Dunkles Verhängnis / James Sallis

„Die Welt ist so sehr voller Worte. Und doch bleibt so vieles, was wirklich wichtig ist, für immer unausgesprochen.“(S. 116)

„Wie selten wir tatsächlich bewußte Entscheidungen treffen, ja wie selten wir uns überhaupt vor eine Entscheidung gestellt sehen. So vieles ist bereits festgelegt: durch unsere DNA, das soziale Umfeld, das Klima, durch unsere Erziehung und den Einfluß der Menschen, mit denen wir es zu tun haben. Und ein großer Teil des Rests ist purer Zufall – wohin die Strömung uns trägt.“ (S. 80)

Vermutlich ist es eher ungewöhnlich und in den meisten Fällen nicht ratsam, den letzten Teil einer Trilogie zuerst zu lesen. In diesem Fall führte mich der Zufall (das Buch war gerade in der Onleihe der Bibliothek meines Vertrauens verfügbar) dennoch dazu, den dritten Schritt vor dem ersten zu tun, da ich derzeit alles von James Sallis und vergleichbaren Autoren verschlinge. Und ich habe es nicht bereut.

Zum Inhalt: wir begleiten Turner, einen ehemaligen Polizisten und Therapeuten, der eine dunkle Vergangenheit als Ex-Sträfling hinter sich hat, durch die Kleinstadt in Tennessee, in der er lebt. Zwei Jahre sind vergangen, seit seine Freundin Val vor seinen Augen erschossen wurde, und noch immer trauert er. Doch mit dem Mordverdacht gegen Weiterlesen

Provinzen der Nacht : Roman / William Gay

Ein kleines Kaff in Tennesse, USA, im trockenden Sommes des Jahres 1952. Der 17jährige Fleming Bloodworth, dessen leidenschaft den Büchern und dem Schreiben gilt, schlägt sich mehr oder weniger allein durchs Leben. Sein Vater Boyd verschwand, um seine abtrünnige Frau und ihren Liebhaber zu verfolgen. Boyds Brüder haben im Leben auch nicht gerade das große Los gezogen: Warren kann weder vom Alkohol noch von den Frauen lassen, Brady verfällt zusehends dem Spiritismus und glaubt, andere verhexen zu können. Flemings Großmutter Julia scheint dement und ganz in ihrer Lebensverbitterung gefangen.
Da kehrt eines Tages Flemings berüchtigter Großvater E.L. – ein hochtalentierter Banjospieler – nach zwanzig Jahren zurück in die dürre, hügelige Einöde … und das Unglück der Weiterlesen

Get low : Am Ende des Weges / Regie: Aaron Schneider.


Tennessee, Caleb County, in den 1930er Jahren. Seit vierzig Jahren lebt Felix Bush (Robert Duvall) zurückgezogen draussen in den Wäldern. Zahlreiche Gerüchte gibt es über ihn: er soll kaltblütig gemordert haben und mit dunklen Mächten verbündet sein. Jetzt, alt geworden, den nahen Tod spürend und gequält von einem düsteren, verdrängten Geheimnis, macht sich Bush auf in die Stadt und bestellt gegen einen Haufen Geld beim umtriebigen Bestatter Frank Quinn (Bill Murray) und seinem jungen Gehilfen Buddy Robinson (Lucas Black) eine Weiterlesen

Ruhe nirgends / William Gay

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Wer Bücher von William Gay gelesen hat, ist so getroffen von ihnen, dass er entweder keines mehr lesen möchte oder bestrebt ist, alle von ihm zu lesen. Hatte ich mit „Nächtliche Vorkommnisse“ diesen Autor für mich entdeckt, folgte nun mit „Ruhe nirgends“ ein weiterer, im Original als „The Long Home“ bereits 1999 und erst jetzt in Deutsche übertragener Roman.
Im Prolog erfährt man, wie der zwielichtige und absolut skrupellose Schwarzbrenner Dallas Hardin im ländlichen Tennessee, in den düsteren Wäldern von Ackerman’s Field, 1933 einen redlichen Zimmermann umbringt, der die Schwarzbrennerei auf seinem Land nicht dulden will. Er stürzt die Leiche in eine tiefe, bodenlose Erdspalte, so dass niemand von dem Mord erfährt. Nur ein alter Mann namens William Tell Oliver findet eines Tages den bemoosten Schädel, ahnt die Wahrheit, behält sein Wissen aber zunächst für sich.
Zehn Jahre später ist Dallas Hardin nicht nur Schwarzbrenner, sondern betreibt eine üble Kneipe mit illegalem Alkoholausschank und käuflichem Sex, besticht die Polizei und räumt jeden aus dem weg, der sich ihm in den Weg stellt. Der junge Nathan Winer, Sohn des ermordeten Zimmermanns, wird Weiterlesen