, Leibarzt des Diktators Mobutu zu werden, schlägt der freiheitsliebende Seyolo aus. Als der verzweifelte Bürgermeister eines nordfranzöischen Provinznestes ihm die Stelle des Landarztes anbietet, schlägt er zu und überrascht seine Frau und die zwei Kinder mit dem Umzug in den kleinen Weiler Marly-Gomot. Seine Familie Weiterlesen
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Der Sommer mit Pauline : Roman / Ivan Calbérac
Montagris, eine Kleinstadt 100 km vor Paris. Der 15jährige Émile hat es nicht einfach: da seine Eltern mit dem Hausbau nicht vorankommen, wohnen sie in einem Wohnwagen neben der Baugrube und er schläft in einem kleinen Zimmer im Haus der Nachbarn. Sein etwas prolliger Vater dreht Leuten in Paris an der Haustür Sicherheitstechnik an, der prügelfreudige ältere Bruder ist beim Militär und nur am Wochenende da und seine Weiterlesen
Das Ende ist erst der Anfang / Regie: Bouli Lanners. Darst.: Albert Dupontel, Bouli Lanners (…)
Frankreich, irgendwo in der tiefsten Provinz. Wir sehen eine stillgelegte Eisenbahnstrecke auf Betonstelzen. Esther und Willy, ein junges, verliebtes Pärchen von sehr kindlichem Gemüt, sind unterwegs in einer weiter, flachen, von Ackerbau und verstreuten Industrieruinen geprägten Einöde mit zunächst unbekanntem Ziel, aber im festen Glauben, dass die welt untergeht. Willy hat ein Handy dabei, das die zwei zotteligen, wortkargen Altrocker Gilou und Cochise in ihrem großen schwarzen Pickup mit einem Tracker verfolgen, um es einem unbekannten Auftraggeber zurückzubringen.
Leider läuft es nicht gut für Gilou und Cochise. Das Handy ist oft aus und lässt sich schwer orten. Dann kommen ihnen auch noch eine Herzattacke, ihre Hilfsbereitschaft und ein Weiterlesen
Fantomas-Trilogie / Regie: André Hunebelle. Darst.: Jean Marais, Louis de Funès, Mylène Demongeot (u.a.)
Fantomas, der sein Gesicht geschickt hinter wechselnden Masken verbirgt und scheinbar jede Identität annehmen kann, hinter einer Maske verbirgt, verschreckt mit seinen Verbrechen die Welt. Der hektische, jähzornige Kommissar Juve, der Journalist Fandor und seine Verlobte Hélène setzen alles daran, Fantomas das Handwerk zu legen. Doch Fantomas, der über Weiterlesen
Camouflage – Hasch mich, ich bin der Mörder / Regie: Jean Girault. Darst. : Louis de Funès, Claude Gensac, Michel Galabru, Bernard Blier (…)
Der Drehbuchautor und Schriftsteller Antoine Brisebard plant einen Kriminalroman: für mehr Realismus übt er mit seinem Freund Andrien Tonelotti eine Szene, in der die Hauptfigur einen Mann erschiesst. Just in diesem Moment platzt die Haushälterin der Brisebards herein, fällt in Ohnmacht und ist erst beruhigt, als Brisebard ihr erklärt, worum es geht.
