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Die versunkene Stadt Z / Regie: James Gray. Darst.: Charlie Hunnam, Robert Pattinson, Sienna Miller [u.a.]

Percy Fawcett, ein britischer Offizier und Landvermesser, erhält 1906 von der Royal Geographical Society den Auftrag, den Grenzbereich von der miteinander im Konflikt stehenden Länder Bolivien und Brasilien zu vermessen und so von neutraler Seite einen Beitrag in der Vermittlung des schwelenden Grenzkonflikts zu leisten. Zugleich soll er das weithin unerforschte Gebiet kartografieren. Zusammen mit seinem beherzten Assistenten Henry Costin und einer kleinen Mannschaft macht er sich auf einem kleinen Floss auf den Weg. Neben seinen Vermessungsarbeiten entdeckt er eines Tages Überreste einer offensichtlich alten, vergessenen Kultur und erfährt von einem indigenen Begleiter, dass es einst im Gebiet des Regenwalds eine mächtige Stadt gegeben haben soll. Auch ein Dokument von 1753 aus dem brasilianischen Staatsarchiv in Rio de Janeiro scheint die Existenz dieser Stadt zu belegen.

Nach seiner Rückkehr entschliesst sich Fawcett, dessen Vermessungsarbeiten tatsächlich den Grenzkonflikt befriedet habe, seine Erkenntnisse publik zu machen und erneut nach Brasilien aufzubrechen, um die geheimnisvolle Stadt zu finden. Doch Fawcetts Suche nach der Stadt wird zu einer lebenslangen Obsession, die auch das Leben seiner Familie stark beeinträchtigt. Nach den Wirren des zweiten Weltkrieges beschliesst er, zusammen mit seinem mittlerweile erwachsenen Sohn nochmal nach Südamerika aufzubrechen. Weit dringen sie in den Urwald vor, bis sich ihre Spur für immer verliert …

James Gray spürt in diesem auf einer wahren Geschichte beruhenden Abenteuerfilm den legendären Expeditionen von Percy Fawcett nach, die dieser zwischen 1906 und 1925 vor allem im Gebiet des brasilianischen Mato Grosso durchführte, um Beweise für die Legende von der versunkenen Stadt „Z“ zu finden. Der Regisseur, der sich weitgehend an die überlieferten Geschehnisse hält, setzt den Fokus ganz auf den von Charlie Hunnam gespielten Percy Fawcett und liefert einen überaus spannenden, mit starken Bildern aufwartenden Film ab, der einen schnell in den Bann zieht. Charlie Hunnam spielt Fawcett mit großer Empathie und verkörpert in dem Film einen Mann, der zwar obsessiv seinem Ziel folgt und dabei nicht selten die Grenzen seines persönlichen Umfeldes, aber auch seiner Mitreisenden überschreitet, stets aber die Faszination für fremde Kulturen, Respekt für das Fremde, Verborgene und großes Einfühlungsvermögen spüren lässt.

Der Film ist auch eine Reverenz an die Lebensleistung des lange verspotteten, heute aber mit großem Respekt betrachteten britischen Offiziers, der wesentliche Beiträge zur Erforschung der von ihm bereisten Regionen leistete und wohl tatsächlich einer antiken Stadt nahe kam, dem viele Jahre nach Fawcetts Expeditionen Kuhikugu, das bis zu 50.000 Einwohnern Platz geboten haben könnte. Wenn man „Die versunkene Stadt Z“ gesehen hat, wundert es auch nicht, dass Fawcett rasch nach seinem Tod Einzug in die Populärkultur hielt: so diente er womöglich als eines der Vorbilder für die Figur des „Indiana Jones“ und dürfte auch Arthur Conan Doyles „Die vergessene Welt“ beeinflußt haben.

Ein beeindruckender, spannender Film über einen Mann, der von einem simplen Landvermessungsauftrag mit dem unbedingten Willen zurückkehrt, dem Regenwald die verschütteten und überwucherten Spuren einer untergegangenen Zivilisation zu entreissen und seiner leidenschaftlichen Suche fortan sein restliches Leben unterordnet.

4 Kommentare zu “Die versunkene Stadt Z / Regie: James Gray. Darst.: Charlie Hunnam, Robert Pattinson, Sienna Miller [u.a.]

  1. Diesen Film fand ich auch großartig. Habe mir wenig davon versprochen, weil die Kritiken, die ich dazu gelesen hatte, eher durchwachsen waren, aber der Film hat mir dann doch sehr gut gefallen!
    Viele Grüße! 😊

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    • Moin Melanie,
      Danke für deinen Kommentar. Es freut mich, dass er dir ebenso gefallen hat. Es ist halt immer die Frage, mit welcher Erwartungshaltung man den Film sieht. Ich finde, er wird Fawcetts Motivation sehr gerecht …
      Feine Feiertage wünscht dir Jarg

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    • Liebe Heike,
      dann wünsche ich dir e8nen fesselnden Filmabend – Percy Fawcetts Geschichte bis zu seinem mysteriösen Verschwinden ist ungemein gut inszeniert!
      Einen zauberhaften Sonntag wünscht dir
      Jarg

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