Da legt man sich nichtsahnend Musik aufs Ohr von einer Band, die einem bisher völlig unbekannt war, wird sofort von der Musik mitgerissen und ist nachher verblüfft, dass es eben diese Band schon seit Jahren gibt und die nicht ihr erstes Album ist. Sie kennen das!
Zuletzt erging mir das vor ein paar Tagen mit Thorbjørn Risager & The Black Tornado und ihrer aktuellen Scheibe „Too Many Roads“, die schon seit einer Weile darauf wartete, endlich gehört zu werden. Da stampft und rummst es gleich zu Beginn mit „If You Wanna Leave“ mächtig los mit satten Gitarrenriffs, schönen Bläsern und beeindruckendem Schlagwerk – und das alles ist so unwiderstehlich gut gemacht, dass man sofort hineingezogen wird in den Sound der achtköpfigen Band. Als wäre das noch nicht gut genug, kommt über all dem noch die aquavitrauhe, dunkel knarzende Stimme des Bandleaders Thorbjørn Risager. Es rollt gleich wuchtig weiter mit dem Song „Too many roads“m gefolgt vom eher verhalten-melancholischen und zurückhaltend arrangierten „China Gate“. Unglaublich wuchtig auch das rockige „High Rolling“, fast schon filigran dagegen „Drwoning“.
Spätestens nach dem dritten Song ist man rettugslos der Musik dieser Band verfallen, die sich um den dänischen Musiker Thorbjørn Risager gebildet hat, dessen Bluesrock stark von Rhythm’n Blues, Rock, Jazz und Soul geprägt ist – und der nicht B. B. King und Ray Charles zu seinen Vorbildern zählt. Das erdig aufgenommene Album, das nicht durch allzuviel Nachbearbeitung im Studio glattgebügelt wurde, wirkt ausgesprochen authentisch und man meint fast, die Musiker bei der Aufnahmesession neben sich zu sehen. Live muss die Band ausgesprochen beeindruckend sein mit ihrem drückenden, rollenden Sound und ihren Songs, die alle kleine Geschichten erzählen und so zum großen Blues werden.
Ein wundervolles Album einer Band, deren letztes Hamburgkonzert ich natürlich mal wieder verpasst habe, die aber künftig ganz oben auf meinem Medien- und Musikradar stehen wird. Optimalen Hörgenuß gibt es in einem rostigen Dodge D200 Pickup auf der Route 66 am frühen Abend – alternativ geht auch ein alter Golf Caddy mit kaputter Gangschaltung auf der B 199 zwischen Langballig und Gelting. Nachhaltig empfohlen allen, die gerne Blues und Bluesrock hören und sich einmal überraschen lassen mögen, was aus Dänemark für wunderbare Musik kommen kann.
Lieber Jarg,
habe mir das angehört – sehr schön frisch, knackig und erdig gleichzeitig. Kannte den gar nicht, aber jetzt werd ich ihn kennenlernen.
Danke für den feinen Tipp und schöne Grüße
Kai
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Lieber Kai
gern geschehen! Das freut mich. Für mich war der Mann samt Band auch absolut neu. Umso besser, dass es so etwas immer noch zu entdecken gibt (und man selbst an der Quelle sitzen darf).
Liebe Grüße und einen feinen Abend!
Jarg
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Da hat man ja beim Lesen schon so was wie Musik im Ohr – danke für den Tipp!
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Gern geschehen – und viel Spaß beim Hören des gesamten Albums!
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Pingback: Long forgotten Track | Ulla Keienburg s Blog
🙂
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YESSSSS! Wunderbare Überraschung!!! Danke Jarg!
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Immer wieder gerne, liebe Ulla!
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Das klingt schon so gut ohne die Band je gehört zu haben. Danke für den Tipp.
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Gern geschehen … und viel Spaß beim Zuhören!
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