Aber weder die Haushälterin noch Tonelotti ahnen, dass es weit ernster um Brisebard bestellt ist: er wird von einem Monsieur Jo erpresst und plant dessen Ermordung. Als am Abend alle fort sind, bereitet er sich penibel vor. Doch alle Vorbereitung nutzt nicht, denn Brisebard Weiterlesen
Die Treibjagd : Roman / Antonin Varenne
R. in Südfrankreich, eine kleinen Stadt im Zentralmassiv (Massif central). In dem kleinen Provinznest R. sind die Machtverhältnisse seit Jahrzehnten klar geregelt: die beiden zu Geld und Einfluss gekommenen und miteinander rivalisierenden Großbauern Courbiers und Messenet und ihre Familien bestimmen, wo es lang geht, haben die Politik in der Tasche und führen ohne Rücksicht auf Mensch und Natur ihre Geschäfte. Der nach einem Unfall im Jugendalter entstellte und unter chronischen Schmerzen leidende Revierjäger Rémi Parrot hält sich aus all dem raus. Doch dann kehrt nach Jahren der Abwesenheit seine Jugendliebe Michéle Messenet zurück, ein Umweltschützer verschwindet und Weiterlesen
Das geheime Leben des Monsieur Pick : Roman / David Foenkinos
Der ehrgeizigen jungen Pariser Lektorin Delphine Despero gelingt ein besonderer Coup: in der vom eigenbrötlerischen Bibliothekar Jean-Pierre Gourvec in Crozon, einem kleinen Dorf im franzöischen Finistére, aufgebauten Sammlung von Büchern, die nie erscheinen durften, entdeckt sie einen ungewöhnlichen Roman, der eine Liebesgeschichte mit den letzten zwei Tagen im Leben von Puschkin verbindet. Überraschenderweise stellt sich heraus, dass der vor einigen Jahren verstorbene, eher einfach gestrickte Weiterlesen
Birnenkuchen mit Lavendel / Regie & Drehb.: Éric Besnard. Darst.: Virginie Efira ; Benjamin Lavernhe; Lucie Fagedet [u.a.]
Seit ihr Mann gestorben ist, betreibt Louise Legrand den mehr schlecht als recht laufenden Birnen- und Lavendelhof in der Provence allein. Doch die alleinerziehende Mutter zweier Kinder kommt mehr und mehr an ihre Grenzen: sie kann ihre Schulden nicht zurückzahlen und die Bank droht, den Kredit einzufordern. Auf das Angebot des in sie verliebten Nachbarn, ihr ein Stück Land abzukaufen, mag sie nicht eingehen.
Da fährt sie mit ihrem Kombi aus Versehen Pierre an, einen etwas Weiterlesen
Nur fliegen ist schöner / Regie: Bruno Podalydès. Darst.: Bruno Podalydès ; Sandine Kiberlain; Agnès Jaqui; Vimala Pons […]
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Ja, ich weiß, Männer neigen mit 50 dazu, sich einen Porsche zu kaufen und eine junge Geliebte zuzulegen. Ich selbst habe mir ein gutes Fahrrad gekauft und beschlossen, meine Frau weiterzulieben. Und es ist auch keineswegs so, dass ich einsam in einem mit überdimensionierter Radreiseausrüstung vollgestopften Keller auf einem aufgebockten Fahrrad sitze und von weiten, schnellen Bergabfahrten träume. Nein, ich fahre damit draußen rum und auch durchaus weite Strecken. Ohne tausend Gimmicks. Und ich bleibe auch nicht an irgendwelchen Landgasthöfen hängen, flirte nicht mit Bedienungen, die zu jung für mich sind und fange auch nichts mit Wirtinnen an. Mit Korn schon gar nicht.
Beim Grafikdesigner Michel, der gerade 50 gewroden ist, ist das anders. Er trottet durch seine tägliche Routine bei der Arbeit und daheim bei seiner Frau und spürt nur auf dem Motorrad einen Ansatz von Freiheit. Mehr durch Zufall wird das Interesse an Kajaks in ihm geweckt. Er kauft ein teures Modell, baut sich den Rahmen zusammen, gurtet ihn an seinen Schultern fest und macht Trockenpaddeln auf der Dachterrasse seines Wohnhauses. Als seine Frau Weiterlesen
Der Unbestechliche – Mörderisches Marseille / Regie: Cédric Jiménez. Darst.: Jean Dujardin, Gilles Lellouche
Marseille, 1975. Pierre Michel ist Jugendrichter und nimmt seine Arbeit sehr ernst. Der Familienvater wird von Metz nach Marseille versetzt und soll dort die örtliche Drogen- und Glückspielszene unter Druck setzen, die vom gerissenen und skrupellosen Gaëtan „Tany“ Zampa kontrolliert wird und als „French Connection“ bis Weiterlesen
Die Birken wissen’s noch : Roman / Lars Mytting
So war es mit unserer Geschichte, immer wieder und wieder. Ich erhoffte mir die Wahrheit, fand aber nur Asche. Stand alleine da und musste mir meinen Reim auf schwer zu deutende Zeichen machen.
