Der Titel dieser Dokumentation (wenn auch nicht das Titelbild) lassen ja schnell den Kitschalarm losgehen – zum Glück völlig unbegründet: der Film zeigt vor allem am Beispiel von Karibus, Kaiserpinguinen, Polarwölfen, japanischen Schneeaffen und natürlich Eisbären die ersten Lebensmonate von Jungtieren, die in der Arktis, Antarktis oder in den schneereichen Bergen Nordjapans geboren werden und bereits früh widrigen Lebensbedingungen trotzen müssen.
Obwohl der Film drastische Bilder weitestgehend auspart, wird mehr als deutlich, wie hart das Überleben vieler Jungtiere ist und mit welcher Energie sie und ihre Eltern Kälte, Schnee, Eis und Nahrungsmangel trotzen. Auch wenn der 52minütige Film nicht in die Tiefe gehen kann, streicht er für jede der fünf schwerpunktmäßig vorgestellten Tierarten die wesentlichen Überlebensfaktoren und -hemnisse heraus und bewegt sich dabei nicht von einem Ökosystem ins nächste, sondern durch den Jahreslauf, wodurch der Fokus immer wieder von einer Tierart zur nächsten wechselt.
Fasziniert verfolgt der Zuschauer den entbehrungsreichen Weg der Jungtiere mit ihren Eltern, beeindruckt durch die Anpassungsfähigkeit an Temperaturen von bis zu -80 Grad und Bedingungen, unter denen wir Menschen nicht ohne erhebliche Hilfsmittel überleben würden. Spieltrieb, Flucht vor Fressfeinden und erste Jagdversuche sind ebenso Thema wie er aufopferungsvolle Einsatz der Elterntiere: so brüten die hungernden Männchen der Kaiserpinguine bis zu zwei Monate, bis endlich ihre Weibchen vom 80 Kilometer entfernten Meer mit Nahrung zurückkommen, um das winzige Jungtier zu füttern.
Eine wunderbare, familientaugliche Dokumentation, die auch die skeptischen Zwillinge in den Bann zog, sich trotz durchaus vorhandener Bedienugn des Kindchenschemas nicht in niedlichen Tierbildern erschöpft und zugleich mit beeidruckend schönen Aufnahmen aufwarten kann. Echte BBC-Qualität eben für alle, die Naturdokumentationen lieben.