„Mich interessiert es, den Hörer mit Emotionen auszustatten und ihm mentale Ruhezonen anzubieten, in denen er die Augen schließen und sich an einen anderen Ort begeben kann. Ich mag Musik, die Bilder im Kopf heraufbeschwört und diese neuen Geschichten und neuen Welten werden mein Zuhause. Die Landschaften des Nordens.“ (Kari Rueslåtten, zitiert nach JPC)
Die 1973 geborene Sängerin Kari Rueslåtten wurde 1993 mit der Metal-Band The 3rd and the Mortal bekannt, die heute als stilbildend für den Frauengesang im Gothic Metal gelten. Nach diesem kurzen Ausflug in die härteren gesanglichen Gefilde zog es sie bald mehr in den Bereich Folk mund Pop, gefolgt von einer fast zehnjährigen Pause.
Nach dem 2014-Album „Time To Tell“ legt sie 2015 mit „To The North“ ein äußerst melancholisches, zurückhaltend instrumentiertes und live eingespieltes Folk-Album vor, das von den einsamen Weiten des norwegischen Nordens inspiriert scheint und nur in wenigen Stücken („Letting Go“) rockiger wird. Begleitet von Gitarre oder Klavier erzählt Rueslåtten in ihren Songs Geschichten von unglücklicher Liebe, Hoffnung & Sehnsucht, Einsamkeit & Erinnerung. Zusammen mit dem wunderbar zart interpretierten klassischen Song „Turn, Turn“, Turn“ (The Birds) wird daraus ein überaus eindrucksvolles Album. Eine bemerkenswerte, ebenso zarte wie kraftvolle Stimme, der man im Verlauf des Albums mehr und mehr verfällt, bis man schliesslich ganz abgetaucht ist in die hochemotionalen Untiefen von Rueslåttens Musik.
Sehr hörens- und empfehlenswerte Musik, der man rasch verfällt.