Neapel, 1946. Amerigo Speranza ist fast 8 Jahre alt und lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter in großer Armut im Spanischen Viertel der Stadt. Seinen Vater hat er nie kennengelernt, sein älterer Bruder starb früh. In der Schule kommt er nicht zurecht, hat oft Hunger und verdient sich mit dem Sammeln von Lumpen ein wenig dazu. Oft streunt er mit seinem ebenfalls aus armen Verhältnissen stammenden Freund Tommasino durch die Gassen der Stadt. Wie ihm geht es vielen Kindern im wirtschaftliche schwachen, durch Weiterlesen
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Archiv der Kategorie: Moderne Literatur
Kalmann : Roman / Joachim B. Schmidt
Island. Im kleinen Dorf Raufarhöfn, in dem früher die Fischerei groß und jetzt fast alles nur noch unbedeutet scheint, lebt Kalmann Óðinsson. Kalmanns Vater war Amerikaner und hat ihm eine Mauser vererbt. Er wächst bei seinem Großvater auf, wandert durch die eisigen Ebenenen, fährt mit einem alten Boot raus zum Fischen, macht den besten Gammelhai weit und breit und hat Sehnsucht nach der Liebe. Und er passt auf im kleinen Dorf. Wie ein Sheriff eben. Doch der naiv erscheinende Kalmann ist auch besonders, denn in seinem Kopf läuft manches langsam und anders als bei anderen. Seit sein geliebter Großvater im Heim ist, ist sein Leben nicht einfacher geworden.
Eines Tages entdeckt Kalmann bei der Jagd auf einen Polarfuchs eine Weiterlesen
Offene See : Roman / Benjamin Myers
England, 1946. Der sechszehnjährige Robert, Sohn eines Bergarbeiters, verlässt die vom Kohlebergbau geprägte Kleinstadt, in der er aufwuchs: bevor er selbst in die Kohleminnen muss, möchte er noch einmal durchatmen und vor allem das Meer sehen, das er einmal auf einem Ausflug mit seinem Vater besuchen durfte. Er schläft draussen und schlägt sich mit kleinen Tagelöhnerarbeiten durch. Eines Tages erreicht er unweit derr Küste ein tief eingewachsenes Cottage und begegnet der eigenbrötlerischen mittelalten Dulcie, die zusammen mit ihrem Hund Butlers – genannt „Butters“ – auf dem verwilderten Landstück ein einsames, unkonventionelles Leben lebt und ihn auf einen Tee einlädt.
Zunächst sieht es nach einem kurzem Aufenthalt für Kost und Logis aus. Aber Robert entdeckt bei der Arbeit ein verwittertes Gartenhaus auf dem Gelände. So verlängert sich seine Zeit bei Dulcie unerwartet: Robert bringt das kleine Häuschen in Schuss, wird kräftiger, geniesst das ungewohnt gute Essen von Dulcie und enstspannte Stunden am von Ausflüglern belebten Strand. Vor allem aber entdeckt er durch die angeregten Gespräche mit der älteren Frau seine Liebe zur Poesie und eine Vorstellung davon, welchen Stellenwert Freundschaft, Liebe, Kunst und Schmerz in einem Leben einnehmen können. Als er den Blick zum Meer freischneiden will und Dulcie überdies nach einem in dem alten Gartenhaus gefundenen Manuskript mit Gedichten fragt, reagiert sie zunächst ungehalten und abweisend. Doch während Dulcie ihn mit ihrer direkten, unverstellten Art zum Denken anregt und für die Literatur begeistert, lässt ihm ihr Geheimnis keine Ruhe.
Benjamin Myers ist mit „Offene See“ ein überaus zarter, berührender Roman gelungen über einen jungen Mann, der nach den im Buch noch spürbaren Schrecken des Zweiten Weltkrieges auf dem Weg zu sich selbst ist und unerwartet über eine unkonventionell lebende ältere Frau Bekanntschaft mit seinen intellektuellen und künstlerischen Seiten macht. Die in der Rückschau vom Protagonisten selbst erzählte Geschichte überzeugt mit schönen Naturschilderungen, methaphernreichen Anspielungen und einer dichten Athmosphäre in diesem literarischen, sprachlich ansprechend übersetzen Kammerspiel, dass sich im Wesentlichen zwischen den beiden Hauptfiguren abspielt.
Auch wenn die Übersetzung bei den im Buch eine wesentliche Rollen spielenden Gedichten nicht ganz zu überzeugen vermag, fesselt einen diese Geschichte eines ländlichen Sommers voller Veränderungen von der ersten bis zur letzten Seite umgemein und lässt einen das Buch bis zum Schluss nur ungern aus der Hand legen: Literatur und Poesie, Wein und gutes Essen haben ebenso ihren Platz in diesem Roman wie eine Natur, die sich zwar zurechtstutzen, aber am Ende nie beherrschen lässt.
Trotz kleiner stilistischer Schwächen, die vielleicht auch der Übersetzung geschuldet sind, ist Myers ein überaus spannendes Buch gelungen, das ich gerne all jenen empfehle, die dichte Naturschilderungen und eine sorgfältig komponierte Geschichte um Erwachsenwerden und Individuation, Freundschaft und Liebe zu schätzen wissen.
Das eiserne Herz des Charlie Berg : Roman / Sebastian Stuertz
Deutsche Provinz, Anfang der 1990er Jahren. Auf den ersten Blick klingt Charlie Bergs Geschichte noch relativ unspektakulär: seine Künstlereltern sind getrennt und er lebt zusammen mit seinem dauerhaft dem Cannabis zugeneigten Vater und Deutschrock-Mucker Dito zusammen. Charlie kümmert sich um die permanent aus der dörflichen Bibliothek mit Lektüre zu versorgende autistische Schwester und ist genervt von seiner früh an eine Theaterkarriere verlorene Mutter. Doch Erlösung scheint nah: Charlie hat eine Stelle als Zivildienstleistender in einem Leuchtturm auf einer Nordseeinsel, freut sich auf den bevorstehenden Abschied und kommt damit auch seinem Romanprojekt endlich näher.