Der Wald maß nicht mehr als 30 Hektar, war aber dichter bombardiert worden als jedes andere Gebiet an der Somme. In den hektischen Momenten wurde er von sieben Artilleriegranaten pro Sekunde beschossen. In den wenigen Pausen des Bombardements hörte man die Schreie von Hunderten Sterbenden.
Norwegen. Der 24jährige Edvard Hirifjell ist bei seinem Großvater Sverre auf einem einsamen Bauernhof im abgelegenen Gudbrandstal aufgewachsen. Gemeinsam pflanzen sie Kartoffeln und treiben im Frühjahr die Schafe auf höhergelegenen Weiden. Verwandte gibt es nicht mehr: Einar, ein höchst begabter Tischler und der ungeliebte Bruder von Sverre, fiel im Krieg auf der Seite der Alliierten, Sverre, der für dieFeutschen kämpfte und seither als Nazi verschrien ist, überlebte und übernahm den Hof.
An seine 1971 bei einem Unfall in Frankreich ums Leben gekommenen Eltern hat Edvard kaum Erinnerungen: nur der Duft der Mutter und ihre Wärme haben sich tief in sein Gedächtnis gegraben. Das wenige, was er Weiterlesen
Mörderischer Mistral : Ein Provence-Krimi mit Capitaine Roger Blanc / Cay Rademacher
Capitaine Roger Blanc war bisher erfolgreicher Korruptionsermittler in Paris. Jetzt steht er von einem Tag auf den anderen vor den Trümmern seines Lebens: aufgrund seiner ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden und weil er zu vielen einflussreichen Leuten auf die Füße getreten ist, wird er in die provencalische Provinz versetzt und obendrein von seiner Frau verlassen.
Frustriert bezieht er das verfallene Haus seines verstorbenen Erbonkels, eine alte Ölmühle, und tritt seine Arbeit auf dem Revier in Gadet an: über sich mit dem jungen Nkoulou ein misstrauischer, karrierebessesener Chef, an seiner Seite der Weiterlesen
Zitat am Freitag: De Maistre über Erinnerung
Die Erinnerungen an vergangenes Glück sind Weiterlesen
Desaster / Regie: Justus von Dohnányi. Darst.: Jan Josef Liefers ; Justus von Dohnányi ; Stefan Kurt
Mafiaboss Mischa will den Staatsanwalt Jürg Würsch bestechen, um den Aufenthaltsort von Kronzeugen zu erfahren und so einer Anklage zuvorzukommen: er lädt Würsch in seine Villa nach Saint-Tropez ein. Zur Sicherheit hat Würsch, der auf viel Geld und eine Affäre mit Mischas schöner Gattin Lydia hofft, die beiden in die Jahre gekommenen Auftragsmörder Ed und Mace engagiert, um auf ihn aufzupassen. Er trifft in der Villa ein, während Mischa noch in Nordeuropa ist, wo er offensichtlich noch ein paar geschäftliche Angelegenheiten mit Gewalt klären muss.
Doch leider läuft nichts wie geplant: dummerweise sind auch Mischas Gattin Lydia und seine Mutter hinter dem Geld her. Wie sich bald herausstellt, verbirgt sich Weiterlesen
Zitat am Freitag: Alain über Wissen & Zweifel
Der Zweifel ist dem Wissen nicht unterlegen, sondern überlegen. Der Fortschritt ist der Weiterlesen
Das blaue Zimmer / Regie: Mathieu Amalric. Buchvorlage: Georges Simenon. Darst.: Léa Drucker ; Mathieu Amalric ; Stephanie Cléau […]
Wie anders das Leben ist, wenn man es lebt und wenn man es im Nachhinein zerpflückt! (Filmzitat)
Ein schummriges Zimmer mit blauen Tapeten, ein zerwühltes Bett, zwei Menschen, die sich leidenschaftlich lieben. Sie fragt ihn danach, ob er sich vorstellen kann, mit ihr zusammenzuleben. Er zögert, bejaht es aber.
