Wenn man schon vom Baum gestiegen ist und den aufrechten Gang entwickelt hat, sollte man vielleicht nicht wieder raufsteigen, runterfallen und sterben: genau das passierte einem Individuum der Art Australopithecus afarensis vor etwa 3,2 Millionen Jahren, wenn man aktuellen Studien an den erhalten gebliebenen Fossilien glauben darf. Wer anthropologisch interessiert ist, wird den Namen kennen, den ihre Entdecker ihr gaben: Lucy. Seitdem weist die Geschichte der Trockennasenaffen und der Weiterlesen
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Schlagwort-Archive: Wirtschaft
Vollbremsung : Warum das Auto keine Zukunft hat und wir trotzdem weiterkommen / Klaus Gietinger
Automobilindustrie, ADAC und Politiker als Teil eines Drogenkartells, das erfolgreich Autojunkies erzeugt: diese Aussage mag man auf den ersten Blick als überzogen und polemisch betrachten, doch Klaus Gietinger bietet einiges an bedenkenswerten Fakten und Argumenten auf. Das Auto hat wie kaum eine andere technische Errungenschaft zur Zerstörung unserer Umwelt und unseres Klimas beigetraten, tötet jedes Jahr Weiterlesen
Thomas Edison : Der Erfinder der modernen Welt / David J. Kent
Es gibt wohl nur wenige Erfinder, die auch lange nach ihrem Ableben noch weiten Teilen der aufgeklärten Öffentlichkeit so präsent sind wie Thomas Alva Edison (1947-1931): er hielt über 1000 Patente, leistete wesentliche Beiträge zur Durchsetzung der elektrischen Beleuchtung, der Elektrizitätsversorgung allgemein bis hin zur Speichertechnik (Batterien) und wesentlich an der Einführung der klassischen Telefonie beteiligt, die technisch bis in die 1980er Jahre fortentwickelt wurde und bestimmend blieb. Auch mit dem Phonographen setzte er Weiterlesen
Zitat am Freitag : Keynes über ökonomische Prognosen
Langfristig sind wir alle tot. Ökonomen machen es sich zu leicht, wenn sie uns in stürmischen Zeiten nicht mehr Weiterlesen
Zitat am Freitag : Kraus über Krieg & Geld
Als zum erstenmal das Wort »Friede« ausgesprochen wurde, entstand auf der Börse eine Weiterlesen
A LEGO Brickumentary / Regie: Kief Davidson ; Daniel Junge
Es gibt wohl kaum ein Spielzeug, dass eine derartige globale Verbreitung gefunden hat wie LEGO und nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene nachhaltig zu faszinieren vermag. „A LEGO brickumentary“ geht dieser Faszination nach und beleuchtet dabei nicht nur die Wurzeln und die Geschichte dieses einmalig vielfältigen Baukastensystems, sondern auch die überaus breiten Einsatzformen der kleinen Bausteine vom reinen Spiel bis hin zur kreativen Adaptation durch Künstler, der Verwendung in Therapien für autistische Kinder oder dem Einsatz in der Wissenschaft.
Mitarbeiter der Firna kommen dabei ebenso zu Wort wie Fans aller Altersklassen, die sich in sogenannten Brick Cons treffen und dabei bei weitem nicht nur Bauklötze handeln, sondern kreative Ideen austauschen und sich vernetzen. Die existenzbedrohende Krise der Firma in den 1990er Jahren wird auch beleuchtet, als LEGO seinen Markenkern aus den Weiterlesen
Laufen. Essen. Schlafen : Eine Frau, drei Trails und 12700 Kilometer Wildnis / Christine Thürmer
Sie ist 39 Jahre alt, hat sich als Managerin in Sanierungsfällen längst einen Namen gemacht und ist Geschäftsführerin eines mittelständischen Betriebes. Da bekommt sie unvermittelt die Kündigung und wenig später stirbt ein alter Bekannter im Alter von 46 jAHREN nach kurzer, schwerer Krankheit. Da hat die komplett unsportliche Christine Thürmer, die Wandern als Kind nicht gerade besonders liebte, schon beschlossen, sich eine Auszeit zu können und den 4277 Kilometer langen Pacific Crest Trail (PCT) von Mexiko bis Kanada durchzulaufen. In einem Stück, versteht sich. Der PCT ist einer der drei großen, von Süden bis nach Kanada führenden Wanderwege Amerikas und wird jährlich von hunderten sogenannten Thruhikern begangen – von denen maximal ein Drittel die Strecke auch erfolgreich bewältigt.
