Es gibt wohl kaum ein Spielzeug, dass eine derartige globale Verbreitung gefunden hat wie LEGO und nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene nachhaltig zu faszinieren vermag. „A LEGO brickumentary“ geht dieser Faszination nach und beleuchtet dabei nicht nur die Wurzeln und die Geschichte dieses einmalig vielfältigen Baukastensystems, sondern auch die überaus breiten Einsatzformen der kleinen Bausteine vom reinen Spiel bis hin zur kreativen Adaptation durch Künstler, der Verwendung in Therapien für autistische Kinder oder dem Einsatz in der Wissenschaft.
Mitarbeiter der Firna kommen dabei ebenso zu Wort wie Fans aller Altersklassen, die sich in sogenannten Brick Cons treffen und dabei bei weitem nicht nur Bauklötze handeln, sondern kreative Ideen austauschen und sich vernetzen. Die existenzbedrohende Krise der Firma in den 1990er Jahren wird auch beleuchtet, als LEGO seinen Markenkern aus den Augen verlor und knapp am Konkurs vorbeischaute. Heute ist LEGO einer der drei großen Spielzeugkonzerne und der einzige, der seinen Umsatz auf lediglich ein Produkt und verschiedenen, damit verbundenen Systemen aufbaut von der klassischen Themenpackung bis hin zu Minndstorms oder der Architekturreihe.
Dabei hat sich ein Teil der Entwicklung zum Erstaunen der Verantwortlichen von LEGO gelöst: Mindstorms etwa wurde zum anfänglichen Entsetzen der Firma früh gehackt, um selbst programmieren zu können. Heute ist die Firma offen für Entwicklungen, die von den Kunden ausgehen und nutzt sie etwa bei LEGO Ideas oder LEGO Cuusoo aktiv, indem Kunden dort ihre Ideen einreichen und andere Kunden darüber abstimmen können, ob sie der Firma als potentielle Produkte vorgeschlagen werden sollen.
Faszinierend auch die Szenen, die sich um LEGO entwickelt haben: Robotik ist dabei ebenso ein Thema wie die Produktion von Stop-Motion-Filmen mit Lego-Figuren oder der akribische Nachbau von Film- und Buchschauplätzen. Zum Teil atemberaubende Kobstruktionen wie das größte LEGo-Modell der Welt (ein 20 Tonnen schwerer X-Wing-Fighter in Originalgrösse) sind ebenso zu sehen wie die Kunstwerke von Nelson bbbbbb oder Architekturmodelle eines dänischen Architekten. Nicht selten wird dabei auf Zeitrafferaufnahmen und ungewöhnliche Kameraführung gesetzt, um das jeweilige Thema gut in Szene zu setzen
Durch den Film führt – wie könnte es anders sein – ein LEGO-Männchen. Einziges Manko sind die vielen nicht übersetzten, sondern lediglich untertitelten Interviewpassagen, die gerada für kleinere Zuschauer manchmal nicht leicht zu verfolgen sind. Trotzdem: ein mitreißender Film über das faszinierende Klötzchenuniversum.
Der steht bei mir auch im regal. Eine wirklich gut gemachte Doku.
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