Doch dann wird sein grantelnder Opa Weiterlesen
Ein anständiger Mensch : Roman / Jan Christophersen
Ich sage nichts, für mich gibt es darauf nichts zu sagen, denn natürlich erinnere ich mich. Es ist zwar Ewigkeiten her, kaum noch wahr, aber damals – ganz zu Anfang unserer Beziehung – hatte ich tatsächlich Frauke gegenüber einmal voller Großmut verkündet, dass wir beide uns unbedingt alle Freiheiten nehmen sollten, die wir für nötig erachteten. Das Leben sei kurz, warum sich einschränken, Freiraum für Experimente müsse zwischen uns selbstverständlich sein …“
Steen ist seit Jahren in den Medien allgegenwärtig: der erfolgreiche Autor und Intellektuelle, dessen Hauptthema „Anstand“ ist, wird regelmäßig von den Medien konsultiert, interviewt und in Talkshows geladen, wenn es aus aktuellen gesellschaftlichen oder politischen Anlässen heraus um Fragen von Moral, Aufrichtigkeit und Haltung geht. Mit seiner Familie – der erwachsenen, im Ausland studierenden Tochter Bea und der Psychologin Frauke, lebt er in Hamburg. Seine Bücher aber schreibt Steen auf einer abgelegenen dänischen Insel, auf der ein ausgebautes Ferienhaus besitzt und bis auf seltene Besuche Fraukes allein ist. Sein Leben scheint in geordneten Bahnen zu verlaufen und Stehen – laut Frauke der „Anstandsonkel der Nation“ – fühlt sich in seiner Rolle als gefragter Philosoph durchaus wohl, ist sich seiner selbst stets sicher
In einem sonnigen Herbst erhalten Steen und Frauke Besuch auf der dänischen Insel: seine alte Freundin, die Vertragsvertreterin Ute, und ihr attraktiver Lebensgefährte, der IT-Spezialist Gero, kommen mit einem teuren Segelboot von Rostock rausgefahren. Schnell fühlt sich Steen Weiterlesen
Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte / Anne Freytag
„Es gibt viele Momente in einem Leben, die meisten davon bedeuten gar nichts. asie laufen spurlos an einem vorbei, durch einen hindurch, wie Wasser durch ein Sieb. Sie hinterlassen nichts. Verschwinden, als hätte es sie nie gegeben. Und dann ist man alt und hat zuwenig gelebt. Ich habe einmal irgendwo gelesen, dass wir im Schnitt 26000 Tage auf diesem Planeten haben. 26000. An die meisten mit David und Rosa werde ich mich erinnern.“ (S. 384)
Rosa hat gerade ihr Abitur hinter sich und die Trennung von Simon, als sie zu ihrer Reise aufbricht, um zu sich selbst zu finden. Frank, der so viel weiß und nie die Ruhe verliert, wollte eigentlich mit seinem besten Freund, der quirligen, lauten und weltgewandten David nach Australien und reist jetzt doch allein. Auch er scheint mit sich nicht im Feinen zu sein. Beide begegnen sich in Australien und beschließen, einen alten, etwas heruntergerockten Mitsubishi L 300 zu kaufen und mit ihm durch Australien zu fahren. Was sich wie die ganz normale Reise zweier Zufallsbekanntschaften Weiterlesen
Wenn Martha tanzt : Roman / Tom Saller
Als der letzte Ton verklungen ist, dreht sie sich fragend um. Martha hält ihr das Notenheft hin. Eine komplette Seite ist übersät mit Linien, Rechtecken und Quadraten. An manchen Stellen finden sich Dreiecke, an anderen Kreise. Wissen Sie, was das ist? fragt Fräulein Grunow. Das, was es immer ist. Eine Zeichnung, ein Abbild von dem, was ich höre und sehe. Gertrud Grunow nickt. Richtig. Aber gleichzeitig stellt es noch etwas anderes dar. Einen Entwurf, einen Plan, eine Anweisung. Eine Anweisung? Wofür? Für Ihren Körper! Sie haben doch einen Körper, oder etwa nicht?
Thomas Wetzlaff reist im Jahr 2001 nach New York, um bei der Versteigerung des Notizbuches seiner Urgroßmutter Martha dabei sein zu können: in dem unscheinbaren Notenheft sind unter anderem Notizen und Zeichnungen berühmter Künstler enthalten, die alle in Verbindung mit dem Bauhaus stehen. Die im Jahr 1900 geborene Martha ist am Ende des Zweiten Weltkriegs auf der Flucht verschollen. Thomas versucht, anhand ihres Notizbuches und erhaltener Briefe ihr Leben zu rekonstruieren: Martha, die über eine besondere Wahrnehmung Weiterlesen
Zitat am Freitag: Epiket über Meinungen und Urteile
Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern Weiterlesen
Schräge Typen : Stories / Tom Hanks
Sie sorgt dafür, dass in unserem Leben was passiert. Sieh uns an. Es ist fast Mitternacht, und wir haben an Felsen gehangen, gerudert und sind Fallschirm gesprungen. Was ich sonst nie unter der Woche tun würde. Sie ist unser Katalysator.
Schreibmaschinen sind zu exotischen Geräten geworden, die aber trotzdem noch zu faszinieren vermögen aufgrund ihrer Mechanik: so steht auch bei uns noch eine alte Reiseschreibmaschine, auf der ich manchen Text für die Schule oder meine privaten Interessen geschrieben habe und die mein computer- und medienaffinen Sohn so liebt, dass er sie in seinem Zimmer stehen hat. Verständlich also, dass das Sammeln von Schreibmaschinen für manchen zum Hobby geworden ist, zumal es eine Vielzahl von Typen gibt. Auch der Schauspieler Tom Hanks sammelt Schreibmaschinen und begibt sich mit diesem Buch auf ungewohntes Gelände: fünfzehn durch kurze Intermezzi verbundene Kurzgeschichten, in denen mal an mehr, mal an weniger wichtiger Position eine Schreibmaschine vorkommt, kreisen um im wahrsten Sinne des Wortes „Schräge Typen“. Da gibt es den 19jährigen Kirk, der nach langen Jahren wieder mit seinem Vater zum Surfen fährt und dabei Weiterlesen
Der Vater, der vom Himmel fiel : Roman / J. Paul Henderson
England. Lyle Bowman, 83jähriger Vater der seit sieben Jahren nicht mehr miteinander redender erwachsener Söhne Billy und Greg, wollte eigentlich nur eine Pause von den Malerarbeiten in seinem Haus machen. Doch leider greift er statt zum Wasserglas zum Glas mit dem Pinselreiniger, wankt daraufhin mit Süßhunger zum Supermarkt und wird kurz darauf in deutlich alkoholisiertem Zustand überfahren. Jetzt treffen sie alle wieder aufeinander: Greg, schwarzes Schaf der Familie, der nichts recht machen konnte und als Professor für Geschichte in den USA arbeitet, Billy, der Verlagsvertreter und Fußphobiker, der Weiterlesen
Everland : Roman / Rebecca Hunt
Der Marsch zum Strand hinunter hatte sie fehlerfrei bis zum Gletscher geführt, wo sie die Moräne wiedergefunden hatte, doch jetzt brach Chaos aus. Der Rucksack war weg, sie war allein in einem Schneesturm und hatte keine Ahnung, was sie tun sollte. Das Bewusstsein der verstreichenden Sekunden war zu einer deutlichen, fast körperlichen Empfindung geworden.
