Der 10jährige August „Auggie“ Pullman wurde bisher daheim von seiner Mutter, die dafür ihr Studium abgebrochen hat, unterrichtet, da sein Gesicht aufgrund des seltenen, genetisch bedingten Treacher Collins Syndroms entstellt ist. Die Familie, zu der auch Vater Nate und die ältere Schwester Via gehören, wohnt in Manhattan. Auggie, der bereits zahlreiche Operationen hinter sich hat, soll nun in die fünfte Klasse der Beecher Prep gehen.
Doch Auggie, der sich mutig in die für ihn ungewohnte Situation begibt, wird zunächst von seinen Mitschülerinnen und Mitschülern wegen seines Aussehens gemieden und von einigen Schülern, die sich dem arroganten Julian Albers angeschlossen haben, offen gemobbt. Als er Freundschaft mit dem Mitschüler Jack Will schliesst, beginnt eine wundervolle Zeit für Auggie, die jedoch jäh endet, als der unkenntlich verkleidete Auggie beim Halloweenfest mitbekommt, wie Jack sich gegenüber Julian und seinen Kumpanen über Auggie lustig macht. Auggie möchte am liebsten aufgeben und wieder daheim unterrichtet werden …
Der Autor und Regisseur Stephen Chbosky, dessen Buch „Vielleicht lieber Morgen“ (Neu unter: „Das also ist mein Leben“. Orig.: „The perks of beiing a wallflower“) zu meinen absoluten Lieblingsbüchern gehört, legt mit „Wunder“ ein sorgfältig und mit Verve inszeniertes Drama von großer Empathie und feinem Humor vor. Der Fokus der Geschichte liegt klar auf Auggie, seiner Besonderheit, der Ausgrenzung und dem Mobbings. Trotzdem gibt der Film auch den anderen den ihnen zustehenden Raum: besonders Via, die Auggie abgöttisch liebt, obwohl sie dafür oft zurückstecken muss, aber auch Jack und andere Kinder bekommen so entsprechende Aufmerksamkeit und wir erfahren von ihrer Sicht auf die Dinge.
Der Film ist bis in die Nebenrollen hervorragend besetzt: dabei vermag der zum Zeitpunkt des Drehs erst 11jährige Jacob Tremblay in der Rolle des Auggie hervorragend neben erfahrenen Schauspielern wie Julia Roberts und Owen Wilson zu bestehen. Der Film bleibt dabei nicht an der Oberfläche, sondern erzählt seine Geschichte differenziert und aus verschiedenen Perspektiven, ohne in Pathos oder Kitsch abzusinken.
Ein tief berührender, mit feinem Humor und einem genauen Blick brillierender Film, den man gut mit der ganzen Familie und Kindern ab etwa 10 Jahren gucken kann. Zwillingsgetestet und wärmstens empfohlen.
Ich gehe davon aus, dass wir Jacob Tremblay noch in vielen Filmen sehen werden.
Im Film fand ich es ein bisschen schade, dass man den Kniff mit den verschiedenen Perspektiven im letzten Drittel komplett über Bord geworfen hat und sich nur noch auf Auggie konzentriert hat. Trotzdem ein insgesamt sehr schöner und sehenswerter Film.
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Tremblay ist wirklich sehr bemerkenswert. Man darf hoffen, dass man mehr von ihm sieht und er nicht wie manche Kinderstars in der Versenkung verschwindet.
Ein feines Wochenende wünscht dir Jarg
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Ich mag diesen Film sehr. Ein tiefe, humorvolle systemische Betrachtung. Berührend.
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Wir haben ihn im Sommerurlaub gesehen und waren sehr berührt und beglückt von dem feinen Film.
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