
„Meine geheime Autobiographie“ von Mark Twain lese ich mittlerweile seit Sonntag – mit einem gewissen Druck, weil ich für den aus der Onleihe heruntergeladenen umfangreichen Titel nur vierzehn Tage Zeit habe und in dieser Zeit natürlich auch erste Vorbereitungen für die vorgesehene Rezension stattfinden sollen.
Noch sieht es ganz gut aus – aber die Zeit wird knapp und auf dem Kongress in Leipzig wird wenig Zeit sein, nebenbei zu lesen.
Die hohe Lesegeschwindigkeit (nein, im Gehen lese ich noch nicht) führt dann aber offenbar zu seltsamen Auszeichnungen: plötzlich leuchtete mir ein Fensterchen entgegen, dass ich eine Art Umblätter-Award gewonnen hätte. Kobo hält ja die Funktionen des „Reading Life“ vor, mit dem das Lesen zum sozialen und auf allen Kanälen geposteten Event werden soll und auch Auszeichnungen für besondere Leseleistungen verliehen werden.
Weshalb also eine Auszeichnung für das Umblättern? Nun ja, so etwas kann passieren, wenn einen das gerade Gelesene inspiriert, zu einer bisher im E-Book-Reader nicht markierten Stelle zurückzublättern – und dies natürlich in rasender Geschwindigkeit. Warum man dafür einen Preis bekommen sollte, erschliesst sich mir nicht so recht. Aber das muss es ja vielleicht auch nicht. Viel lieber hätte ich dann gerne einen schönen Mickimausstempel für mein noch zuzulegendes Stempelheftchen wie weiland in der Grundschule.
Auch der Preis für die meisten nachgeschlagenen Worte scheint mir von zweifelhaftem Wert zu sein: schliesslich kam er dadurch zustande, dass ich mich gerade mit der Art und Weise befasst hatte, wie der Kobo Markierungen anlegt. Dabei geraten Ungeübte gerne mal auf „Wörter nachschlagen“. Manchmal passiert das mehrfach hintereinander. Auch stellt sich natürlich die Frage, welchen besonderen Wert es darstellen sollte, besonders viele Worte nachzuschlagen: heißt es, dass man dadurch gerade im Vergleich zu anderen als jener mit besonders hohem Wissenszuwachs bewertet wird?
Falls ich mit meinen merkwürdigen Preise jetzt ein E-Book oder die von mir eher favorisierte Reise nach Patagonien gewonnen habe (oder hätte gewinnen können), ging das leider an mir vorbei. Leider hat das auch niemand meiner zahlreichen Freunde und Follower auf Facebook, Twitter und der hauseigenen Korkpinnwand mitbekommen. Denn ich lese elektronisch, aber offline. Macht aber nichts – bekommt es halt ein anderer und ich kann eh gerade nicht weg. Muss weiterlesen. Mark Twain. Ist so spannend. Und der ausgewählte E-Book-Reader macht trotzdem weiter Freude. Beim Lesen. Dazu ist er ja eigentlich da.
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Bei Amazon nutze ich nur zwei Dinge: Die Wunschzettelfunktion und ab und zu veröffentliche ich dort Rezensionen. Ansonsten kriegen die von mir gar nix. Firmen. Da können die Lockstoffe ausschütten, wie sie wollen 🙂
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Ich habe mir für die Onleihe auch einen Kobo zugelegt und habe anfangs die ominösen Auszeichnungen gar nicht so richtig mitbekommen. Aber nun habe ich festgestellt, dass ich auch so tolle Auszeichnungen bekommen habe, die zum Beispiel auf den Uhrzeiten, zu denen ich lese, basieren. Ich finde es eigentlich ganz witzig, wäre aber auch dafür, dass man dann mindestens ein ebook gewinnen müsste.
Am Wochenende hatte ich das Pech, die Leihfrist zu überschreiten. Ich war einfach eingeschlafen und als ich wieder aufwachte, war das Buch gesperrt und leider auch gleich wieder ausgeliehen. Nun muss ich 14 Tage warten bis ich den Rest lesen kann. Hätte mal früher anfangen sollen.
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Mal sehen, ob ich auch „Uhrzeitenauszeichnungen“ bekomme, lese ich doch manchmal zu Zeiten, bei denen andere lang schon schlafen. Letztlich stören sie ja nicht wirklich, die Auszeichnungen, und sind als Marketingmittel sicher gschickt. Wobei die Frage bleibt, ob es wohl welche gibt, die das alles mitmachen, posten, etc.?
Ja, die Leihfrist der Onleihe könnte mir diesmal auch in die Quere kommen, denn es sind samt Anmerkungsapparat üver 1100 Seiten, die es zu bewältigen gilt. Aber die Motivation ist hoch – und Mark Twain einfach wunderbar zu lesen.
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Danke für diese Kobo-Infos. Ich habe einen Kindle – mit dem dazugehörigen Nicht-Onleihe-Format 😦 – aber da der Trend eh zum Zweit-Reader geht, interessiere ich mich dafür, ob es für die Onleihe einen hübschen Reader gibt mit(!) mp3 auch für die Hörbücher.
Die Markierungen und ihr Sharen im Kindle-Universum habe ich bei mir als erstes ausgeschaltet. Und auch ich benutze meinen Reader nach dem Download ausschliesslich offline, privat, in meiner Ecke, wie ein Buch… 😉
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mp3 kann der Kobo Glo leider nicht – wohl aber das Obreey Pocketbook 622 (das aber keine Beleuchtung hat). Der Kindle kam für mich nicht infrage: die Onleihe war für mich auch ein Punkt und generell das Geschäftsgebaren von Amazon. Kobo weisst übrigens explizit auf öffentliche Bibliotheken hin und die Möglichkeit der Ausleihe, was ich bemerkenswert finde.
Das „Reading Life“ wird bei mir auch ausgeschaltet bleiben – wer wissen will, was ich gut finde, kann ja auf Jargsblog gucken 😉
Herzlich grüsst
Jarg
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… und dann sind da noch Tablets mit Apps – bin noch am wühlen, mobi – epub – mp3, ich will alles!
Übrigens, so wirklich leid mir das auch tut: Kindle hat eine bessere und umfangreichere kostenlose Sammlung an deutsch-sprachiger Literatur als das Gutenberg-Projekt; habe mich da gerade erst ausgiebig eingedeckt – und dazu kann ich das ganze auch noch in deren Cloud archivieren.
Wie geht denn nun das Emoticon für heulen? 😥
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Tablets hatte ich auch mit einbezogen. Allerdings sprach für mich der Stromverbrauch dagegen – obwohl ein Tablet natürlich sehr, sehr viele andere Dinge kann (die mein kleiner Sohn bestimmt auch ganz toll finden würde) und DIE ZEIT sich darauf sicher besser lesen lässt, während man sich ein paar mp3s reinzieht 😉
Ja, die Cloud. Oder nein. Die habe ich schon beruflich. Privat möchte ich da ungern rein. Und bei Amazon schon gar nicht … auch wenn viele Dinge, die Amazon bietet, schon verlockend sind.
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