
Auch wenn ich Klassik-Radio wegen seiner Häppchen-Kultur eigentlich hasse, ist es doch für eines gut: es macht einen aufmerksam auf etwas, dass man wieder hören oder aber ganz neu für sich entdecken möchte. Auf die hier vorgestellte CD bin ich durch die in einem Klassik-Radio angespielten Polowetzer Tänze von Alexander Borodin gekommen, die zusätzlich zu Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ im Jahr 2007 von Simon Rattle und den Berliner Philharmonikern eingespielt und danach veröffentlicht wurden.
Für die Interpretation der „Bilder einer Ausstellung“ wurde die bekannteste Orchestrierung dieses Werkes aus der Hand von Maurice Ravel verwendet. Rattle und die Berliner Philharmoniker geben dabei die ganze Farbigkeit des Werkes wieder, kraftvoll oder subtil-zurückhaltend an den entsprechenden Stellen, ohne Eile und mit großer Einfühlung in das Werk und die Zeit seiner Entstehung. Wiederentdecken lassen sich wie erwähnt auf der gleichen Aufnahme auch die Sinfonie Nr. 2 und die Polowetzer Tänze von Alexander Borodin, letzere bereits 1875 fertiggestellt und 1879 in einer wahren Nacht-und-Nebel-Aktion mit der Hilfe von Rimsky-Korsakoff und Anatoli Ljadow orchestriert. Rattle und die Berliner Philharmoniker bringen den ganzen zeitlosen Zauber der vier Sätze zu Gehör: still und ergriffen lauscht man der wundervollen Musik.
Fazit: eine großartige Musik in einer großartigen Aufnahme.
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empfohlen dazu sei auch die elektronische Umsetzung von Tomita
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