Komplett unerfahren, bereitet sie sich auf den Wanderweg ähnlich akribisch vor wie auf eine harte Unternehmenssanierung und versucht, sich alles Wissen anzueignen, dass sie für den Weg braucht. Von April 2004 bis September 2004ist sie dann meist allein unterwegs mit einem Tagesschnitt von 33 Kilometern und wenigen Ruhetagen. Trotz aller Selbstzweifel Weiterlesen
Kann mir bitte jemand das Wasser reichen? Eine kurze Geschichte der Arroganz / Ari Turunen
Arroganz gibt es vermutlich, seit es Menschen gibt – und man darf sicher davon ausgehen, dass es schon unter Faustkeilspezialisten welche gab, die so von ihrer Arbeit eingenommen waren, dass sie keine Kritik duldeten – bis ihr falsch bearbeiteter Faustkeil im Einsatz abbrach und der Säbelzahntiger die Oberhand gewann.
Der finnische Wissenschaftsjournalist Ari Turunen geht in seiner kurzen Geschichte der Arroganz zahllosen historisch verbürgten Fällen von der Antike bis heute nach, deren Bandbreite Politik, Wirtschaft und Gesellschaft umfasst. Historische Potentaten wie Dschingis Khan oder Timur Lenk kommen ebenso vor wie Weiterlesen
Die Impact-Strategie . Führen für Fortgeschrittene / Thomas Fritzsche ; Annette Fürst ; Elke Rathsfeld
Es gibt eine Unzahl von Managementhandbüchern, die sich mit Führung allgemein und der Mitarbeiterführung im einzelnen auseinandersetzen. Abgesehen davon, dass darunter viele sind, die alten wein in neuen Schläuchen verkaufen, finden sich selten Titel, die über längst bekannte Gemeinplätze hinausgehen und andere, kreativere Ansätze zeigen, seine Mitarbeiterinnen zu erreichen und zu motivieren.
Der Psychologe Fritzsche und seine zwei Co-Autorinnen gehen von einem anderen Ansatz aus: ihr Credo ist es, Mitarbeiter nicht nur mit Sprache zu überzeugen, sondern auch andere, bildhaftere Mittel und Inszenierungen einzusetzen. Ausgehend von einer sorgfältigen Vorbereitung einer Führungskraft auf eine konkrete Situation plädieren sie dafür, relativ simple, aber gut konzipierte Ausgangssituationen zu schaffen, um die zu vermittelnden Inhalte über möglichst viele Sinne zu transportieren.
Da wird dann schon mal eine reale Mausefalle empfohlen, um einer Weiterlesen
Zitat am Freitag: Emerson über harte Zeiten und knappes Geld
Kann sich irgendjemand erinnern, wann die Weiterlesen
Zitat am Freitag: Gropius über die moderne Stadt
Die Krankheit unserer heutigen Städte und Siedlungen ist das traurige Resultat unseres Weiterlesen
Film am Mittwoch: Papierherstellung
Letzte Woche gab es an dieser Stelle einen Film über die traditionelle Papierherstellung. Heute geht es Weiterlesen
Film am Mittwoch: Was ist eine Buchhandlung?