Etliche Monate später sitzt der Mann, ein erfolgreicher Unternehmer und Familienvater namens Julien, in Handschellen vor dem Untersuchungsrichter, der auch diese Szene, dieses erinnerte Gespräch, akribisch aufnimmt. Nach und nach erfahren wir, dass Weiterlesen
Sie sind ein schöner Mann / Regie und Drehb.: Isabelle Mergault. Darst.: Michel Blanc ; Medeea Marinescu […]
Der in die Jahre gekommene Aymé ist Bauer. Tagaus, tagein fährt er aufs Feld und rackert freundlos, doch emsig vor sich hin. Seine Frau schafft derweil auf dem Hof und beide scheinen sich nicht mehr viel zu sagen zu haben. Plötzlich Weiterlesen
Zitat am Freitag: Renard über den Glauben
Was wird uns retten? Der Glaube? Ich will Weiterlesen
Brief an die Heuchler: Und wie sie den Rassisten in die Hände spielen / CHARB
Der Hinweis, man könnte über alles lachen, außer über einige Aspekte des Islam, weil die Muslime viel empfindlicher reagieren als der Rest der Bevölkerung, ist doch nichts anderes als Diskriminierung. (S. 43)
Nach den Anschlägen auf „Charlie Hebdo“ waren ja wieder vermehrt Stimmrn zu hören, die der Freiheit der Kunst und der Satire Grenzen setzen wollen: gerade die Karikaturen in „Charlie Hebdo“ oder auch Jyllands Posten würden ja schließlich die Gefühle von Muslimen verletzen und damit die Stimmung erst aufstacheln. Charb, Chefredakteur von „Charlie Hebdo“, der diesen Text erst zwei Tage vor seiner Ermordung fertigstellte, schreibt gegen dieses vorschnelle Urteil an und entlarvt es als das, was es ist: verdeckter Rassismus. Vehement wendet er sich dagegen, Muslime und ihre religiösen Symbole anders zu behsndeln als Christen, Juden oder Buddhisten.
Dabei macht er auch an Beispielen nochmal deutlich, dass sich die Karikaturen von Charlie Hebdo niemals gegen Weiterlesen
Zitat am Freitag: Voltaire über Toleranz
Was ist Toleranz? Sie ist die Menschlichkeit überhaupt. Wir sind alle Weiterlesen
Zitat am Freitag: die Brüder Goncourt über Konversation
Die ganze Kunst zu gefallen, besteht darin, nie von Weiterlesen
Gefährten – War Horse / Regie: Steven Spielberg. Darst.: Jeremy Irvine; Peter Mullan; Emily Watson […]
Ted Narracot ist Pächter einer Farm. Auf einer Pferdeauktion will er ein Pferd für den Ackerbau ersteigern, begeistert sich jedoch für einen jungen. für die Landwirtschaft ungeeigneten Vollbluthengst. Im Übermut ersteigert er das Tier in einem Wettbieten mit seinem Verpächter Lyons, bei dem er hoch verschuldet ist. Der Verpächter stellt ihm nun ein Ultimatum, dass Pferd an Acker und Pflug zu gewöhnen: gelingt es nicht, bekommt er das Tier. Teds Sohn Albert nimmt die Herausforderung an und gewöhnt das Joey genannte Pferd an die schwere Arbeit.