Im Jahr 1913 geht das britische Schiff Kismet unter dem ehrgeizigen Kapitän Lawrence auf Forschungsreise in die Antarktis. Als eine schroffe, unbekannte Insel entdeckt und auf den Namen „Everland“ getauft wird, werden drei Männer ausgerüstet, um mehrere Wochen auf der Insel zu verbringen, darunter auch der junge Wissenschaftler Decker, der durch Protektion für die gefährliche Mission ausgewählt wurde. Doch der Aufenthalt mündet in einer Katastrophe, für den die Nachwelt im Weiterlesen
Das geheime Leben des Monsieur Pick : Roman / David Foenkinos
Der ehrgeizigen jungen Pariser Lektorin Delphine Despero gelingt ein besonderer Coup: in der vom eigenbrötlerischen Bibliothekar Jean-Pierre Gourvec in Crozon, einem kleinen Dorf im franzöischen Finistére, aufgebauten Sammlung von Büchern, die nie erscheinen durften, entdeckt sie einen ungewöhnlichen Roman, der eine Liebesgeschichte mit den letzten zwei Tagen im Leben von Puschkin verbindet. Überraschenderweise stellt sich heraus, dass der vor einigen Jahren verstorbene, eher einfach gestrickte Weiterlesen
Nichts bleibt! : Roman / Willi Achten
Vielleicht besteht der Kern des Lebens, der schöne Kern, aus solchen Momenten der Nähe, des Anvertrauens zwischen zwei Menschen. Wahrscheinlich gibt es nicht mehr, und es rettet uns vor dem, was dort draußen auf uns wartet, das in unser Leben schlägt wie ein Sturm, der in die Bäume fährt. Er knickt und fällt sie, so wie auch wir fallen, und wenn wir brechen, stehen nicht mehr auf. (S. 92)
Franz Matthys, ein Mann in mittleren Jahren, lebt mit seinem rüstigen Vater, einem ehemaligen Bäcker, und seinem Sohn abgelegen im Wald. Er ist Kriegsfotograf und bekam einen bedeutenden Preis für das Foto von einer Steinigung. Doch glücklich ist Franz nicht: er zweifelt an seiner Arbeit, empfindet Schuld und wird von den erlebten schrecklichen Momenten im Schlaf verfolgt. Der Rückzug in die unaufgeregte Abgeschiedenheit verschafft Ruhe, und insbesondere der Sohn entwickelt eine innige Beziehung zum Großvater, der ihn in die Taubenzucht einführt. Franz selbst macht sich Hoffnungen auf eine neue Liebe zu Karen.
Auf dem Rückweg nahm sie meine Hand. Das Gras stach in die Kniekehlen. Unter den Sohlen brach Löwenzahn. Sie strich mit dem Daumen über meinen Handballen. Es war dunkel, bevor wie den Wald erreichten. Die Bäume standen wie Schattenrisse im Nachtblau. Der Wald ist in der Nacht ein anderer als am Tag. Auch wir werden andere, wenn wir in die Nacht gehen. Manchmal werden wir wahrer. Es gab keine Hast. Es war zuerst der Duft ihres Atems, ehe die Lippen sich berührten und später ausgestreckt im Gras der Taumel begann und schließlich dieses lange Fallen am Ende. (S. 114)
Doch die Schatten der Vergangenheit lassen ihn nicht los. Als sein Vater nachts im Wald von Weiterlesen
Der Lärm der Zeit : Roman / Julian Barnes
Lass der Macht die Worte, denn Worte können Musik nicht beflecken. Musik entflieht den Worten: Das ist ihr Zweck und darin liegt ihre Erhabenheit. (S.80)
Jede Nacht steht ein Musiker vor der Fahrstuhltür mit einem gepackten Koffer, um seiner Frau und seinem Kind in der Wohnung den Moment ersparen zu können, zu dem sie ihn abholen werden. Es ist Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch, einer der Weiterlesen
Die Birken wissen’s noch : Roman / Lars Mytting
So war es mit unserer Geschichte, immer wieder und wieder. Ich erhoffte mir die Wahrheit, fand aber nur Asche. Stand alleine da und musste mir meinen Reim auf schwer zu deutende Zeichen machen.
Der Wald maß nicht mehr als 30 Hektar, war aber dichter bombardiert worden als jedes andere Gebiet an der Somme. In den hektischen Momenten wurde er von sieben Artilleriegranaten pro Sekunde beschossen. In den wenigen Pausen des Bombardements hörte man die Schreie von Hunderten Sterbenden.
Norwegen. Der 24jährige Edvard Hirifjell ist bei seinem Großvater Sverre auf einem einsamen Bauernhof im abgelegenen Gudbrandstal aufgewachsen. Gemeinsam pflanzen sie Kartoffeln und treiben im Frühjahr die Schafe auf höhergelegenen Weiden. Verwandte gibt es nicht mehr: Einar, ein höchst begabter Tischler und der ungeliebte Bruder von Sverre, fiel im Krieg auf der Seite der Alliierten, Sverre, der für dieFeutschen kämpfte und seither als Nazi verschrien ist, überlebte und übernahm den Hof.
An seine 1971 bei einem Unfall in Frankreich ums Leben gekommenen Eltern hat Edvard kaum Erinnerungen: nur der Duft der Mutter und ihre Wärme haben sich tief in sein Gedächtnis gegraben. Das wenige, was er Weiterlesen
Letzter Bus nach Coffeeville : Roman / J. Paul Henderson
Eugene „Doc“ Chaney ist mittlerweile 72 Jahre alt. Glücklich kann man ihn nicht nennen: Frau und Kind hat er früh verloren, sein Beruf als Allgemeinmediziner war auch nicht gerade die große Erfüllung und einsam ist er auch. Eines Tages taucht seine Jugendliebe
Amerika : Roman (Alle Toten fliegen hoch 1) / Joachim Meyerhoff
Der 18jährige Joachim will endlich mal raus aus der schleswig-holsteinischen Kleinstadt, bewirbt sich für einen Gastaufenthalt in Amerika und fährt nach Hamburg für entsprechende Auswahlgespräche. Unter den schnöseligen Großstadtteenagern wird ihm rasch klar, dass er sich besser für die amerikanische Provinz bewirbt: und so stellt er sich als streng religiösen, naturliebenden und sportbegeisterten Kleinstädter dar. Die Folge ist, dass er nach Laramie, Wyoming eingeladen wird, mit der Prärie vor dem Haus und den Rocky Mountains in der Nähe.
Erstaunlicherweise findet Joachim „The German“ sich Weiterlesen
Jahrhundertsommer : Roman / Raoul Biltgen
Es waren zwei außergewöhnliche Sommer in den Jahren 2003 und 2004 – auch für einen namenlosen Wiener Studenten, der sich während eines Ferienjobs in Bregenz im heissen Sommer 2003 rettungslos in eine junge Frau verliebt, die während der Bregenzer Festspiele mit einem kleinen Traktorzug Touristen durch die Gegend fährt. Tatsächlich finden die beiden zusammen und stürzen sich in eine leidenschaftliche Liebe, die sie alles vergessen lässt. Überraschend zieht sie zu ihm nach Wien und sein Leben scheint glücklich wie nie. Im Winter 2003 jedoch Weiterlesen
Über den Winter : Roman / Rolf Lappert
Eine Weile stand er da und sah auf das helle Rechteck, das sich vom Rest der Wand abhob, hörte das leise Knarren des Parkettbodens im Wohnzimmer und das unendlich weit entfernte Geräusch der Welt vor den Fenstern. Er meinte das Gewicht des Gebäudes auf sich zu spüren, das Gewicht all der vergeblichen Worte, die darin gefallen waren, die Last der enttäuschten Hoffnungen, das schwerwiegende Glück, das am Ende des Tages so leicht war, dass es verflog. Er fühlte die Anwesenheit seines Vaters, der über ihm am Küchentisch saß und mit einem Bleistift sorgfältig kleine Buchstaben in Quadrate schrieb und gegen das Vergessen ankämpfte, indem er sich an Surinam erinnerte, obwohl er nie dort gewesen war, und an Maniok, das er nie gegessen hatte. Während er im Türrahmen stand, dem angeblich sichersten Ort beim Einsturz eines Hauses, drückte das riesige Dach auf ihn, und jeder Balken war ein falscher Entschluss, jeder Ziegel ein nicht getaner Schritt ins Freie. (S. 356)
Als Lennard Salm, weltweit erfolgreicher Konzeptkünstler, vom Tod seiner älteren Schwester erfährt, reist er fast widerwillig nach Hamburg zu seiner Familie, mit der er den Kontakt so weit es ging über viele Jahre auf das Notwendigste beschränkt hat. Doch statt rasch wieder in das eigene Leben zurückkehren zu können, verliert er Weiterlesen
Echt : Roman / Christoph Scheuring
Der 16jährige Albert lebt nach der Trennung seiner Eltern bei seinem Vater, einem introvertierten Mathematiker, in einem Haus in Blankenese. Seine Leidenschaft ist die Fotografie: so oft es geht, fährt er zum Hauptbahnhof und fängt mit seiner Kamera Abschiede auf, Augenblicke, in denen ihm die Menschen echter und wirklicher erscheinen.