Eine simple Frage – die hier aber auf ausgesprochen Weiterlesen
Drift : besiege die Welle / Regie: Morgan O’Neill. Darst.: Myles Pollard ; Sam Worthington ; Xavier Samuel ; Lesley-Ann Brandt…
Margaret River, ein Provinznest in West-Australien, in den frühen 1970er Jahren. Nachdem sie vor ihrem gewalttätigen Vater geflohen sind, lassen sich die Kelly-Brüder Andy und Jimmy mit ihrer Mutter an der rauhen australischen Westküste nieder. Jimmy entdeckt als Teenager das Surfen und wird schnell zu einer lokalen Größe. Sein smarter Bruder entdeckt schnell, dass der Surfsport einen riesigen Markt bietet für ihre speziellen kurzen Surfboards und die durch seine Mutter handgenähten Sufanzüge. Schnell mischen sie damit die lokale Sufszene auf und erhalten dabei Unterstützung von JB, einem nomadisierenden, auf Surfer spezialisierten Fotografen und Filmer mit dezidierter Anti-Establishment-Attitüde und seiner Mitreisenden, der attraktiven Lani.
Doch die Polizei hat Weiterlesen
Zitat am Freitag: Thoreau über den Wald
Wenn ein Mann die Hälfte eines Tages in den Wäldern aus Liebe zu ihnen umhergeht, so ist er in Gefahr, als Bummler angesehen zu werden; aber wenn er seinen ganzen Tag als Weiterlesen
Film am Mittwoch: Die Papiermacher
Ein kleiner, feiner und durchaus poetischer Film über Weiterlesen
Film am Mittwoch: Hans Rosling’s 200 Countries, 200 Years, 4 Minutes – The Joy of Stats – BBC Four
Ja, ich weiss: der Film am Mittwoch sollte eigentlich eine gewisse Buchaffinität besitzen. Auf den ersten Blick wird das hier nicht zu erkennen sein bis auf die vielleicht zu erwähnende Tatsache, dass ich ihn auf einer Weiterlesen
Die Stein-Strategie : von der Kunst, nicht zu handeln / Holm Friebe
„Viele kamen allmählich zu der Überzeugung, einen großen Fehler gemacht zu haben, als sie von den Bäumen heruntergekommen waren. Und einige sagten, schon die Bäume seien ein Holzweg gewesen, die Ozeane hätte man niemals verlassen dürfen“ (Douglas Adams: Per Anhalter durch die Galaxis.“ Zitiert nach: Holm Friebe: Die Stein-Strategie, S. 158)
Unsere Zeit postuliert den permanenten Wandel auf allen Ebenen. Ob in Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft: wer sich nicht bewegt, hat verloren und dem aktiven Macher gehört die Stunde. Aber ist das wirklich der richtige Weg? Müssen wir immer Handeln, immer aktiv eingreifen, stets den Fortschritt im Auge haben, um als Menschen glücklich zu sein, ein sinnvolles Leben zu leben und als Menschheit insgesamt voranzukommen? Alle stehen permanent unter Strom und der Burn-out (den man vor 100 Jahren Neurasthenie nannte) feiert fröhliche Urstände. Dabei zeigt uns doch schon die statistische Analyse typischen Torhüterverhaltens im Fußball, dass es im Zweifel beim Elfmeter besser ist, einfach stehen zu bleiben, statt in die linke oder rechte Torecke zu hechten.
Holm Friebe legt mit seinem überaus klug aufgebauten Buch „Die Stein-Strategie“ den Finger in die Wunden, die unser täglicher Aktionismus mittlerweile schlägt: ein Aktionismus, der vom Weiterlesen
Onkel Oswald und der Sudankäfer / Roald Dahl
Der Erzähler bekommt eine Lieferung merkwürdiger Holzkisten und entdeckt darin die Tagebücher seines verblichenden Onkels Oswald, eines reichen Lebemannes und berüchtigten Frauenverführers. Posthum veröffentlicht er zwei der Tagebücher – und wird nach dem zweiten Band überrannt von Anfragen und Angeboten: denn Onkel Oswald war der Entdecker eines Parfums von wahrhaft gigantischer aphrodisischer Potenz war, dass jeden Mann sofort willenlos und leidenschaftlich einer Frau verfallen liess, die danach duftete. Alle Welt scheint nach diesem Parfum zu fragen und dem Erzähler werden höchste Summen geboten für eine Substanz, von der er tatsächlich nicht ein Tröpfchen besaß.
