
Immer wieder verschlägt es mich zu Autoren, die sich mit der Kehrseite des amerikanischen Traums auseinandersetzen, darunter Schriftsteller aus dem Umfeld der Southern Gothic (William Gay oder Cormack McCarthy) oder Autoren, die ihre Plots dezidiert im Millieu des ‚American White Trash‘ anlegen, wie etwa Willy Vlautin oder David Woodrell. Zumeist ist in diesen Büchern wenig bis keine Hoffnung, geht es düster und gewalttätig zu unter Protagonisten, die sich ohne Chance auf den gesellschaftlichen Aufstieg durch ein von Beginn an auf schmalen Wegen laufendes Leben kämpfen, stets auf der Suche nach Krümeln vom großen Kuchen. Es sind in der Regel Hinterwäldler, Alkoholiger, Spielernaturen, heruntergekommene „Working Poor“, traurige Figuren, die sich maßlos selbst überschätzen und nicht selten mit einem trotzigen Stolz auf ihre angeblich überlegene Hautfarbe der Karotte nachjagen, die sie nie erwischen werden.
Woodrells Romane „Winters Knochen“ und „Der Tod von Sweet Mister“ waren bereits Thema auf Jargsblog. In der hier vorgestellten Bayou-Trilogie, auf die ich in der Onleihe der öffentlichen Bibliotheken gestoßen bin, sind drei bereits in den 90ern auf Deutsch erschienene Romane versammelt, die sich mehr oder weniger um den aus niedriger sozialer Schichte stammenden Polizisten Rene Shade drehen und von Woodrell als Country-Noir-Krimis bezeichnet wurden.
In „Cajun Blues“ (Orig.: Under the Bright Lights) wird ein in der Lokalpoitik engagierter Farbiger ermordet. Shade vermutet hinter dem Mord mehr als Weiterlesen →
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