Gesucht: Jemand, der mit mir zurück durch die Zeit reist. Du wirst bezahlt, nachdem wir zurückkommen. Du musst deine eigenen Waffen mitbringen. Sicherheit wird nicht garantiert. Ich habe das vorher erst einmal gemacht. (Filmzitat)

Jeff Schwensen arbeitet als Journalist beim Seattle Magazine. Als er auf eine seltsame Zeitungsannonce stösst, über die ein Reisepartner für eine Zeitreise gesucht werden soll, wird er neugierig: zusammen mit den beiden Praktikanten, der frustrierten, aber taffen Halbwaisen Darius und dem indisch-stämmigen Arnau will er der Sache auf den Grund gehen. Gemeinsam fahren sie nach Ocean View. Nachdem Jeff aufgrund seines arrgonten Auftretens scheitert, bewirbt sich Darius zum Schein bei dem leicht paranoid erscheinenden Supermarktangestellten Kenneth, der die Anzeige aufgegeben hat. Darius ist beeindruckt und fasziniert von Kenneth, obwohl sie nicht weiß, ob er ein Genie oder ein Psychopath ist.

Gemeinsam mit Jeff und Arnau versucht sie, dem Geheimnis von Kenneth auf den Grund zu kommen, während ihr Kenneth immer vertrauter wird. Sein Motiv für die Zeitreise ist seine verstorbene Freundin Belinda, deren gewaltsamen Tod er ungeschehen machen will. Darius gibt vor, in die Zeit zurückreisen zu wollen, in der ihre Mutter noch lebte.

Währenddessen stellt sich heraus, dass Jeff eigentlich nur nach Ocean View wollte, um seine Jugendliebe wiederzusehen. Als die wiederaufgeflammte Liebe nach ein paar Treffen scheitert, zieht Jeff mit dem zurückhaltenden Studenten Arnau durch die Nacht und verkuppelt ihn mit einem Mädchen.

Als sich am nächsten Morgen herausstellt, dass Kenneth Freundin Belinda gar nicht tot ist, überschlagen sich die Ereignisse: zwei Geheimagenten tauchen unvermittelt auf und stellen seltsame Fragen. Jeff und Arbau offenbaren sich Kenneth und warnen ihn. Von Darius wahrer Identität enttäuscht, flieht er in den Wald. Jeff, Arbau und Darius folgen ihm – und auch die Geheimagenten sind bald zur Stelle. Plötzlich steht Darius vor einer Situation, mit der sie nie gerechnet hat – und muss sich entscheiden.

Colin Trevorrow ist mit dem mehrfach ausgezeichneten Film „Journey of Love“ eine beeindruckende Komödie mit fantastischen Elementen gelungen: dabei stehen nicht die Science-Fiction-Elemente im Vordergrund, sondern die Emotionen der vier Hauptdarsteller: alle für sich sind auf ihre Art einsam, suchen nach Liebe und Zuwendung und entdecken, dass man keine Liebe findet, wenn man sich nicht aus der Deckung wagt und sich öffnet. So ungewöhnlich die Geschichte auf den ersten Blick erscheinen mag: Trevorrow und seine Protagonisten erzählen die Geschichte mit warmherzigen Humor und dem richtigen Gespür für psychologische Tiefe und Ernsthaftigkeit. Zu Recht wird auf dem deutschen Filmcover mit dem Hinweis auf die Produzenten von „Little Miss Sunshine“ geworben, der hier kürzlich vorgestellt wurde: wunderbare Dialoge, sorgfältiger Aufbau, sehr schön miteinander agierende Hauptdarsteller und nicht zuletzt ein schöner Soundtrack machen den Film zu einem Genuss für alle, die Independent-Filme mögen und den Glauben an die gute Seite des amerikanischen Kinos abseits des Mainstream noch nicht verloren haben.

Übrigens hat der Film einen realen Hintergrund, nämlich eine 1997 erschienene Anzeige in einer amerikanischen Zeitung, die lediglich als scherzhafter Lückenfüller gedacht war.