Der Erzähler wagt es Jahre nach diesen dramatischen Folgen der Publikation, einen weiteren Band zu veröffentlichen: wohl ahnt er, dass die damit verbundenen Enthüllungen viele Freunde und Familienangehörige erschüttern könnten, schätz aber ihren wissenschaftlichen und historischen Wert wesentlich und die daraus folgende Notwendigkeit der Veröffentlichung höher ein.
Tatsächlich nämlich ist sein Onkel Weiterlesen
Zitat am Freitag: Humboldt über den Sinn der Wissenschaft
„In einem Zeitalter, wo man Früchte oft vor der Blüte erwartet und vieles darum zu verachten scheint, weil es nicht unmittelbar Wunden heilt, den Acker düngt, oder Mühlräder treibt, […] vergißt man, daß Weiterlesen
So : Roman / Norbert Zähringer
Der junge Bankangestellte Cordt Gummer wird befördert zum Leiter einer Zweigstelle: allerdings liegt die im Niemandsland einer Industriebrache im Osten Berlins und ist in einem Container untergebracht. Leider läuft das Geschäft gar nicht gut, und die einzige Angestellte ist auch bald fort. Damit er nicht mehr Weiterlesen
Alle im Wunderland : Verteidigung des gewöhnlichen Lebens / Matthias C. Müller
„Wie auf einmal die Straße – in einem Coup der frühen Tage – wieder zu einem begehrenswerten Ort, zu einem Platz im Sinne der Lichtung wurde! Lichtung in der Zeit. Kinder spielten wieder Murmeln, hüpften Seil und gingen auf Stelzen“.
(Botho Strauß, Vom Aufenthalt, a.a.O., S. 44)
Eine Streitschrift für das „gewöhnliche Leben“? Eine Buch, in dem der negativ besetzte Begriff „Spiesser“ einmal positiv gewendet und dem allgemein als langweilig empfundenen Alltag Glückspotentiale zugeschrieben werden? In Zeiten der Selbstoptimierung, des allgemeinen Starkultes, des Arbeitens von einem Projekt zum nächsten und der gesamtgesellschaftlich verankerten Haltung, immer das Maximum aus allem und vor allem aus sich selbst herausholen zu wollen, in einer Zeit, in der so lange gesucht wird, bis endlich der Weiterlesen
Der große Bluff: Irrwege und Lügen der Alternativmedizin / Theodor Much
So zahlreich wie die pseudomedizinischen Heilungsverfahren sind die Bücher darüber: ob Homöopathie oder Bachblüten, Osteopathie, Kinesiologie, Antroposophische Medizin oder Bioenergetik, ob Geistheilung oder Quantenmedizin – vielfältig sind die Bezeichnungen für esoterische Heilverfahren, die als sogenannte Alternativmedizin Zuspruch nicht nur bei leichtgläubigen Patienten, sondern auch bei manchem Arzt und Apotheker finden. Natürlich spiegelt sich das nicht nur in Angeboten auf dem Gesundheitsmarkt, in Apotheken, Supermärkten und Drogerien wieder, sondern auch in den Regalen der Buchhandlungen und Bibliotheken.
Dabei geht es vor allem um eines: Profit. Denn paramedizinische Heilverfahren haben bis heute keinen Nachweis ihrer Wirksamkeit erbringen können, der über Placeboeffekte hinausginge. Mit dem platten „Wer heilt, hat recht“ wird ihre Wirksameit behauptet und den Patienten mit der irreführenden Behauptung, die als „Schulmedizin“ verunglimpfte, auf wissenschaftlicher Basis arbeitende Medizin kuriere nur an Symptomen und althergebrachtes, angeblich ganzheitliches Wissen böte einfache Lösungen für jede Krankheit: dabei hat die Menschheit in den letzten 150 Jahren auf dem Gebiet der Medizin gerade durch Wissenschaftlichkeit und Aufklärung immense Fortschritte gemacht und einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass die meisten Menschen heute ein hohes Alter erreichen können.