Während er fotografiert, lernt er eines Tages Kati kennen: sie wirkt Weiterlesen
Oma lässt grüssen und sagt, es tut ihr leid : Roman / Fredrik Backman
Die größte Macht des Todes ist nicht, dass er Menschen sterben lassen kann, sondern dass er die Menschen, die zurückbleiben, dazu bringen kann, nicht mehr leben zu wollen. (S. 273)
Elsa steht kurz vor ihrem achten Geburtstag, ist sehr schlau für ihr Alter, hat alle Harry-Potter-Romane gelesen, stöbert gerne in der Wikipedia und liebt Superhelden. In der Schule ist sie nicht besonders beliebt und allgemein eher einsam. Zum Glück hat sie ihre 77jährige Oma, eine ehemalige Ärztin, die recht chaotisch ist, wenn es sein muss auch mal in den Zoo einbricht, es mit Rechtschreibung nicht so genau nimmt und die Nachbarn im Haus in den Wahnsinn treibt. Oma und Elsa heben eine Geheimsprache – und vor allem hat Oma für Elsa ein Weiterlesen
Der leichteste Fehler : Roman / Lisa Moore
Sie waren unverfroren gewesen. Nichts, was noch kommen würde, würde jemals mit dieser unbekümmerten Hingabe verbunden sein. Jenes altmodische Wort fiel ihm wieder ein: Abenteuer. Das Abenteuer war aus der Welt verschwunden.
Kanada, 1978. Die Aufbruchsstimmung der 1968er ist längst verblasst und einer diffusen Liberalität gewichen. Der Fischfang in der kanadischen Provinz Neufundland liegt am Boden und junge abenteuerlustige Männer lassen sich zu waghalsigen Drogenschmuggelaktionen hinreissen. David Slaney, Sohn aus prekärem Hause, der einst ein Studium begann, ist Mitte Zwanzig, als er aus dem Gefängnis ausbricht, in dem er wegen eines gescheiterten Drogenschmuggels einsaß. Sein Kumpel Hearn, der wegen eines Formfehlers und aufgrund eines guten Anwalts damals frei kam, unterstützt ihn von fern. Zusammen wollen sie nochmal ein großes Ding versuchen und zwei Tonnen Marihuana aus Kolumbien einschmuggeln.
Der erneute Versuch steht Weiterlesen
Nicht mit mir / Per Petterson
Und in der Nacht wurde ich mehrmals wach und schaute in den grauen Himmel, der zwischen den Baumkronen vorbeirauschte. Der Wind fuhr oben in die Äste und erzeugte ein lautes, friedliches Geräusch, und die kühle Luft blies mir ins Gesicht wie ein sanftes Parfum, das ein Junge leicht in sich aufnehmen konnte, das seinen Körper einhüllen konnte, und es kam kein regen in dieser Nacht, und auch kein Schnee, und neben mir lag Jim und schlief völlig lautlos mit Heidekraut im Haar, und ich beugte mich über ihn, aber er war nicht tot, und jedes Mal, wenn ich wieder einschlief, waren wir fünfzehn, und Leben und Schlaf waren gleichermaßen verschwommen, und nichts war in der Welt verkehrt. (S. 136)
Norwegen, 1960er und 1970er Jahre: Sie waren die besten Freunde und verstanden sich ohne viele Worte: Jim, der das Gymnasium besucht hat und bei seiner alleinerziehenden Mutter lebt, und Tommy, der die letzten Jahre seiner Jugend bei einem Pflegevater aufwächst. Tommys Vater, ein kraftstrotzender Müllmann, war seit dem mysteriösen Verschwinden der Mutter gewalttätig und schlug Tommy, seine Schwester und die Zwillingsschwestern, bis Tommy sich Weiterlesen
Roxy : Roman / Dietmar Sous
Eine piefige Kleinstadt irgendwo in der Kölner Bucht in den 1970er Jahren. Hier lebt Raul, der wegen seinem Faible für die Band Roxy Music den Spitznamen Roxy trägt. Der 18jährige Analphabet hat die Schule geschmissen, weiß trotzdem aufgrund seiner Radioleidenschaft unheimlich viel, jobbt als Hilfsarbeiter und versucht alles, um der Einberufung zur Bundeswehr zu entkommen, bis er schliesslich als Zivildienstleistender in einem Krankenhaus landet. Seine Mutter verschleisst seit Jahren einen Liebhaber nach dem anderen. Roxy verliebt sich als Weiterlesen
Djian, Philippe: Ich arbeitete für einen Mörder
Patrick ist Angestellter im Chemiewerk seines Freundes Marc. Rastlos ist er nach einem Chemieunfall unterwegs, beschwichtigt Anwohner und hilft Mark trotz dessen erwiesener Schuld bei illegalen Aktionen zur Vertuschung des Unfalls. Patrick gerät dadurch aus dem Gleichgewicht und verstrickt sich im Namen der Freundschaft tief in Schuld und Gefahr. Doch Marc braucht auch privat voll die Kraft seines Freundes, da seine Frau Weiterlesen
Fünf Viertelstunden bis zum Meer / Ernest van der Kwast
Sie ließen sich in den weißen Sand fallen und ruhten nebeneinander in der Sonne. Ezio wusste nicht, ob Giovanna wirklich wollte, dass er sie küsste. So vergingen Minuten, Minuten, die Tagen glichen, die Wochen glichen, Monaten und Jahren. Denn Stille dauert eine Ewigkeit, wenn ein Mädchen neben einem Jungen liegt. (S. 61-62)
San Cataldo (fiktive Kleinstadt in Italiens Süden) im Sommer 1945. Der junge Ezio ist mit seinem Bruder am Strand und wird magisch angezogen von der schönen Giovanna, die anders als alle anderen Frauen einen zweiteiligen Badeanzug trägt und so – ungewöhnlich für ihre Zeit – ihren bezaubernden Nabel sichtbar macht. Ezio verliebt sich Hals über Kopf in Giovanna, die ihre Freiheit und das Meer liebt, und verbringt viel Zeit mit ihr. Doch auf Weiterlesen
Jetzt spricht Dylan Mint und Mr. Dog hält die Klappe / Brian Conaghan
Dylan Mint ist 16 Jahre alt und leidet unter dem Tourette-Syndrom. Sein Vater ist Soldat in Afghanistan, seine Mutter in letzter Zeit seltsam, da sie oft heult und oft Besuch von einem Taxifahrer namens Tony bekommt, der sein Auto frech auf Dads Parkplatz abstellt. Sein bester Kumpel ist der unter Asperger leidende Pakistani Amir, den Dylan gegen jede Form von Rassismus verteidigt. Seine Krankheit, die immer wieder zu unwillkürlichen Ticks und unflätigen Ausbrüchen führt, nennt er Mr. Dog, als wäre sie ein bellender, fluchender, tobender Hund.
