Der Schriftsteller Alan Bennett kauft ein kleines Haus in Camden, einem Bezirk von London. London. Dort begegnet er Miss Sheperd, einer obdachlosen Frau, die in einem Verbeulten Lieferwagen lebt, den sie von Zeit zu Zeit in eine andere Straße versetzt. Bennett hilft ihr, den Wagen anzuschieben, als dieser wie so oft nicht anspringt. Aufmerksam geworden auf die eigenbrötlische Frau, deren Fahrzeug niemand so recht vor seiner Haustür stehen haben will, bietet er ihr eines Tages an, vorübergehend in der Auffahrt zu seinem Haus zu parken.
Einmal angekommen, färbt der Verfall des Fahrzeugs und seiner Bewohnerin zwangsläufig auf das nähere Umfeld ab – verstärkt durch die vielen kleinen Säckchen undefinierbaren Inhaltes, die die Lady aus dem Lieferwagen wirft. Miss Sheperd ist durchaus von sich selbst überzeugt, hegt den Wunsch, mit Hilfe von Alan eine eigene Rundfunksendung zu bekommen und hat überhaupt zu allem und jedem eine Meinung. Ohne es recht zu wollen, wird Bennett zur Hauptbezugsperson Sheperds und betrachtet seine Nachbarin, die schließlich mehr als 15 Jahre bleiben wird, mit einer Mischung aus Faszination, Mitleid und Ekel.
Erst spät erfährt Bennett erste Details ihrer wahren Geschichte, die hinter der rauhen Fassade eine überaus traurige Lebensgeschichte erahnen lassen.
Nicholas Hynter gelingt eine wunderbare filmische Adaptation des tragikomischen Theaterstückes und Buches, in der Hauptrolle hervorragend besetzt von der unvergleichlichen Maggie Smith und Alex Jennings, der in einer Doppelrolle Bennett als schriftstellerisches und reales Ich verkörpert. Am Originalschauplatz gefilmt, überzeugt der Film auf ganzer Linie, was vor allem an Maggie Smith liegt, die die komischen Seiten der von ihr verkörperten skurrilen Protagonistin meisterhaft zu zeigen vermag.
Auch wenn der Film zwangsläufig nicht die Tiefe des Buches zu erreichen vermag, berührt und bewegt er auf außergewöhnliche Weise und verliert bei aller Komik nie den Respekt vor der eigentlich tragischen Hauptfigur. Ein bemerkenswerter Film voller bizarrer Komik, der einen zum Lachen und zu Tränen gleichermaßen zu rühren vermag.
Wieder ein TT (TollerTipp), der auf meiner Watchliste landet – herzlichen Dank!
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Immer wieder gerne!
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Ein wunderbarer Film mit einer grandiosen Mc Gonagall 😉 Ich habe ihn mir angeschaut und er lockte am Ende die ganze Familie und zog tatsächlich unsere Teenagersöhne in seinen Bann die sich sonst eher für die Action/Hickhack mainstream Filme begeistern. Mich hat der Film sogar mehr überzeugt als das Buch, wobei das schon länger zurückliegt.
Thumbs up und schöne Feiertage! 🙂
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Für unsere Zwillinge wird der Film noch nicht so recht was sein – für meine Tochter dürfte er gegenwärtig sogar zu geruchsintensiv sein 😉. Aber wir schauen den bestimmt nochmal in zwei, drei Jahren.
Dafür werden wir uns Tati reinziehen und Buster Keaton. Bis zur Oberkante.
Feine Weihnachtstage wünsche ich dir und den deinen!
Liebe Grüße von Jarg
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