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Lesen auf dem E-Book-Reader 5 : Virtuelle Medienschäden und überraschende Seitenzahlen

Im letzten und vierten Beitrag über das Lesen auf dem E-Book-Reader ging es ja um verzweifelte Versuche, den abgestürzten Kobo Glom der sich extrem verlangsamte und oft aufhängte, wieder zum Leben zu erwecken. Zur Ehrenrettung von Kobo muss gesagt werden, dass

a) der Firmensupport rührend, fachkundig und schnell um die Wiederherstellung der Readerfunkionalitäten bemüht war.

b) es letztlich auch gar nicht am Gerät selber lag. Es war eine defekte E-Book-Datei – so was gibt es, und zwar auch in der Onleihe.

Da könnte sich für bibliothekserfahrene und vielleicht leidgeprüfte analoge Bibliotheksnutzer natürlich sofort die Frage stellen, ob sie jetzt etwas bezahlen müssen, wo doch die Datei kaputt ist und so. Das kennt man ja bei Büchern auch: das ausgeliehene Buch wurde vom Auto überfahren, vom Hund oder Säugling zerbissen oder fiel in das Badewasser – und schon wollen die Leute von der Bibliothek es ersetzt haben. Erfahrene Bibliotheksmitarbeiterinnen können anhand der Hundebisse auf Bibliotheksbüchern sogar zuverlässig die Hunderasse ermitteln. Sollte die Kollegin an der Rückgabe also von einer Dogge reden und sie haben nachweislich bloß einen Chihuahua, sind sie vielleicht aus dem Schneider. Es sei den, ihr Chihuahua hat lange trainiert, um den Eindruck einer Dogge erwecken zu können.
Im Ernst: defekte E-Book-Dateien machen natürlich keinen Ärger: schliesslich wurde einem die Nutzung zeitlich begrenzt übertragen und man gibt auch nichts zurück, sondern verliert nur den Zugriff auf die E-Book-Datei. Melden sollte man das aber schon, denn die defekte ePub-Datei macht vielleicht auch anderen Kunden der Onleihe Ärger.
Interssant finde ich, dass einem manche E-Books höhere Seitenzahlen vorgaukeln. Die dicke Biografie, die ich gerade lese, hat eigentlich nur 604 Seiten. Trotzdem zeigt mit der Kobo Glo nur 44% Lesefortschritt bei insgesamt 1155 Seiten des E-Books an, obwohl ich mich dem Ende bereits nähere. Merkwürigerweise bestehen diese „Geisterseiten, wenn man sie ansteuert, komplett aus der ewig gleichen Werbung für den Verlag: das wäre jetzt nicht unbedingt nötig gewesen.

4 Kommentare zu “Lesen auf dem E-Book-Reader 5 : Virtuelle Medienschäden und überraschende Seitenzahlen

  1. Mein Kindle baut keine Werbe-Geisterseiten ein…vielleicht hat das proprietäre Format wenigstens diesen Vorteil…
    Übrigens eine klasse Idee, den Hund seine Spur verwischen zu lassen. Ich trainiere Maya jetzt auf „Bücherwurm“…

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    • Die Werbung dürfte in diesem Fall verlagsspezifisch sein, wie ich vermute. Das Hundetraining auf „Bücherwurm“ ist sicher medial ausbaufähig. Dürfte Martin Rütter noch nicht draufhaben. Aber Vorsicht: unter von Hundebissen verunzierte Bibliotheksbüchern kommen überdurchschnittlich oft Hundeerziehungsratgeber vor. Also Abstand zu denen halten 😉

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    • Hallo Susanne,
      ich auch nicht. Habe es per Zufall durch irgendein Forum herausbekommen, dass da die Lösung liegen kann. Jetzt lese ich den Rest des (dicken) Buches analog.
      Herzlich grüsst
      Jarg

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