Als wäre seine Krankheit nicht genug Belastung, erfährt Dylan plötzlich, dass Weiterlesen
Hier könnte das Ende der Welt sein : Roman / John Corey Whaley
Es sind Ferien in der öden Kleinstadt Lily in Arkansas. Für den 17jährigen Cullen Witter eine Zeit der Langeweile, nur unterbrochen von seinem Job in einem kleinen Lebensmittelladen an der Interstate 40. Er ist unglücklich verliebt in Ada, deren bisherige Freunde alle auf seltsame Art ums Leben kamen. Als ein Fremder im Ort auftaucht und behauptet, Beweise für die Existenz des als ausgestorbenen Lazarus-Spechtes zu haben, scheint die Kleinstadt von fast hysterischen Hoffnungen auf eine Erlösung aus der staubigen Bedeutungslosigkeit erfüllt zu sein: in der Hoffnung auf Touristen dreht sich plötzlich alles um den mysteriösen Vogel.
Doch mitten in dem ganzen Trubel um den Lazarusspecht verschwindet Weiterlesen
Süßer König Jesus: Roman / Mary Miller. Übersetzt von Alissa Walser
Sie sagte nichts. Ich saß einen Moment lang da, schaute sie an, dann zog ich mich aus und stieg hinein, wartete, dass das Wasser sich um mich herum auffüllte. Ich tauchte den Kopf unter und hielt den Atem an, und mein Ring streifte am Porzellan entlang – man hatte mir Gott zum Mann bestimmt. Ich sollte mit Gott verheiratet werden. ich stellte mir vor, wie ich meine Handgelenke aufschlitzte, rot auf weiß. Es wäre so grell, so schön. Ich hörte mein Herz schlagen und erinnerte mich, dass es nur begrenzt schlug. Es schien so grausam, man pflanzte uns eine kleine Bombe ein, und wir mussten immer neue Wege finden, sie zu ignorieren. (S. 147)
Die Vereinigten Staaten sind ein merkwürdiges Land, gespalten zwischen Moderne und religiösem Fundamentalismus, zwischen Aufklärung und Restauration, zwischen Frömmigkeit und Bigotterie. Es ist soweit und der Weltuntergang steht bevor: Die 15jährige Jess und ihre 17jährige Schwester reisen auf dem Rücksitz des Familienautos mit ihren religiös-fundamentalistischen Eltern quer durch die Staaten und am Bible-Belt entlang Richtung Westen, der bevorstehenden, vom Propheten Marshall angekündigten Entrückung entgegen. Vier Tage dauert die Fahrt, in der sie auf Interstate-Highways und Nebenstrecken unterwegs sind, in heruntergekommenen Motels übernachten und schliesslich mit dem letzten Geld und kurz vor dem Ziel in einem Weiterlesen
Der Mond flieht: eine Sommergeschichte / Rax Rinnekangas
Er nickte vor sich hin, wie von seinen eigenen Worten innerlich bewegt, dann runzelte er die Augenbrauen und sagte: ‚Lauri, ich kann dir alles anschaulich darstellen. Wenn zum Beispiel wir beide uns kennen würden und ich dich zu meinem Haus brächte, dann würdest du dort die Gegenstände und Bücher sehen, die du dir jetzt vorstellen kannst. Alles wäre genau gleich und gleichzeitig anders. Und weißt du, warum? weil die Wirklichkeit – die Gedanken, das Wissen, die Begriffe, die wir von uns haben – nichts anderes ist als die Summe unserer Vorstellungen. Mit ihnen konstruieren wir uns die anderen so, wie wir wollen, selbstsüchtig, ohne Wahlmöglichkeiten, und der erlebte Alltag ändert nichts daran. Und wir behandeln uns gegenseitig so, wie unser Geist uns schon behandelt hat.'(S. 114-115)
Latvala, ein kleines, sehr konservatives Dorf hoch im Norden Finnlands. Jedes Jahr verbringt der 13jährige Lauri den Sommer auf dem Bauernhof seines Onkels Eino, hilft bei der Arbeit und hat doch viel Zeit zum Spielen mit seiner Cousine Sonja und ihrem Bruder Leo. Doch dieses Jahr scheint alles anders. Obwohl die Kinder wie immer bei der Heuernte helfen, gleiten sie in den vielen freien Stunden ab in eine seltsame, utopische Traumwelt.
Die hochsommerliche Natur, Steine, eine große Fichte und der Fluss werden zum magischen Schauplatz – und die Kinder wandeln verzaubert und doch voller Angst durch eine Welt zwischen Kindheit und Erwachsensein, in der Sonja die schöne, wilde Anführerin ist in diesem von flimmernder Hitze und warmem Regen geprägten Sommer auf dem Land. Freiheit und Abenteuer verbindet die verschworene Gemeinschaft der drei Kinder an der Schwelle zum Erwachsensein stehenden Kinder und das Gefühl, verboten schönes Glück zu erleben. Die Jungs sind Weiterlesen
In einem anderen Buch : Roman / Jasper Fforde. – (Thursday Next 2)
Thursday Next sieht sich schon bald nach dem Sieg über Acheron Hades, der mit einer Änderung des Schlusses verbundenen Rettung von Jane Eyre und der Hochzeit mit Landen (s. „Der Fall Jane Eyre“) vor ganz neue Probleme gestellt: ihre Berühmtheit erfordert eine Unzahl von Fernsehinterviews, bei denen sie aber eigentlich nichts sagen darf, ihr Arbeitgeber lässt sie beschatten und ihr fällt beinahe ein Hispano Suiza auf den Kopf. Aber es kommt noch schlimmer: ihr dauerzeitreisender Weiterlesen
Die Auslöschung : Roman / Jeff Vandermeer. – (Southern-Reach-Trilogie 1)
Namen gehörten in die Welt, aus der wir gekommen waren; in Area X hatten wir alle nur eine Funktion.