Doch obwohl das Pflügen gelingt und die Ernteaussichten gut sind, macht ein Unwetter alles zunichte. Außerdem bricht der Erste Weltkrieg aus und Ted muss zum Entsetzen Alberts das Pferd an das Militär verkaufen. Captain Nichols verspricht aber Albert, das Pferd nach dem Krieg wieder zurückzubringen. Als Nichols bei einem Angriff auf deutsche Stellungen stirbt, flüchtet Weiterlesen
Der Körper meines Lebens : Roman / Daniel Pennac
Was für ein Genuß aber doch, in Bäume zu klettern! Besonders in Buchen und Eichen. Der ganze Körper entfaltet sich. Hände und Arme entreißen dich dem gewohnten. Dieser rasch gefundene Halt! Dieser richtige Griff! Es geht nicht um Höhe, geht nicht um irgendeinen Alpinismus (vermutlich würde mir in den Bergen schwindelig), sondern um die freie Durchquerung des Laubwerks! Wo befinden wir uns? weder auf dem Boden noch in den Lüften, sondern im Herzen der Explosion. Wie gern würde ich auf den Bäumen leben. (S. 97)
Der 1923 geborene Erzähler dieses Buches ist zwölf Jahre alt, als er beschliesst, nicht nur seinen schwächlichen Körper zu stählen, sondern genauestens über alles zu berichten, was mit seinem Körper zu tun hat. So schreibt er schliesslich über die Jahre seine Lebensgeschichte konsequent aus der Sicht und im Spiegel seines Körpers und Weiterlesen
Malavita: The family / Regie: Luc Besson. Darst.: Robert DeNiro; Michelle Pfeiffer; Tommy Lee Jones …
Fred Blake war als Giovanni Manzoni einmal dick drin in der New Yorker Mafia: jeder kannte und fürchtete ihn. Aber dann hat Fred gesungen und damit etliche Mafiosi in den Knast gebracht. Das hatte Folgen, denn seitdem ist Fred mit Frau, Sohn und Tochter im Zeugenschutzprogramm: auf der Flucht vor rachsüchtigen Mafiosi und beschützt vom knorrigen FBI-Agenten Stansfield landen sie schliesslich in einem Provinzkaff in der Normandie. Alle sollen sich möglichst unauffällig verhalten, aber Weiterlesen
Léon und Louise : Roman / Alex Capus
Die schönsten Liebesromane sind ja oft nicht jene, in denen sofort klar ist, dass die Liebenden am Ende zueinander finden und glücklich bis an das Ende ihrer Zeiten leben. Schon Gabriel García Márquez hat mit Florentiono und Ariza ein solches Paar geschaffen. Nicht selten enden die schönsten Liebesgeschichte ja auch tragisch bis hin zum Tod, wie wir ihn bei Romeo und Julia erleben.
Nun will ich nicht unebdingt Alex Capus, den Autor von Léon und Louise, gleich in eine Reihe mit unerreichbaren Größen wie García Márquez oder Shakespeare stellen. Dennoch: er schafft mit dem titelgebenden Paar genau die beschriebene Konste4llation einer großen Liebe, die nicht oder zumindest nicht sofort zu ihrer Erfüllung kommt, sich ihr gar jahrelang entzieht.
Der junge, siebzehnjährige Léon, im Ersten Weltkrieg als Funker an einer atlantiknahen französischen Bahnstation eingesetzt, begegnet Weiterlesen
Zitat am Freitag: Helvétius über das Glück
„Das Glück des Menschen ist, das zu Weiterlesen
Die Kinder des Monsieur Mathieu / Regie: Christophe Barratier. Darst.: Gérard Jugnot ; François Berléand ; Kad Merad …
Vorgeschichte: der erfolgreiche Dirigient Pierre Morhange fliegt von New York nach Frankreich, um seine Mutter zu beerdigen. Danach trifft er Pépinot, mit der als Kind ein berüchtigtes Internat für schwer erziehbare Jugendliche besucht hat. Von ihm erhält er das Tagebuch ihres ehemaligen Lehrers und Aufsehers Clément Mathieu, der 1949 als erfolgloser Musiker an dem Internat ein Auskommen sucht.
