Curtis Stigers, dessen „Hooray For Love“ hier zuletzt besprochen wurde, hat mit „One More For The Road“ ein weiteres bemerkenswertes Album vorgelegt. Stigers, der ursprünglich vom Jazz kommt, hatte Anfang der 1990er Jahre mit „I Wonder Why“ und später mit der Neuinterpretation von „Peace, Love And Understanding“ (Soundtrack zu Bodyguard) Hits im Üopbetreich, kehrte aber später zum Jazz zurück, um seine musikalischen Ambitionen freier verfolgen zu können.
Im vorliegenden Album interpretiert er zusammen mit der
Danish Radio Bigband live in Kopenhagen bekannte Swing-Klassiker aus dem Sinatra-Universum. Stigers macht daraus trotz der Verwendung der Originalarrangements des Count Basie Orchestra weit mehr als bloße Coversongs: er swingt und singt mit einer unglaublichen Coolnes, Dynamik und Eleganz. Dabei gelingt es Stigers mit seiner Stimme, den Songs eine eigene, intime und zugleich kraftvolle Prägung zu geben, auch wenn Sinatras Einfluss immer wieder durchschimmert.
Dazu kommt der unnnachahmliche Sound der Danish Radio Bigband, die Curtis leicht angereihter Stimme eine wunderbare Kulisse aufbaut. Natürlich hört man Parallelen zum legendären Konzert von Sinatra im Copa Room des Sand Hotels, Las Vegas 1966, aber Stigers macht etwas eigenes daraus und lässt mit unvergleichlicher Lässigkeit den atmosphärisch dichten Sound von Sinatras Klassiker in die Gegenwart schwingen. Dazu passt auch das visuelle Zitat in Vorm des Covers, dass sich stark an das Cover der legendäre Aufnahme „Sinatra At The Sands“ von 1966 anlehnt.
Ob „Fly Me To The Moon“ oder „They Can’t Take That Away From Me“, „Summerwind“ oder der wunderbar leichtfüßige Opener „Come Fly With Me“ – Stigers und die Danish Radio Bigband bringen eine zeitgemäße Wiederbelebung der Klassiker und entdecken für uns Sinatra neu, um sich zugleich vor seiner Größe zu verneigen. Ein wunderbares Album, bei dem man öfter geneigt ist, laut mitzusingen.