Theodor Much beleuchtet in seinem Buch nahezu sämtliche derzeit vermarkteten esotersichen Heilverfahren, stellt ihre leeren Versprechen vor, beleuchtet die oft Weiterlesen
Süsses Gift : Hilfe als Geschäft / Regie: Peter Heller
An Weihnachten wird ja immer gern mit dem Klingelbeutel durch die Gegend gerannt, wird zu Spenden aufgerufen, an das schlechte Gewissen appelliert und munter und millionenfach an Hilfsorganisationen überwiesen. Seit fünfzig Jahren wird im Rahmen von Entwicklungshilfe auch in Afrika massiv investiert, wurden insgesamt über 450 Milliarden Euro in diverse Projekte gesteckt mit dem Ziel, Entwicklung zu befördern. Derzeit arbeiten über 40.000 Mitarbeiter verschiedenster Hilfsorganisationen in Afrika, während der Anteil subsaharischer Länder am Welthandel stetig gesunken ist. Anlass genug für den unbequemen Dokumentarfilmer und Afrikakenner Peter Heller, einmal genauer hinzuschauen und sich am Beispiel von drei Projekten in Tansania, Mali und Kenia anzuschauen, was genau ankommt bei den Menschen und ob sich tatsächlich etwas verbessert hat. Vor Ort besucht er Projekte, spricht mit afrikanischen Intellektuellen und mit professionellen Entwicklungshelfern.
Schnell wird deutlich, wie sehr die massive Entwicklungshilfe in Afrika die Ausbildung lokaler wirtschaftlicher Kraft Weiterlesen
Film am Mittwoch: The Adventures of the Special Librarian
Früher war mehr … nein, nicht Lametta. Früher war vor allem mehr Weiterlesen
Film am Mittwoch : Das neue iPhone 5S wird unzerstörbar? Wer es glaubt …!
Laut Spiegel.de soll das neue iPhone 5S ja unzerstörbar sein. Dieser Mann hat schon das Weiterlesen
Der viktorianische Vibrator : törichte bis tödliche Erfindungen aus dem Zeitalter der Technik / Frank Patalong
Als Mensch ist man geneigt, die Zeit, in der man lebt, als ungeheuer innovativ zu bezeichnen und zu erleben. Das war vor knapp zwanzig Jahren mit dem Internet so und das ist seit ein paar Jahren mit den Smartphones, den iPads, den Navigationsgeräten und anderen technischen Neuerungen so: der Mensch strebt stets nach neuem und kann sich die Zeit vor 100 Jahren nur als sehr düster und rückständig vorstellen. Natürlich neigt er auch dazu, die modernen Errungenschaften weitgehend kritiklos zu benutzen und auch mögliche Gefährungen auszublenden.
Nur: von hundert oder hundertfünfzig Jahren ging es den Menschen ebenso wie uns heute. Auch siehen stürzten sich begierig auf neue Errungenschaften, die bejubelt und gefeiert und teilweise exzessiv in alle Lebensbereiche ausstrahlten und Anwendungen fanden, wo eine Anwendung aus heutiger Sicht unsinnig, gar schädlich erscheint. Auch sie waren bereit, horrend hohe Preise für neue, als revolutionär erscheinende Produkte zu bezahlen, deren Nutzen in der Rückschau in keinem Verhältnis zu den Kosten zu stehen scheint.
Alles schon mal dagewesen? Ja, in gewisser Weise schon. Frank Patalong führt uns durch eine Reise in die Vergangenheit und amcht an einigen technischen und wissenschaftlichen Entdeckungen und Entwicklungen klar, dass Weiterlesen
The search for John Gissing / Regie: Mike Binder. Darst.: Alan Rickman, Mike Binder, Janeane Garofalo …
Film am Mittwoch macht Sommerpause. Und nun zu etwas völlig anderem. Einem Spielfilm am Mittwoch:
Nicht wenige kennen es: man wechselt den Job und da ist einer, der einem den Teppich unter den Füssen wegzuziehen versucht. Dem jungen Matthew Barnes, einem aufstrebenen amerikanischen Geschäftsmann, geht es noch extremer. Als er mit seiner vom ewigen berufsbedingten Umziehen müden Frau nach London reist, um eine Firmenfusion zu managen, scheint zunächst alles wunderbar. Sein neuer Kollege, John Gissing, regelt im Vorfeld alles und es scheint, als wäre dem ehrgeizigen Barnes auf wunderbare Weise der Boden vorbereitet für einen weiteren Erfolg auf seiner Karriereleiter
Doch Gissing weiß, dass er durch Barnes ersetzt werden soll: er sorgt dafür, dass Barnes und seine Frau eine alles Weiterlesen
Film am Mittwoch : Buchbinder Don Taylor (Toronto)
Da möchte man nochmal umlernen im Angesicht der bewegten Bilder von einem klassischen Handwerk: ein kleiner, feiner Film über den Weiterlesen
Film am Mittwoch : The Last Bookshop
„It’s a book. It will paint pictures in your memories. It will give you memories of things you will never experience.“ (Filmzitat).