Als Clément Mathieu 1949 an das Internat kommt, steht es Weiterlesen
Das Lächeln meiner Mutter / Delphine de Vigan
Eines Morgens stand ich auf und dachte, ich müsse schreiben, selbst wenn ich mich dazu auf einem Stuhl festbinden müsste, und ich müsste weitersuchen, selbst in der Gewissheit, dass ich nie die Antwort finden würde. Dieses Buch wäre vielleicht genau das, der Bericht über diese Suche, der sein eigenes Entstehen enthält, seine erzählerischen Irrwege, steckengebliebenen Versuche. Aber es wäre dieser zögernde, unvollenedte Impuls von mir hin zu ihr. (S. 41)
Die französische Autorin Delphine de Vigan (auf Jargsblog: No und ich) findet eines Morgens ihre 61jährige Mutter tot in deren Wohnung. Schnell wird klar, dass diese sich das Leben genommen hat. Die Schriftstellerin geht zunächst wie betäubt ihren Verrichtungen nach, nimmt ohne bewusste Erinnerung den Prix des Libraires entgegen, schreibt ihr aktuelles Buch zuende. Doch dann Weiterlesen
Paulette / Regie: Jerome Enrico. Darst.: Bernadette Lafont ; Carmen Maura ; Dominique Lavanant […]
Paulette ist 80 und gar nicht nett: ihr Restaurant musste sie an die Japaner verkaufen, ihr Mann starb vor zehn den Säufertod, sie selbst wohnt in einem heruntergekommenen Vorort von Paris, ist permanent schlecht gelaunt, verbittert und grantig und schlägt sich mit ihrer kargen Witwenrente durch. Aus ihrer Ausländerfeindlichkeit macht sie keinen Hehl – selbst nicht gegenüber ihrer Tochter, die mit dem farbigen Polizisten Ousmane verheiratet ist und ein Kind hat. Ihr ehemaliges Restaurant beehrt sie regelmäßig mit ihrem Besuch – um Kakerlaken ins Essen zu schmuggeln. Und bei der Sichtung von Mülleimern und den essbaren Resten von Marktständen zeigt sie körperliche Durchsetzungkraft gegenüber Konkurrentinnen.
Doch Paulette droht Weiterlesen
Die Fee / Regie: Dominique Abel, Fiona Gordon and Bruno Romy. Darst.: Dominique Abel, Fiona Gordon, Bruno Romy [u.a.]
Dom schlägt sich als Hotel-Nachtwächter in Le Havre durch. Während der zumeist langweiligen Nacht schaut er alte Filme, isst dazu Sandwiches und muss nur gelegentlich späten Gästen die Tür öffnen.
Doch diese Nacht ist alles anders, als er nach der Fahrt mit seinem schrottreifen Fahrrad gegen den Wind seine Arbeit antritt. Zunächst ist da der Brite John: stolz auf seine aus einem Handbuch vorgelesenen französchischen Standardfragen, schmuggelt er seinen Hund in einer Tasche ins Hotel. Dann kommt Fiona: sie behauptet, eine Fee zu sein und stellt ihm drei Wünsche frei. Dom wünscht sich einen Motorroller und Benzin für den Rest seines Lebens. Tatsächlich erfüllt ihm Fiona diese zwei Wünsche schnell: der Roller steht alsbald in der Hotellobby und sie händigt ihm einen Schlüssel für einen riesigen Benzintank im Hafen aus. Mit dem dritten Wunsch solle er sich ruhig Zeit lassen.
Nachdem Fiona ihn mit ausgesprochen beherztem Sprung vor dem Weiterlesen
Nur für Personal! / Regie: Philippe Le Guay. Darst.: Fabrice Luchini; Natalia Verbeke ; Sandrine Kiberlain ; Carmen Maura …
Paris, 1960er Jahre. Jean-Louis Joubert und seine Frau Suzanne wohnen in einer Mietwohnung in einem luxuriösen Stadthaus. In der sechsten Etage wohnen die spanischen Dienstmädchen der anderen Hausbewohner.
Als die altgediente Haushälterin der Jouberts kündigt, weil sie mit Suzanne nicht klarkommt, erweist es sich als schwierig, neues französisches Personal zu bekommen. Zumal für den Börsenmakler Joubert der Tag mit einem perfekten Dreieinhalb-Minuten-Ei zu beginnen hat. Die Jouberts stellen daraufhin Maria, eine gerade in Paris angekommene junge spanische Frau ein. Maria zieht zu den anderen Dienstmädchen in den sechsten Stock und macht sich Weiterlesen
Zazie in der Metro / Raymond Queneau
„Eine Stechmücke flog in den Lichtkegel einer Straßenlaterne. Sie wollte sich erwärmen, bevor sie neue Häute stach. Es gelang ihr. Ihr ausgeglühter Körper fiel langsam auf den gelben Asphalt“ („Zazie …“, S. 167,168)
Jeanne Lalochère besucht mit ihrer zehnjährigen Tochter Zazie Paris. Um sich in Ruhe mit ihrem Liebhaber treffen zu können, gibt sie Zazie in die Obhut ihres Onkels Gabriele. Dort lernt sie erstmal das Umfeld ihres vorgeblich als Nachtwächter, tatsächlich aber einer weitaus seltsameren Arbeit nachgehenden Onkels kennen: seine sanfte Gefährtin Marceline, den Kneipier Turandot und seinen nervigen Papagei Laverdure, die Kellnerin Mado Ptits-pieds, sehr verehrt von Charles, dem Taxifahrer mit dem schrottigen Taxi, und den grummeligen Schuster Gridoux.