Ein Forschungsteam mit vier Frauen betritt im Auftrag der Regierungsorganisation Southern Reach die sogenannte Area X, ein geheimnisvolles Gebiet, dass seit einem nicht näher bestimmten Ereignis von einer unsichtbaren Grenze umgeben scheint: die Informationen sind spärlich, aber die Natur soll sich in dem Gebiet auf ebenso Weiterlesen
Durch frühen Morgennebel : Roman / Manuel Niedermeier
Clemens ist Fotograf aus Leidenschaft und hat diese Passion bereits als Kind für sich entdeckt: stets sucht er Aufnahmen zu machen, die mehr zeigen als das eigentliche Motiv, den eigentlichen Moment. An Bord eines Forschungsschiffes, das mit einem jungen Forscherteam in der Barentssee unterwegs ist, freundet er sich mit dem wortkargen John an, der über Belugawale forscht. Die Enge an Bord, Schlafmangel, die Kälte und zwischenmenschliche Probleme führen Weiterlesen
An guten Tagen fahren wir rückwärts : Roman / Alex Shearer
Wir stolpern in die Welt, ohne eine andere Wahl zu haben. Wir lieben die, die wir antreffen – Eltern und Geschwister. Irgendwie müssen wir sie einfach lieben, wir können nichts dagegen machen. Vielleicht passen sie gar nicht zu uns oder sind nicht nach unserem Geschmack oder inkompatibel oder komplett falsch. Am Ende hassen wir sie vielleicht sogar oder sind ihnen böse. Aber nie endgültig, nie ohne Aussicht auf eine mögliche Vergebung und Wiedervereinigung. Zuerst lieben wir, wen wir lieben müssen. Dann werden wir erwachsen und lieben, wen wir lieben wollen. Aber wir bleiben trotzdem gefangen wie ein Fisch, der einen haken verschluckt hat. Fast unser ganzes Leben lang können wir flussabwärts schwimmen und werden doch wieder zurück in die Vergangenheit gezogen, in unsere Kindheit, hin zu unserem schutzlosen Ich. Und dann werden wir an Land gezogen. (S. 138)
Früher war Louis, der große Bruder von Alex, immer der Stärkere, Schlauere. Bevorzugt vom Vater, schien ihm alles zu gelingen, war er schneller, gewitzter und stets vorne dran. Er war zur Stelle, wenn Alex Hilfe brauchte … und sie nicht gerade miteinander stritten.
Jetzt ist Louis, der vor 30 Jahren nach Australien auswanderte, schwer krank: ein Weiterlesen
Raketenmänner / Frank Goosen
Er stand vor der Haustür und hatte den Schlüssel bereits in der Hand, als er es sich anders überlegt. Er ging durch den schmalen Durchgang neben dem Haus in den Garten. Im Schutz der Dukelheit erreichte er die Strickleiter und kletterte nach oben ins Baumhaus. Er setzte sich so, dass er einen guten Blick auf das Geschehen in Küche und Wohnzimmer hatte. Seine Frau schnitt Brötchen auf, seine Söhne nahmen Wurst und Käse aus dem Kühlschrank und brachten beides zum Esstisch. Sie stellten Gläser und Teller auf den Tisch, während seine Frau Tomaten und Gurken in Scheiben schnitt.
Das hier, dachte Frohnberg, ist meine Zeit, das sind die besten Jahre meines Lebens. (s. 177)
Verlorene Träume, alte Freundschaften und spontane Entschlüsse, die einen aus dem vertrauten Leben katapultieren, seltsame Begegnungen, anachronistische Lebensentscheidungen, Treue und Rivalität, Kränkung und das Alter. Die Männer, deren Leben in diesem Buch auf subtile Weise miteinander verwoben sind, gehören nicht zu den Überfliegern, auch wenn sie auf die eine oder andere Weise Erfolge haben oder hatten, Familien gründeten, ihre Leben leben und sich mittendrin dabei ertappen, aus sich herauszutreten und ihr Leben vom Rande her zu betrachten. Bei Ritter führt das zu einer spontanen Entscheidung, die ihn Weiterlesen
In Almas Augen : Roman / Daniel Woodrell
West Table, ein Provinznest in den Ozarks, Missouri. Jahrelang hat Alma DeGeer Dunahew die Wahrheit eingefordert, ist dafür von allen ausgegrenzt und gemieden worden. Jetzt ist sie alt und noch immer wächst ihr Haar, dass sie seit jenen Ereignissen im Sommer 1929, als in der Arbor Dance Hall eine gewaltige Explosion 42 Menschen in den Tod reisst, darunter ihre Weiterlesen
Ende : Roman / David Monteagudo
Nach 25 Jahren trifft sich eine Gruppe von Freunden wieder, alle mittlerweile Mitte Vierzig, desillusioniert und mit den üblichen Lebensversehrheiten und Erfahrungen dieses Alters, die das Wiedersehen nicht unbedingt einfach machen. Geplant ist ein Wochenende in einer abgelegenen Berghütte, die vor einem Vierteljahrhundert Schauplatz der letzten Zusammenkunft war. Nach und nach und zum Teil in Begleitung treffen sie ein – bis auf den einen, der dieses Treffen organisiert hat.
In der ersten Nacht beobachten sie ein seltsames Himmelsphänomen am Nachthimmel. Überrascht und zunehmend beunruhigt stellen sie kurz darauf fest, dass Weiterlesen
Restlicht : Roman / Jochen Rausch
Dreissig Jahre lang hat der Fotograf Peter Bloom seiner ersten Liebe Astrid nicht vergessen können, die nach einem kurzen gemeinsamen Sommer 1975 in der spiessigen Provinzstadt unweit der innerdeutschen Grenze spurlos verschwand. Dreissig Jahre voller Grübeleien, was damals geschehen sein könnte. Jetzt kehrt er nach drei Jahrzehnten im Ausland zurück, weil sein Vater schwer krank ist. Als in der Nähe der alten Grenzanlagen in einem Rohr das Skelett einer jungen Frau gefunden wird, vermutet Bloom, dass es sich um Astrid handelt und Weiterlesen
Der Körper meines Lebens : Roman / Daniel Pennac
Was für ein Genuß aber doch, in Bäume zu klettern! Besonders in Buchen und Eichen. Der ganze Körper entfaltet sich. Hände und Arme entreißen dich dem gewohnten. Dieser rasch gefundene Halt! Dieser richtige Griff! Es geht nicht um Höhe, geht nicht um irgendeinen Alpinismus (vermutlich würde mir in den Bergen schwindelig), sondern um die freie Durchquerung des Laubwerks! Wo befinden wir uns? weder auf dem Boden noch in den Lüften, sondern im Herzen der Explosion. Wie gern würde ich auf den Bäumen leben. (S. 97)