Ein wunderbarer kleiner Film, der mit dem Gedanken einer Welt spielt, in der es Weiterlesen
Gott hat hohe Nebenkosten : wer wirklich für die Kirchen zahlt / Eva Müller
Kirchen, diakonische Einrichtungen, kirchliche Wohlfahrtsverbände sind von der Gewerbesteuer befreit und werden dadurch um etwa 17 Milliarden € jährlich entlastet, erhalten jährlich staatliche Zuschüsse in Höhe von mehr als 50 Milliarden € und weitere finanzielle Vergünstigungen und Subventionen zusätzlich zur den etwa 10 Milliarden Einnahmen aus der Kirchensteuer ihrer Mitglieder. Kirchentage werden in der Regel zu etwa 50% vom Staat bezahlt, wie zuletzt in Hamburg. Der Staat zahlt Bischöfe und bezahlt auch für die Ausbildung von Religionslehrern. Kirchen und ihre Unternehmen haben zudem ein eigenes Arbeitsrecht, das sie vehement verteidigen.
Wir reden von den Kirchen in Deutschland, einem vorgeblich säkularen Land, in dem die Trennung von Kirche und Staat aber leider nur oberflächlich ist. Die finanziellen Ausmaße, die die Kirchenprivilegien seit den entsprechenden gesetzlichen Regelungen von 1952 (in der Weimarer Verfassung waren solche Privilegien unbekannt) angenommen haben, sind ja seit Christian Frerks hervorragend recherchiertem „Violettbuch Kirchenfinanzen“ hinlänglich bekannt: der deutsche Staat überträgt Kirchen und ihren Unternehmen (sogenannten Wohlfahrtsverbänden) staatliche Aufgaben, zahlt dafür (etwa 99% des entstehenden Aufwandes) – und interessiert sich danach nicht mehr dafür, welche Arbeitsbedingungen dort herrschen oder welche Folgen die Delegation staatlicher Aufgaben an weltanschaulich gebundene, durch staatliche Subventionen erst konkurrenzfähige Einrichtungen auf die Arbeitnehmer, den Inhalt der bestellten Dienstleistung und deren „Zielgruppen“ hat.
„Gott hat hohe Nebenkosten“ widmet sich mittelbar auch diesem Thema, verbindet dies aber unmittelbar mit der erschütternden Fallgeschichte der Erzieherin und Kindergartenleiterin Bernadette Knecht aus Rauschendorf: am Beispiel ihrer Kündigung aufgrund einer Scheidung und eines neuen Lebenspartners, des Kampfs der von ihrer Arbeit begeisterten Eltern zunächst (fruchtlos) um den Erhalt ihres Arbeitsverhältnisses und danach um die Kündigung des Vertrags mit der Kirche als Träger durch die Stadt, werden die Auswüchse deutlich, die Weiterlesen
Fast vergessen : Handwerkliches Erbe / Christine Frenkenberger ; Walter Seitz-Krautstorfer ; Björn Thönicke
Eine ganze Reihe von Berufen sind durch die Mechanisierung oder den Wandel von Bedürfnissen und Gewohnheiten fast ausgestorben oder in Vergessenheit geraten, andere haben sich aus ähnlichen Gründen so stark verändert, dass ursprüngliche Elemente des Berufes fast komplett verloren gegangen sind. Zur erstgenannten Gruppe gehören sicher Sattler, Hutmacher, Messermacher oder Ofenkeramiker, zur zweiten könnte man den Bäcker zählen, der zwar als Ausbildungsberuf noch vorhanden ist, als handwerklicher Beruf allerdings schon fast als ausgestorben gelten kann, wenn man sich die Produkte in den meisten Bäckereien und Supermärkten ansieht. Dann gibt es natürlich noch Handwerksberufe, die relativ exotisch sind wie etwa den Blechblasinstrumentenbauer, den Harfenbauer oder den Säckler.
