Nachdem sie aus Versehen das Zelt der Hellseherin Fenella auf dem Jahrmarkt in Brand gesteckt hat, lädt Flavia sie ein, ihren Wagen auf Buckshaw aufzustellen, dem Landsitz der Familie de Luce. Doch Fenella wird nicht nur eines vergangenen Verbrechens bezichtigt, sondern auch noch nächtens fast erschlagen. Zum Glück wird sie von Flavia aufgefunden und damit gerettet. Doch als wäre das nicht genug, findet die von schlechtem Gewissen geplagte Falvia auch noch eine Leiche mit einer Gabel in der Nase, die am Poseidonbrunnen auf Buckshaw hängt. Und schon steckt sie mittendrin in einem neuen, mysteriösen Fall – und ist natürlich bestrebt, ihn vor der Polizei und Inspektor Hewitt aufzuklären.
Alan Bradley kann auch mit diesem dritten Band (s.a. „Mord im Gurkenbeet„ und „Mord ist kein Kinderspiel„) um die jugendliche Detektivin und begeisterte Chemikerin Flavia de Luce überzeugen, spielt er doch erneut gekonnt mit seiner Variation des Miss-Marple-Motivs und lässt die eigenwillige, sture, blitzgescheite und nie um ein passendes Wort verlegene Flavia gegen den Willen der örtlichen Polizei ermitteln. Gladys, Flavias Fahrrad, darf natürlich auch nicht fehlen und kann eine gewisse entfernte Verwandtschaft mit Mr. Stringer nicht verbergen, wenn es auch stumm und tatenlos bleibt. Natürlich setzt sich auch hier Flavia gegen alle Widerstände durch – auch gegen jene ihrer tyrannischen älteren Schwestern Ophelia und Daphne und ihres müden, ganz in seiner Briefmarkensammlungen und seinen Geldsorgen versinkenden Vaters Colonel de Luce, der nicht selten leise Verzweiflung zeigt gegenüber seiner ganz und gar nicht mädchenhaften jüngsten Tochter.
Angesiedelt im ländlichen Großbritannien Ende der Vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts und somit kurz nach dem Krieg, bietet Bradley dazu die perfekte Kulisse der englischen Countryside mit schrulligen Landladys und knorzigen Briten. Ein paar mehr chemische Experimente hätten für den Freund von naturwissenschaftlichen Experimentiererei schon eingebaut werden können, aber das tut dem Reiz dieses klassischen, ganz und gar nicht blutrünstigen Krimis keinen Abbruch. Und wir dürfen hoffen – denn der vierte Teil ist bereits im November 2011 im englischen Sprachraum erschienen. So hoffen wir denn auf eine baldige Übersetzung.
Startseite » Bücher » Flavia de Luce – Halunken, Tod und Teufel / Alan Bradley
Lohnt sich durchaus, Desirée – vor allem der erste und zweite Band überzeugen als spannende Jugendkrimis, zumal hier die chemische Forscherleidenschaft und das Bestreben, Verbotenes geradzu verlockend zu finden, besonders gut zur Geltung kommen. Die eigenwilligen junge Detektivin könnte durchaus eine Miss-Marple-Adeptin sein … und die britische Verschrobenheit im vom Mangel geprägten Nachkriegs-England gibt wirklich eine schöne Atmossphäre!
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Ich habe den ersten Band gelesen, als er relativ neu war, mich damit aber irgendwie gequält – dabei hätte Flavia de Luce eigentlich total mein Ding sein müssen. Vielleicht war es einfach nicht der richtige Moment und ich sollte der Reihe doch nochmal ne Chance geben.
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Oh, ich bin schon ganz gespannt. Stecke gerade mitten im zweiten Band.
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Viel Spaß noch mit dem zweiten Band … und Vorfreude auf den dritten Band!
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Mh, klingt gut. Ich mag es nämlich ganz gern unblutig. Der erste Teil liegt noch auf dem SUB, aber Deine Rezi lässt ihn ein Stückchen nach oben wandern. 🙂
Die Tintenelfe
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Die Flavia de Luce-Krimis sind wirklich nett – unterhaltsame Krimikost ohne Ekel- oder übermäßigen Gruselfaktor. Viel Spaß!
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