Der 1923 geborene Erzähler dieses Buches ist zwölf Jahre alt, als er beschliesst, nicht nur seinen schwächlichen Körper zu stählen, sondern genauestens über alles zu berichten, was mit seinem Körper zu tun hat. So schreibt er schliesslich über die Jahre seine Lebensgeschichte konsequent aus der Sicht und im Spiegel seines Körpers und Weiterlesen
Ich & Monsieur Lavoie : Roman / Marie-Renée Lavoie
Quebec, Kanada, in den 1980er Jahren. Sie nennt sich Joe und behauptet, zehn Jahre alt zu sein. Dabei ist Hélène, die ein wenig anders ist als andere Kinder ihres Alters, erst acht, und ausgesprochen klein und zierlich. Aber um in ihrem etwas heruntergekommenen Viertel als Zeitungsausträgerin arbeiten zu können, muss sie ein wenig blöffen. Oft fühlt sich Joe einsam in ihrer Familie, die aus drei Schwestern und den als Lehrer arbeitenden Eltern besteht: ihre Mutter Weiterlesen
Krieg : Roman / Jochen Rausch
Es vergeht unendlich viel Zeit, bis eine vergangene Liebe nur noch eine Erinnerung ist und kein Schmerz mehr. Wenn es überhaupt je gelingt. (S. 220)
Einsam und zurückgezogen, nur mit seinem Hund an der Seite lebt der ehemalige Lehrer Arnold in einer heruntergekommenen Hütte in den österreichischen Bergen, die er der Erbin eines Bildhauers abgekauft hat. Er hat alles verloren: sein Sohn Chris, der gegen den Willen seiner pazifistischen Eltern Soldat wurde Weiterlesen
Gretchen : Roman / Einzlkind
Es war ja ihr erstes Rendevouz. Mit dem Tod. Und wie bei jedem ersten Mal , war sie ein wenig aufgeregt. Aber das würde sich schon wieder legen, sobald sie sich näher kennengelernt haben. Als Wienerin wurde ihr das Abfahren ja in die Wiege gelegt. Mit rosa Schleifchen und besten Wünschen für die Zukunft. Für Feiglinge war da kein Platz, die wurden einfach unter den Teppich gekehrt. Dabei gab es doch nichts Größeres. Unheimlich und faszinierend zugleich. Immer schon. Wenn auch nur für eine sehr, sehr kurze Zeit. Und das ist das Ärgerliche am Tod, dachte sie, dass man ihn nicht genießen kann. (S. 231-232)
Nein, natürlich ist sie einem nicht Weiterlesen
Echo : Roman / Jan Christophersen
Flensburg im Jahr 1989. Gesa fährt mit ihrer Schule tief ins spätsozialistische Polen. Dabei ist auch Tom, der eigentlich aus einer niedrigeren Klassenstufe kommt, aber Gitarrist der Schulband ist. Hier, in Polen, nimmt die Geschichte der beiden ihren Anfang, deren Wege sich in den folgenden Jahren immer wieder kreuzen werden. Gesa, zunächst genervt von der Aufpasserrolle für den Sohn von Freunden seiner Eltern, finanziert ihm ein exotisches Effektgerät namens „Echo“ für seine Gitarre. Während Tom nach der Scheidung seiner Eltern ein unstetes Leben als Musiker lebt und an dem Erfolg seiner Band arbeitet, bleibt Gesa in Flensburg verwurzelt, bekommt Weiterlesen
Meine erste Lüge : Roman / Marina Mander
Plötzlich wirbelt ein gigantisches Nichts durch meinen Kopf und wird immer größer. Mein Hirn ist ein leeres Heft, noch nie aufgeschlagen, mir fällt keine Geschichte ein, es gibt nicht mal Linien, an die man irgendein Phantasiewort hängen könnte. Das Nichts, das den Kopf überflutet und den Blick vernebelt, lässt mich nichts tun. Eine riesige Fläche aus Nichts, wie aus Eis. Der Weihnachtsmann ist vorbeigekommen, aber der Schnee hat seine Fußstapfen zugedeckt. Blu hat kleine weiche Kissen unter den Pfoten, er hinterlässt keine Spuren, die Rentiere sind evrschwudnen, irgendwo hinten sind irgendwelche Haufen, vielleicht sind es Iglus. Häuser aus Eiswürfeln, mir ist eiskalt, ich habe Angst vor Häusern aus Eiswürfeln. S. 30ff)
Italien. Der 10jährige Luca lebt mit seiner depressiven Mutter und dem Kater Blu allein in einer kleinen Wohnung. Seinen Vater kennt er nicht und muss früh lernen, mit den Traurigkeiten und der Bitternis seiner Mutter klarzukommen, ihren gelegentlichen Männerbekanntschaften, ihrem stundenlangem Im-Bett-Liegen, ihrem Medikamentenkonsum. Da er sich nicht auf sie verlassen kann, ist er gewohnt, alleine klarzukommen. Eiens Morgens aber steht seine Mutter Weiterlesen
Eine schöne Wahrheit / Colin McAdam. Aus dem kanadischen Englisch von Eike Schönfeld
Wir reden über globales Bewußtsein, Aufklärung und Fortschritt, sind uns aber nicht der Tatsache bewußt, dass wir sprechende Affen sind. Sie lachen, wenn ich Affe sage. Wir reden nicht davon, den Planeten zu retten, wir reden davon, unsere Spezies zu retten. Fangen wir wenigstens mal damit an und stellen wir das mit unserer Spezies einstweilen zurück. Wir reden über das Überleben von Dingen wie Bäumen, milden Temperaturen uind exotischen Tieren, alles, was unsere Fantasie über Gärten ohne den Tod nährt. S. 220
Vermont, USA. Walt und Judy sind kinderlos – und insbesondere Judy leidet sehr darunter. Sie adoptieren das Schimpansenjunge Looee, das schon bald in Kinderkleidung und mit unbändigem Bewegungsdrang ihr Leben und ihr Haus auf den Kopf stellt. Doch Weiterlesen
Silver Linings : Roman / Matthew Quick
Philadelphia, USA. Der 34jährige Pat Peoples, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, sehnt nichts mehr herbei als die Wiedervereinigung mit seiner Frau Nikki. Er hat nicht nur sie verloren, sondern auch seine Anstellung als Lehrer für Geschichte, sein Haus und – vor allem – seine Erinnerung. Schnell wird klar, dass der manisch-depressive Pat, der gerade aus der psychiatrischen Klinik entlassen wurde, etliche Jahre Weiterlesen
Das Licht zwischen den Meeren / M. L. Stedman
„Tom gehört nicht zu den Männern, deren Beine nur noch von Sehnen am Körper gehalten wurden oder denen die Eingeweise wie glitschige Aale aus dem Leib quollen. Seine Lunge und sein Gehirn sind nicht vom Gas aufgeweicht worden. Doch er trägt dennoch Narben mit sich herum, denn er muss in der Haut des Mannes weiterleben, der das getan hat, was damals nötig war. Es ist ein Schatten, der nach innen fällt.
