Was für ein berauschender, opulenter Film! Obwohl „TimeScapes“ dem Genre Dokumentation zuzuordnen ist, passt er nicht in diese Schublade. Der Film ist eine wunderbare, hervorragend mit Musik unterlegt Komposition aus hochauflösenden Filmsequenzen in 4K HD: Aufnahmen von Landschaften, Tieren, Menschen, Technik, Sternen, Wasser und Wolken sind geschickt in- und aneinandermontiert. Dabei wird sowohl extreme Zeitraffung als auch extrem langsame Zeitlupe eingesetzt, verbunden mit Stills und Aufnahmen, die Echtgeschwindigkeit vermuten lassen. Die Musik, in wechselnden Tempi und Stilen, verschmilzt dabei mit den Filmaufnahmen, setzt den Rhythmus und unterstreicht die ästhetische Wirkung der sorgfältig inszenierten und stimmig aufeinanderfolgenden Sequenzen.
Wolken, Wasser, drehende Windräder, sich ausbreitendes Sonnenlicht, lunendlich langsam sich bewegende Wellen, beschleunigte Aufnahmen von Radioteleskopen, die ein Ballet zu tanzen scheinen, tanzende Menschen in Zeitlupe und vieles mehr: entstanden ist eine Symphonie der bewegten Bilder und Töne, die man einfach auf sich wirken lassen sollte, um sich zu berauschen an der Schönheit und Ästhetik der Aufnahmen.
Wenn möglich, sollte man den vierzig Minuten langen und mit hohem technischen Aufwand realisierten Film jedoch auf einem möglichst großen Bildschirm geniessen: die Opulenz der Aufnahmen verlangt danach und ich fürchte, selbst der wandgroße Riesenbildschirm eines befreundeten Paares wäre zu klein. 10 mal 15 Meter wäre gut – aber wer hat die schon?