
Es gibt sie immer wieder: gute Musik, die dem vom alltäglichen Radio Gaga genervten Musikfreund zur Entdeckung wird und trotzdem erfolgreich ist. So wie die neue CD der mir bisher leider komplett am Ohr vorbeigegangenen Band Jupiter Jones, die es mittlerweile bundesweit zum Erfolg gebracht hat und trotz des an die Hamburger Schule erinnernden Sounds tatsächlich in der Eifel ihre Wurzeln hat. Mit Recht hat ihre neue, mittlerweile vierte Scheibe Erfolg, denn hier wird nicht nur feinster Punkrock alter Schule mit satten Bässen und bauchtiefem Schlagwerk abgeliefert: Jupiter Jones sind mutig und lassen auch mal ein paar Streicher-, Banjo- Orgel- oder Synthieklänge einfliessen in eine Musik, die authetisch und kraftvoll rockt, sich jeglichen modischen Firlefanzes wohltuend enthält und dabei auch noch authetisch rüberkommt.
Damit wären wir auch schon bei den Songtexten dieses Albums, geschrieben von Sänger Nicholas Müller, die zusammen mit der auch der leisen Töne machtigen Musik eine wunderbare Einheit bilden. Sprachlich auf hohem Niveau, erzählen sie von Sehnsucht und Verlust, Wut und Kummer, ohne dabei auf sozialkritische Untertöne zu verzichten wie in „Alter Mann“ oder „Sonne? Scheint!“. Dabei ist zu spüren, dass die Jungs nicht nur rocken, sondern auch lesen können, was sich nicht nur in Hesse-Zitaten („Nun, jeder hat sein Los, und leicht ist keines“) sondern in den ausgesprochen schön getexteten, wahrlich lyrischen Songs zeigt, die echte Songwriterqualitäten aufweisen. So mag man bei „Still“, der ersten und sehr erfolgreichen Single-Auskopllung des Albums, am liebsten immer wieder die Wiederholungstaste drücken, nachdem man die Regler auf Anschlag gedreht hat. All die schönen Worte der insgesamt 12 Songs werden vorgetragen von Müllers schleifpapierrauher, kraftvoller Stimme und gehen mit der Musik eine Einheit ein, der man sich beim Hören kaum entziehen kann.
Jarg neigt ja beim Musikhören gelegentlich zum Extremismus: und so ist schon jetzt vorherzusehen, dass dieses wunderbare Album in den nächsten Wochen alle Musikausgabegeräte der Familie zu dominieren droht. Echte Ohrenfreude, die Lust macht auf mehr von dieser beeindruckenden Band.
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Da bin ich glatt ein bisschen neidisch … Jupiter Jones waren im Urlaub Dauergast in unserem Auto-CD-Spieler … und live müssen die auch gigantisch gut sein.
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So, jetzt war ich tatsächlich bei den Parklichtern und habe sie gehört (mir dröhnt heute noch der Schädel) – das war schon ein Erlebnis. Und „Still“ hat er seiner Mama gewidmet, ist das nicht lieb? Außerdem habe ich noch Andreas Bourani, Timo Hauer und Tim Bendzko gehört – es war ein toller Abend!
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Geht mir genauso – „Still“ ist ein absoluter Ohrwurm im positiven Sinne und macht Lust auf mehr von der Band. Im August kommen sie zu den „Parklichtern“ nach Bad Oeynhausen, mal sehen, ob ich es schaffe, dahin zu kommen…! Im Moment gibt es so viele deutschsprachige SInger/Songwriter, die mir gefallen (Jupiter, Clueso, Tim Bendzko…)
LG Uta
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Gell, „Still“ ist genial! wenn ich allein aim Auto bin: CD rein, Autofenster auf und laut mitsingen. Luve sollen die noch eine ganze Ecke beeindruckender sein – also nichts wie hin! Werde mir die älteren Alben auch demnächst mal anhöfren. Sonnige Grüsse aus dem Norden! Jarg
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