Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte / Anne Freytag

„Es gibt viele Momente in einem Leben, die meisten davon bedeuten gar nichts. asie laufen spurlos an einem vorbei, durch einen hindurch, wie Wasser durch ein Sieb. Sie hinterlassen nichts. Verschwinden, als hätte es sie nie gegeben. Und dann ist man alt und hat zuwenig gelebt. Ich habe einmal irgendwo gelesen, dass wir im Schnitt 26000 Tage auf diesem Planeten haben. 26000. An die meisten mit David und Rosa werde ich mich erinnern.“ (S. 384)

Rosa hat gerade ihr Abitur hinter sich und die Trennung von Simon, als sie zu ihrer Reise aufbricht, um zu sich selbst zu finden. Frank, der so viel weiß und nie die Ruhe verliert, wollte eigentlich mit seinem besten Freund, der quirligen, lauten und weltgewandten David nach Australien und reist jetzt doch allein. Auch er scheint mit sich nicht im Feinen zu sein. Beide begegnen sich in Australien und beschließen, einen alten, etwas heruntergerockten Mitsubishi L 300 zu kaufen und mit ihm durch Australien zu fahren. Was sich wie die ganz normale Reise zweier Zufallsbekanntschaften Weiterlesen

Der Leuchtturm unter den Sternen / Annika & Peter Thor

Göteborg, 1917. Der Vater von Blenda (13) und Erik (10) ist verschollen, seit er vor etlichen Jahren nach Amerika auswanderte mit dem Ziel, seine Familie nachzuholen. Jetzt leben die beiden Kinder zusammen mit ihrer Mutter Tora, einer Wäscherin, in ärmlichen Verhältnissen in der schwedischen Stadt. Während der hochbegabte Erik sich an seinen Vater nicht mehr erinnern kann, schreibt Blenda ihm oft Briefe, die sie nie abschickt. Mutter Tora selbst schuftet in der Wäscherei und hat die Hoffnugn auf die Rückkehr ihres Mannes längst aufgegeben.

Als sich der Leuchtturmwärter Carl Nordsten für Tora zu interessieren beginnt, scheint es endlich eine Chance zu geben, aus dem rauen Alltag der Armut auszubrechen und den Kindern eine gesicherte Zukunft zu bieten. Tora ergreift sie und zieht mit Erik und der widerstrebenden Blenda auf die einsame Leuchtturminsel in den Schären. Doch der pflichtbewusste Carl erweist sich rasch als kleingeistiger, jähzorniger und freudloser Mensch, der weder Tora noch den Kindern irgendwelche Frreiheiten lässt.

Als er nach einem Wutausbruch verunfallt und sich das Bein bricht, muss Tora ihn an Land bringen: durch den am gleichen Tag aufziehenden Sturm müssen die Kinder plötzlich die Nacht allein auf der Insel verbringen und das Leuchtfeuer in Gang setzen. Dadurch retten sie meherer Schiffbrüchige Männer vor dem Tod und erfahren mehr über ihren Vater. Als Tora mit Carl zurückkehrt und es erneut zum Streit kommt, trifft sie eine Entscheidung …

Anika & Peter Thor ist mit „Der Leuchtturm unter den Sterne“ eine beeindruckende Geschichte über ein Familienschicksal am Anfang des 20. Jahrhunderts gelungen. Durch die zwischen den vier Protagonisten wechselnde Perspektive kann sich der Leser rasch in deren Lebens- und Empfindungswelt einfühlen. Atmosphärisch überzeugend vermitteln die Autoren ein Bild vom harten Leben einer vom Verlust des Vaters und der dadurch entstandenen Armut geprägten Arbeiterfamilie, der zu dieser Zeit nicht viele Möglichkeiten offenstanden, sich nach dem sozialen Absturz wieder zu etablieren. Dabei verstehen Per und Annika Thor es, eine historisch verwurzelte Geschichte spannend und authetisch zu erzaählen und damit sowohl junge als auch erwachsene Leser zu fesseln.

Ein spannendes und berührendes Buch für Leserinnen und Leser ab etwa 12 Jahren.

Flavia de Luce – Vorhang auf für eine Leiche / Alan Bradley

Weiterhin ist die Familie de Luce knapp bei Kasse, der Familiensitz Buckshaw kaum noch zu halten. Colonel Buckshaw nimmt daher das Angebot einer Filmcrew an, Buckshaw als Drehort zu mieten. So rückt kurz vor Weihnachten der ganze Filmtross an inklusive der berühmten Schauspielerin Phillys Wyvern. Natürlich übt die Diva eine magische Anziehungskraft auf die Bewohner des kleinen Örtchens aus – und gern wird eine kurzerhand orfanisierte und nach Buckshaw verlegte Wohltätigkeitsveranstaltung mit Phillys Wyvern als überraschendem Stargast genutzt, alles in Augenschein zu nehmen und der Berühmtheit nahe zu sein. Doch der Abend endet dramatisch: alle Teilnehmer müssen zusätzlich zur Filmcrew und den de Luces in dem vom Schnee eingeschlossenen Buckshaw übernachten – und Flavia de Luce findet in den frühen Morgenstunden Weiterlesen

