Zunächst war ich etwas skeptisch, als meine Kinder mich und meinen Schwager in die Hamburger Zeisehallen lockten, um den Animationsfilm „Sing“ zu gucken. Das mulmige Gefühl wich aber schon nach kurzer Zeit und machte der Empfindung Platz, einem gleichermaßen für Erwachsene wie für Kinder geeigneten cineastischen Filmspaß beigewohnt zu haben: mittlerweile habe ich den Film, der unlängst auf DVD erschienen ist, mit der Familie ein zweites Mal gesehen.
Worum geht es? Die Welt, in der „Sing“ spielt, ist nicht von Menschen, sondern von vermenschlichten Tieren bewohnt. Der Fokus zu Beginn des Films liegt auf Buster Moon, einem Koala, der mit allen Mitteln versucht, sein höchst defizitäres und marodes Theater zu retten: Buster hat die Idee, einen Singwettbewerb zu veranstalten. Leider werden aus den 1.000 Dollar Preisgeld durch einen Tippfehler seines Faktotums, der Assistentin Mathilda Crawley, 100.000 Dollar. Das Vorsingen wird dementsprechend zu einer Massenveranstaltung, aus der Buster mit Müh und Not die besten Talente auswählt: darunter das Schwein Rosita, abgeschaffte Mutter von 25 Ferkeln, den Gangster-Sohn und Gorilla Johnny, die überhebliche Maus Mike, das rockröhrige Stachelschwein Ash, das extrovertierte, tanzende Schwein Gunter und andere.
Als die Bank den Druck erhöht, überredet Buster seinen besten Freund, das verschnarchte Schaf Eddie, gemeinsam bei Eddies Tante, der berühmten und reichen Sängerin Nana Noodleman vorzusprechen. Um Noodleman zu überzeugen, baut Moon in die marode Theaterstruktur mit einigen Tricks spektakuläre Showelemente ein. Tatsächlich erscheint Noodleman zu Show, die großartig zu werden verspricht. Wenn nur die großspurige, auf Sinatras Spuren wandelnde Maus Mike nicht so eine große Klappe riskiert hätte gegenüber den Bären, die er beim Kartenspiel betrogen hat …
„Sing“ wartet mit einer solide erzählten, klassischen Mustern folgenden Geschichte auf, die reizvoll und mit Liebe zum Detail inszeniert wird: rasante, actiongeladene Sequenzen wechseln ab mit ruhigeren Szenen in einem Film, der mit sympathischen Charakteren gekonnt die Balance hält zwischen Witz und Warmherzigkeit. Die musikalische Bandbreite der von den Tieren gesungenen Songs reicht von Elton John über die Beatles und Queen bis Ariana Grande und Taylor Swift. Bemerkenswert ist dabei auch die musikalische Qualität des Gesangs, die den Film auch zu einem Hörgenuß macht. Und gab es je einen Film, in dem Glasaugen eine derart bewegte Rolle gespielt hätten?
Bestes Familienpopcornkino mit Esprit und sehr hörenswertem Soundtrack, doppelt zwillingsgetestet und sehr empfohlen.
Kann ich genau so unterschreiben!!!
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