Zazie hat nur einen Wunsch: Metro fahren. Aber die Metro wird Weiterlesen
Sommer an der Seine / Regie und Drehb.: Manuel Pradal. Darst.: Vahina Giocante, Nicholas Duvauchelle …
Ein Film mit so einem Titel? Eine leichte französische Komödie ohne großen Tiefgang über die Leichtigkeit des Daseins? Ist es aber nicht: wir erleben stattdessen eine Mischugn aus Liebesdrama und Krimi zwischen Julien und seinem 12jährigen Bruder Louis und der jungen und hübschen Museumsaufseherin Rosalie. Die beiden Brüder schlagen sich mehr schlecht als recht mit ihrem Lastkahn durch, der zu allem Überfluss auch noch ihrem ungeliebten, brutalen und sterbenskranken Vater gehört, und bessern ihr kärgliches Einkommen mit kleinen Gesetzesüberschreitungen auf. Julien stiftet Louis an, für einen unbekannten Auftraggeber ein Gemälde aus dem Museum zu stehlen. Das klappt auch – aber die Weiterlesen
Pernath, Christian: Ein Morgen wie jeder andere
Sommer in der Bretagne, Nähe Nantes. Der alternde, einsame Landtierarzt Bélouard, übergewichtiger Ex-Alkoholiker, lebt nach seiner Trennung allein, unglücklich und vom Leben enttäuscht in seinem Haus. Auf einem Hof in der Nähe wird eine Familie grausam umgebracht, und das Leben in dem kleinen Dorf gerät Weiterlesen
Mikrokosmos : das Volk der Gräser / Regie u. Kamera: Claude Nuridsany u. Marie Perennou. Musik: Bruno Coulais.
Eine Sommerwiese irgendwo in Südfrankreich. Die Kamera fährt nah heran. Ganz nah. Und entdeckt uns den Alltag der Insekten als eine faszinierende Welt: ein Mistkäfer rollt seine Kugel, Schnecken kopulieren, Hirschkäfer streiten um ihren Platz in der Hierarchie, ein Schmetterling schlüpft aus seinem Kokon. Ameisen, Spinnen, Mücken, Marienkäfer und andere Kerfen begegnen dem Betrachter buchstäblich auf Augenhöhe. Doch dann zieht Weiterlesen
Abbitte / Ian McEwan
Die 13jährige Briony Tallis, Tochter aus reichem Haus und auf einem entsprechenden Landsitz lebend, verfügt über ene ausgeprägte Fantasie und nutzt sie, um dramatisch-romantische Erzählungen zu schreiben. Als ihr erwachsener Bruder Leon im heissen Sommer des Jahres 1935 zu Besuch erwartet wird, schreibt sie ihr erstes Theaterstück, die „Heimsuchungen Arabellas“. Ihre Cousine und die Cousins, die wegen der Scheidung ihrer Eltern bei ihnen leben, sollen ihr bei der Aufführung helfen. Doch der Plan, es mit Hilfe ihrer Cousins und Cousinen aufzuführen, scheitert kläglich und Briony zieht sich ganz in ihre kindliche Fantasiewelt zurück. Doch dann Weiterlesen
Die Brandungswelle : Roman / Claudie Gallay
La Hague, ein Fischerdorf in der Normandie, einsam und dem Wind ausgesetzt. Die wenigen Menschen, die hier geblieben sind, leben wie am Ende der Welt, sind abweisend, ja schroff. Die namenlose Erzählerin hat es nach dem Verlust ihrer grossen Liebe hierher verschlagen: als Ornithologin zählt und zeichnet sie Vögel und Nester, verbringt den Tag an der rauhen Küste und lebt mit Raphael, einem Künstler, und seiner Schwester in einem Haus direkt am Meer, dass alle im Dorf für unbewohnbar halten. Jeden Tag scheint alles gleich zu laufen, scheint der Alltag von Wind, Wetter und Meer bestimmt zu sein. Doch die Ornithologin wünscht es nicht anders, um den Schmerz über den Verlust in der Gleichförmigkeit des Alltags besser ertragen zu können.
