
Musik kann weite Räume eröffnen, einen komplett aus der Zeit schleudern und im besten Sinne anachronistisch sein. Mit „Rome“ hat der umtriebige Produzent Brian Joseph Burton alias Danger Mouse ein gigantisches akustisches Erlebnis vorgelegt, das aus unserer durchdigitalisierten Welt fällt, komplett analog mit Technik und Instrumenten der 70er Jahre live eingespielt wurde und sich als Hommage an die Italo-Westernmusik der Zeit versteht, an deren Epigonen Ennio Morricone, Bruno Nicolai und andere: auch die Musiker haben zum Teil schon an Sergio Leones Klassikern des Spaghetti-Westerns mitgewirkt. Doch das bittersüsse, melancholische „Rome“ bleibt nicht bei der vielleicht gefürchteten nostalgischen Rückschau stehen, sondern dringt mit seinem modernen und doch klassischen musikalischen Techniken zu verdankenen Sound unmittelbar und direkt ins Ohr wie der Schuss, der die Stille der Nacht durchbricht. Eine rauchige Atmosphäre verbreitet sich schon mit dem ersten Song, man meint Whiskey, altes Leder und kalten Schweiss zu riechen in einem speckigen, heruntergekommenen Saloon voller Halunken „somewhere beyond in the Wild Wild West. Norah Jones und Jack White leisten dabei ihren Beitrag, den Songs eine mal düstere, erdenschwere, mal geradezu sonnige, leichte Stimmung zu verleihen. Ein wunderbares Album, monumental und episch, dem man sich gerne anvertraut.
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