Das Schicksal ist ein mieser Verräter / John Green

Ich kann nicht von unserer Liebe sprechen, also spreche ich von Mathematik. Ich bin keinn Mathematiker, aber ich weiß so viel: Es gibt unendlich viele Zahlen zwischen null und eins: 0,1 und 0,12 und 0,112 und eine unendliche Zahl anderer. Zwischen 0 und 2 gibt es natürlich noch viel mehr unendlich viele Zahlen und zwischen 0 und einer Million erst recht. Manche Unendlichkeiten sind größer als andere Unendlichkeiten […]. Es gibt Tage, viele Tage, an denen ich bedaure, dass die Unendlichkeit meiner Zahlen so klein ist. Ich hätte gern mehr, als mit wahrscheinlich zusteht […]

Erwachsen zu werden an sich ist schon nicht einfach, und zahllose bekannte und weniger bekannte Romane widmen sich eindrücklich und auf unterschiedliche Weise diesem spannenden, von großen physischen und psychischen Veränderungen begleitetem Lebensabschnitt wie etwa der oft erwähnte J.D. Salinger („Fänger im Roggen“) und beispielhaft einige der bereits auf Jargsblog besprochenen Bücher wie etwa von Stephen Chbosky („Vielleicht lieber morgen“), Dirk Witteborn („Unter Wilden“), Steve Toltz („Vatermord …“), Finn-Ole Heinrich („Räuberhände“) und andere.

„Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ stellt Protagonisten in den Mittelpunkt der Handlung, die schwer an Krebs erkrankt sind: die sechzehnjährige Hazel leidet an den Folgen einer Krebserkrankung der Schilddrüse mit Metastasen in der Lunge. Durch ein neues Medikament konnte das Wavhstum des Tumors gebremst werden. Trotzdem ist ihr Leben starken Einschränkunegn unterworfen wie der permanent notwendigen zusätzlichen Sauerstoffversorgung ihrer Lunge. Hazel, einziges Kind ihrer Eltern, geht Freundschaften aus dem Weg, hasst es, bemitleidet zu werden und geht nur widerwillig zu einer Selbsthilfegruppe von an Krebs erkrankten Jugendlichen.

Doch eines Tages sitzt ihr in der Selbsthilfegruppe Gus gegenüber, der durch Knochenkrebs ein Weiterlesen

Nacht, komm! : Thriller / Agnes Hammer

Die 15jährige Lissy ist kein unbeschriebenes Blatt: sie hat die Schule faktisch abgebrochen, ist unbeherrscht und gelegentlich gewalttätig. Ihr Vater ist obdachloser Alkoholiker, ihre kaufsüchtige Mutter hat nach langer Zeit der Arbeitslosigkeit einen schlecht bezahlten Job in einer Bäckerei. Wegen Diebstahls muss Lissy über 100 Sozialstunden in einem Alten- und Pflegeheim ableisten. Dort lernt sie die Pflegerin Nele kennen. Über Nele kommt sie auch in Kontakt mit deren Freund Daniel, in den sie sich Hals über Kopf verliebt.
Als Nele ermordet aufgefunden wird, fällt der Verdacht rasch auf Lissy, die sich am Weiterlesen

Flavia de Luce – Halunken, Tod und Teufel / Alan Bradley


Nachdem sie aus Versehen das Zelt der Hellseherin Fenella auf dem Jahrmarkt in Brand gesteckt hat, lädt Flavia sie ein, ihren Wagen auf Buckshaw aufzustellen, dem Landsitz der Familie de Luce. Doch Fenella wird nicht nur eines vergangenen Verbrechens bezichtigt, sondern auch noch nächtens fast erschlagen. Zum Glück wird sie von Flavia aufgefunden und damit gerettet. Doch als wäre das nicht genug, findet die von schlechtem Gewissen geplagte Falvia auch noch eine Leiche mit einer Gabel in der Weiterlesen

Flaia de Luce – Mord ist kein Kinderspiel / Alan Bradley

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England, 1950. Bishop’s Lacey ist ein gewöhnliches kleines Örtchen auf dem Land. Hier lebt die 11jährige Flavia de Luce. Flavia ist ein wenig sonderbar: sie interessiert sich brennend für Chemie, besonders für Gift und verbringt Stunden mit ihren Experimenten im einem alten Labor, wo niemand aus ihrer Familie sie stört. Und Flavia ist neugierig und ständig unterwegs mit ihrem alten, für sie noch etwas zu großen Damenrad Gladys.
Da verschlägt es einen aus der BBC bekannten Puppenspieler Rupert Porson und seine junge Gehilfin in den kleinen Ort. Durch eine Autopanne zu einem längeren Aufenthalt gezwungen, werden sie spontan vom Vikar zu zwei Aufführungen genötigt und von Flavia dabei unterstützt. Aber am Ende der zweiten Aufführung ist Weiterlesen