Er gibt sich Mühe, darüber nicht ins Grübeln zu kommen. Er hat nämlich viele Männer erlebt, die auf diese Weise sich selbst verloren haben. Also lebt er weiter am Rande dieses Gefühls, für das er keinen Namen hat. Wenn er von jenen Jahren träumt, ist der Tom, der sie durchlebt und Blut an seinen Händen hat, ein etwa achtjähriger Junge. Ein kleiner Junge, der sich gegen Männer mit Gewehren und Bajonetten zur Wehr setzen muss und dem es zu schaffen macht, dass die Kniestrümpfe seiner Schuluniform verrutscht sind und er sie nicht hochziehen kann, weil er dazu sein Gewehr fallen lassen müsste. Und dabei ist er ohnehin kaum groß genug, um es zu tragen. Außerdem kann er seine Mutter nirgendwo entdecken“. (S. 13)
„Männer haben ihr Leben gelassen, nur damit ein paar Meter Schlamm als „unser“ anstelle von „ihrs“ bezeichnet werden konnte – um sie am nächsten Tag wieder zu verlieren“. (S. 55)
Australien, 1920er Jahre. Nach traumatischen Erfahrungen im 1. Weltkrieg lässt sich der Kriegsheimkehrer Tom Sherbourne zum Leuchtturmwärter ausbilden und bekommt nach wenigen Jahren eine feste Stelle auf Janus Rock, einer abgelegenen (und fiktiven) Insel vor der Küste Australiens. Tom verfolgt seine Arbeit sehr akribisch und effizient: die Verantwortung und sein genau strukturierter Alltag scheinen ihm zu helfen, mit den ihn weiterhin verfolgenden schrecklichen Kriegserlebnissen fertigzuwerden.
„Er richtete sich zu voller Größe auf, suchte sich einen Fixpunkt an der Tür des Leuchtturms – ein gelockertes Scharnier – und beschloss, damit anzufangen. Mit etwas Greifbarem. Er musste sich mit etwas Greifbarem befassen, denn wer konnte wissen, wohin sein Verstand und seine Seele sonst geweht werden würden wie ein Ballon ohne Ballast. Nur so hatte er vier Jahre Blut und Wahnsinn überstanden: Wenn man im Schützengraben einnickte, musste man wissen, wo seine Waffe lag; immer die Gasmaske kontrollieren; sichergehen, dass die Untergebenen ihre Befehle bis auf den letzten Buchstaben verstanden hatten. Man dachte nicht in Kategorien von Jahren oder Monaten, sondern nur an diese Stunde und vielleicht die nächste. Alles andere war Spekulation.“ (S. 37. Alle Zitate beziehen sich auf die E-Book-Version)
Auf Landurlaub lernt er Weiterlesen
Vorläufige Chronik des Himmels über Pildau : Roman / Max Scharnigg
„Es war dieser Sommer, der mir bis heute immer in den Sinn kommt, wenn jemand das Wort Sommer mit jener schwärmerischen Langsamkeit ausspricht, es war so eigentlich bis heute mein erster Sommer. Wenn man die Zeit noch nicht kennt, weil man keinen Kalender und keine Uhr lesen kann, hat man die allerbesten Voraussetzungen für einen richtigen Sommer, in dem sich irgendwann in den ersten Anfängen eines überhitzten Nachmittags und zwischen den winzigen Blütenblättern eines Gänseblümchens nichts mehr bewegt und das Flimmern über dem Dach der Scheune zu einem Flimmern der ganzen Welt wird. So ein Sommer war das.“ (S. 143)
Jasper Honigbrod wächst auf einem abgelegenen, nur über einen Feldweg erreichbaren Einsiedlerhof bei seinem Vater und seinem Großvater auf. Die seit Jahrzehnten stetig in den Himmel wachsende, jährlich zu längende Hofstange gehört zu den auffallensten Merkmalen auf dem Hof neben einem unsichtbaren, uralten Fisch. Der Großvater Ludwig kümmert sich um den Mangold und anderes Gemüse und entwickelt absurde, aber erfolgreiche Pflegemaßnahmen wie Mangoldstreicheln und Gemüseduschen: der Hof ist nahezu autark und die wenigen nötigen Geldeinnahmen kommen hauptsächlich aus den Lizenzeinnahmen für ein vor langer Zeit entwickeltes Erntegerät, den „Orginial Pildauer“. Der hochintelligente Vater Max widmet sich seinen Forschungen. Dann gibt es da noch die rätselhafte Lene-Mama, die immer mal wieder auftaucht und die gefährtin des Vaters zu sein scheint – und fern des Hofes den Blick auf die tief unten liegende Landstrasse als einzige, sich über die Jahre veränderndes Zeugnis der Außenwelt.
An eben dieser Landstrasse geschieht eines Tages ein Weiterlesen
Der vierte Versuch : Roman / Catherine O’Flynn
Birmingham, England. Frank Allcroft ist seit etlichen Jahren Moderator bei einem regionalen Fernsehsender in Birmingham. Als lokaler, relativ farbloser Anchorman der Nachrichtensendung mit zuverlässig schlechten Scherzen und einem Hang zu unpassenden Krawatten steht er immer noch im Schatten seines extrovertierten Vorgängers Phil, der es zu landesweiter Berühmtheit brachte, bis er bei einem rätselhaften Unfall starb.
Die Bauten von Franks Vater, einem früh gestorbenen Architekten, werden nach und nach abgerissen, was Franks kleine Tochter nicht wenig entsetzt und Frank zu einigermaßen hilflosen erklärungsversuchen ansetzen lässt. Franks Mutter hat sich rasch jeglicher Lebensfreude entledigt und fristet ihr Dasein als einer der jüngeren Bewohnerinnen in einem Seniorenheim. So reserviert sich Frank im Alltag gibt, so besorgt ist er um das Wohlergehen von Frau und Tochter. Frank, privat ein leiser Melancholiker, ist trotz seiner Berufes nicht zynisch oder abgestumpft geworden und bewahrt sich seine Sensibilität für die persönlichen Tragödien hinter den Nachrichten. Nicht selten ist er der einzige Trauergast bei der Beedrigung eines Menschen, über dessen einsamen Tod er kurz zuvor noch berichtet hat.
Eines Tages berichtet er über den Tod von Weiterlesen
Der Himmel über Greene Harbour : Roman / Nick Dybek
„Es regnete im Herbst, im Winter und im Frühling. Der Himmel hob und senkte sich; der Ozean zog sich zurück und rauschte heran, aber bis zu jenem Sommer, in dem ich vierzehn Jahre alt wurde, blieb Loyality Island so, wie es war.“ (S.12)
Die gesamte Existenz der Menschen in Loyalty Island auf der Olympic-Halbinsel im Nordwesten der USA hängt seit vielen Jahrzehnten unabdingbar vom Fischereiunternehmen der Familie Gaunt ab: alljährlich, wenn der Sommer vorbei ist, fahren die Männer für Monate tausende Meilen nach Norden in die arktische See, um zu fischen, und lassen ihre Familien zurück.
Auch der 14jährige Cal sieht seinen Vater dann für lange Zeit nicht, da er noch zu jung ist, um mit hinauszufahren. Doch er ist erwachsen genug um zu wissen, dass der gesamte Ort an dem Betrieb der Gaunts hängt. Auch spürt er, dass es um die Ehe seiner Eltern nicht besonders gut bestellt ist: ständiger Streitpunkt zwischen seinen Eltern ist, ob auch er mit auf See fahren darf, was seine Mutter strikt ablehnt. Sie, eine lebenslustige Frau, die vor vielen Jahren wegen Cals wortkargem Vater Henry aus Kalifornien herzog, ist erkennbar unglücklich mit ihrem Leben und zieht sich oft in einen eigens von seinem Vater eingerichteten Kellerraum zurück, in dem sie ihre geliebten Platten hört, ab und zu vom alten John Gaunt beuscht wird und zu vergessen versucht.
Doch in diesem Sommer Weiterlesen