
Ist es Ihnen schon mal passiert, dass ein gedrucktes Buch sich plötzlich immer langsamer blättern liess, sich gar „aufhängte“ und sich die nächste Seite gar nicht lesen liess? Konnten Sie ein Buch plötzlich nicht mehr öffnen? Haben Sie schon einmal ein gedrucktes Buch auf die Werkseinstellungen zurücksetzen müssen und danach das Buch gar nicht mehr öffnen, geschweige denn lesen können bzw. eine Mitteilung erhalten, dass das Buch leider geschützt ist und sie es deshalb nicht (mehr) lesen können? Und das Titelbild war auch weg? Nein? Eben! Einer der großen Vorteile gedruckter Bücher ist, dass die „Werkseinstellungen“ im Grunde immer da sind und ich das Buch nur zu schliessen brauche, um auf „Anfang“ zu gehen. Nun, bei MEINEN Büchern ist das so: es soll ja Leute geben, die Bücher beim Lesen übel misshandeln. Da mir aus beruflichen Gründen bekannt ist, dass dem so ist und etwa ausgeliehende Bücher nicht unbedingt so zurückkommen, wie man sie ausgeliehen hat (sondern in schwer traumatisiertem Zustand an ihren Heimatort zurückkehren müssen), ist dies einer der Gründe dafür, dass ich privat so gut wie nie Bücher ausleihe. Ausser an M. (Hallo M., dein Umgang mit Büchern ist vorbildlich!) und natürlich an die beste Ehefrau von allen. Und manchmal auch an T. und T., die Zwillinge. Manchmal auch schon öfter.
Aber zum Thema. Ich bin ja weiterhin durchaus angetan von meinem E-Book-Reader und werde auch in Zukunft immer mal wieder E-Books damit lesen, weil dass eben doch manchmal von Vorteil sein kann. Allerdings ermüdete mein Kobo Glo in den letzten Tagen zusehends, wurde immer langsamer, hängte sich auf, machte Sperenzchen bei den Lesezeichen (die ich beim bemerkenswerten Buch „Lieben“ von Karl Ove Knausgård häufiger setzen musste als üblich).
Der rasend schnelle Online-Support von Kobo empfahl das zurücksetzen auf die Werkseinstellungen und lieferte auch die Anleitung dazu. Das war schnell gemacht. Aber danach war leider nichts mehr so wie vorher: Knausgård liess sich nicht mehr lesen, weil angeblich DRM geschützt, obwohl die Adobe Digital Edition mein Gerät weiterhin als autorisiert bezeichnete. Neu aus der Onleihe heruntergeladene Titel brachten dasselbe ergebnis: auf dem Laptop lesbar, auf dem Kobo Glo nicht. Also autorisierte ich das Gerät neu. Auch das half nicht. Onleihe-FAQs? Fehlanzeige.
Nach geschlagenen zwei Stunden Frust und zahllosen Tassen Frustkaffee stiess ich dann zum Glück auf ein durchaus empfehlenswertes „E-reader-Forum“, das auch Fragen zum Glo beantwortet. Da stand der entscheidende Hinweis: downgraden der Kobo-Software auf eine alte Firmware. Tatsächlich: der E-Book-Reader blättert wieder wie rasend – und zeigt mir auch den Knausgård wieder an, so dass ich weiterlesen kann. Nur die Lesezeichen und Zitate, die sind weg. Da ist der handgeschriebene Zettel mit den Seitenzahlen, auf denen einem bemerkenswerte Sätze begegnet sind, doch eine wesentlich sicherere Alternative.
Nun ja: ich bin ja nicht nachtragend, lese weiterhin auch elektronisch und werde in Zukunft die Software meines Readers nicht mehr automatisch auf die neueste Version bringen lassen.
Nachtrag: überraschenderweise scheint die EPUB-Datei des E-Books selbst Ursache des Problems zu sein. Andere, gestern heruntergeladene E-Books im gleichen Format lassen den E-Book-Reader beim Blättern wieder regelrecht „rauschen“. Much ado about (almost) nothing? Egal. Hauptsache, er geht wieder. Fragt sich bloss, wie es jetzt mit Knausgård weitergeht, den ich unter diesen Umständen vorerst aus technischen Gründen auf Seite 372 abbreche.
Erstens sind Softwareanpassungen (egal in welcher Branche) von „kleinen“ Firmen meistens problematisch, so meine Erfahrungen und zweitens ist nicht jede Hardware betriebssicher.