Doch dann kommt ein Fremder – Lambert – und bewohnt ein verlassenes Haus im Dorf. Bald zeigt sich, dass er vor langer Zeit das Dorf nach einer Tragödie verlassen hat: damals, vor vierzig Jahren, Weiterlesen
Der dunkle Wächter / Carlos Ruiz Zafón
Wenn man mit Blaulicht direkt von der Arbeit ins Krankenhaus kommt und einige Tage dort verbringen muss, ist man froh über jede Lektüre. Und so waren denn die fünf bis sechs Stunden, die ich im Krankenhausbett – gelegentlich wegdämmernd – mit Carlos Ruiz Zafóns „Der dunkle Wächter“ verbrachte, durchaus kurzweilig. Zum Roman: Nach dem Tod ihres Mannes und den drückenden Schulden, die er hinterlässt, ziehen Simone Sauvelle und ihre Kinder Irene und Dorian in ein Dorf an der Küste der Normandie. Simone findet Arbeit im Schloss des geheimnisvollen Spielzeugfabrikanten Lazarus Jann, der mitsamt seinen mechanischen Geschöpfen und seiner kranken Frau, die er vor den Menschen verbirgt, im einsamen Schloss Cravenmoore lebt. Auch Irene und Dorian finden sich schnell in der neuen Umgebung zurecht, trotzdem sie einige Rätsel birgt: warum dürfen einige Räume des Schlosses nicht betreten werden, warum verbirgt Jann seine kranke Frau, woher kommen die seltsamen Lichter Weiterlesen
Cash – Abgerechnet wird zum Schluss / Regie und Drehb.: Eric Besnard. Musik: Jean Michel Bernard. Darst.: Jean Dujardin ; Jean Reno ; Valeria Golino …
Die karrieresüchtige, skrupellose und nicht immer mit legalen Methoden arbeitende Europol-Agentin Julia Molina (Valeria Golino) hofft, eines Tages die Nachfolge ihres Chefs antreten zu können. Doch dafür braucht sie den ganz großen Coup. Als sie auf die Spur des ausgebufften, mit allen Tricks arbeitenden Ganoven und Frauenschwarms Cash (Jean Dujardin) kommt, scheint sich ihr eine Chance zu bieten, an den Weiterlesen
Altmann, Andreas: 34 Tage, 33 Nächte: Von Paris nach Berlin zu Fuß und ohne Geld
Zu Fuß von Paris nach Berlin. Das klingt so ungewöhnlich nicht. Aber Andreas Altmann geht ohne Geld los, um zu schauen, was passiert in Frankreich, in Deutschland. Sein Reisebericht von einer 34tägigen Wanderung schildert den Alltag auf der über 1100 Kilometer langen Strecke, beschreibt, wie Altmann sich durchschlägt, schnorrt, Geschichten erzählt, um an Essen oder eine Unterkunft zu kommen und einmal gar einen Weiterlesen
Corbin, Alan: Das Dorf der Kannibalen
August 1870. Ein Dorf in der Dordogne. Markttag. Es ist heiss, und die Bauern freuen sich auf die Mittagszeit, auf Trinken, Essen, Spielen und Tanzen im Wirtshaus. Alain de Moneys, ein junger Adliger aus der Umgebung, kommt in den Ort und wird wegen der öffentlichen Äusserungen seines Cousins zur Rede gestellt, der Preußen und die Republik gelobt haben soll. Moneys, der die aufgereizte Stimmung der Bauern spürt, streitet die Aussagen seines Cousins ab. Über hundert Menschen umringen ihn, es kommt zur Gewalt. Am Nachmittag ist er Weiterlesen