Basierend auf einer Fernsehserie, berichtet „Fast vergessen“ in zwanzig Kapiteln über die vorgenannten Berufe und darüber hinaus über etliche weitere wie den Latschenölbrenner oder den Weiterlesen
Taste the Waste : Warum schmeissen wir unser Essen auf den Müll? / Valentin Thun
Einen der beeindruckensten Filme, die 2012 auf DVD erschienen sind, habe ich bisher unterschlagen, da er im Ordner für Entwürfe stecken geblieben ist: „Taste the waste“ (Regie: Valentin Thun) dokumentiert den Umgang der modernen Industriegesellschaften mit Lebensmitteln und die weltweite Verschwendung von Lebensmitteln durch Verbraucher, Industrie und Handel: 90 Millionen Tonnen Lebensmittel werden allein in der EU jedes Jahr in den Müll geworfen.
Am Beginn begleitet der Film zwei „Mülltaucher“ und Weiterlesen
Tiere essen / Jonathan Safran Foer. Gelesen von Ralph Caspers. Regie: Astrid Roth
Als er Vater wird, beginnt sich der amerikanische Bestsellerautor Jonathan Safran Foer, der in seinem Leben immer mal wieder auf Fleisch verzichtet hat, darüber Gedanken zu machen, was Fleisch eigentlich ist: Wie wird Fleisch erzeugt und verarbeitet? Wie ergeht es den Tieren, die aufgezogen werden, damit Menschen sie töten und ihr Fleisch essen? Ist es ethisch vertretbar, Fleisch zu essen? Und welche Auswirkungen hat der Fleischkonsum auf Weiterlesen
Foer, Jonathan Safran: Tiere essen
Als er Vater wird, beginnt sich der amerikanische Bestsellerautor Jonathan Safran Foer, der in seinem Leben immer mal wieder auf Fleisch verzichtet hat, darüber Gedanken zu machen, was Fleisch eigentlich ist: Wie wird Fleisch erzeugt und verarbeitet? Wie ergeht es den Tieren, die aufgezogen werden, damit Menschen sie töten und ihr Fleisch essen? Ist es ethisch vertretbar, Fleisch zu essen? Und welche Auswirkungen hat der Fleischkonsum auf Weiterlesen
Tüte oder so was : wie man als Kunde nervt, ohne es zu merken / Ulrike Sterblich
Geht es Ihnen wie mir? Nerven Sie auch diese derzeit Konjunktur erlebenden Titel wie „Senk ju vor träwelling …“, „Normal ist das dicht …“ und Ähnliche? Diesen sich schenkelklopfend lustig machenden Titeln ist vor allem folgendes gemein: sie machen sich zum Teil recht platt lustig über Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am untersten Ende der Hierarchie, die nichts für die Strukturen und Vorgaben können, die von oben vorgegeben sind ; sie verallgemeinern unzulässig und hauen in die altbekannte Kerbe von der angeblichen Servicewüse Deutschland ; sie lassen den Kunden, das seltsame, unbekannte und bekanntlich immer könighafte Wesen vollkommen aus dem Bild, denn der hat ja immer recht. Immer? Wer wie Jarg gerne mit und für Menschen arbeitet, Dienstleistungen und Service erbringt oder wer sich selbstkritisch mal an die eigene königliche Kundennase fassen möchte, dem sei „Tüte oder so was“ wärmstens empfohlen. Ulrike Sterblich entlarvt die Servicewüste Deutschland als Weiterlesen