Irgendwann können wir auch im ebook mit einem Stift unterstreichen oder das Lesezeichen ist einfacher zu setzen usw.
Das Gedruckte wird entweder aussterben oder verdammt teuer werden.
C.H.
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Softwareanpassungen können ein wahrer Horror sein, das stimmt. Zur Ehrenrettung von Kobo muss ich sagen, dass der Online-Support sich wirklich kümmert und sichtbar nach Lösungen sucht. Außerdem hat sich jetzt herausgestellt, dass es an der EPUB-Datei selbst lag, die ich gerade als einzige auf dem Glo hatte: die scheint defekt zu sein und den Reader zu verlangsamen bis hin zum Absturz. Andere EPUBs, die ich mir gerstern gezogen habe, gehen problemlos. Much ado about (almost) nothing 😉
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Oha, da habe ich bisher Glück gehabt mit meinem Readern. Der Kindle ist zwar auch schon abgestürzt, aber der Neustart war eine Sache von wenigen Minuten und die Bücher waren auch noch da. Und der Odyssey ist noch nie abgestürzt. 😉
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Offenbar lag es nicht am Glo. Nach viel Gehühner habe ich jetzt herausbekommen, dass es an der EPUB-Datei lag. Mit anderen E-Books in dem Format geht es jetzt wieder. Nur: wie kriege ich jetzt meinen Knausgard zuende ;-(
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Oh, so was kann passieren? 😯
Nachdem ich mich als Bücherliebhaberin anfangs total gegen E-Book-Reader gewehrt habe, habe ich seit zwei Monaten auch den Kobo Glo. Ich lese nun beides, Bücher und E-Bücher. Bisher klappt alles ganz gut. Ich hoffe, das bleibt auch so. Wenn nicht, weiß ich ja jetzt, wen ich fragen kann. 😉
Ich verleihe übrigens auch äußerst ungern Bücher. Und wenn doch, dann nur mit dem Hinweis, bloß keine Eselsohren reinzumachen. 🙂
Liebe Grüße,
Martina
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Übersteht denn ein E-Book-Reader eine Begegnung mit einer vollen Badewanne?
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Das kommt darauf an – wenn sich die Badewanne verbeugt, wird der E-Book-Reader bestimmt weggeschwappt.
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Ich teile deine Meinung zu den E-book-readern zu 100%! Für unterwegs in der Bahn einfach besser. Aber z.B. ein Buch über Digitalfotografie ist aufgrund der Bilder ein absolutes Muss als analoges Buch! Den Begriff analoges Buch finde ich Klasse! 😉
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Ja klar, bei guten Bildern braucht man das echte Papier, da gebe ich dir recht. Analog ist ja zum Glück auch kein Schimpfwort, auch wenn analog sozialisierte Menschen wie ich zur aussterbenden Spezies gehören. 😉
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Bisher hatte ich keine Probleme mit dem reader. Ich habe mich lange dagegen gewehrt, wollte keinen haben, jetzt aber weiß ich die vorzüge durchaus zu schätzen, besonders wenn ich unterwegs bin oder in Wartezimmern meine Zeit vergeude. Ich habe mein Buch (meine Bücher) immer bei mir und kann lesen wann immer es die Zeit erlaubt.
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Ich bisher auch nicht. Immerhin ist jetzt der Kobo-Support dran, der recht schnell reagiert. Mal gucken …
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Nein, ist mir noch nicht passiert. Dafür sind mir letzten ein paar analoge Bücher ins Wasser gefallen. Die lassen sich nun auch nur noch mittelgut lesen :o)
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Ja, Wasser defragmentiert analoge Bücher total 😉
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Bin ja eher ein Gegner von ereadern und ich werde mich auch noch so lange dagegen stellen wie es mir möglich ist und das was du geschrieben hast wäre ein weiteres wichtiges Argument. Auch wenn dir natürlich „echte“ Bücher auch auf die eine oder andere Weise abhanden kommen können aber digital hat man halt immer diese Gefahr.
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Ich habe mich schon mit dem elektronischen Lesen angefreundet – vor allem auf Reisen. Aber das gedruckte Buch hat schon noch etwas, was dem elektronischen fehlt. Die technischen Probleme sind natürlich ärgerlich … aber ich hoffe doch, das wieder in den Griff zu kriegen.
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