Der junge Bankangestellte Cordt Gummer wird befördert zum Leiter einer Zweigstelle: allerdings liegt die im Niemandsland einer Industriebrache im Osten Berlins und ist in einem Container untergebracht. Leider läuft das Geschäft gar nicht gut, und die einzige Angestellte ist auch bald fort. Damit er nicht mehr von der Bankzentrale belästigt wird, gaukelt Gummer dieser bald eine florierende Filiale vor und erfindet Kunden. Als er auch noch seine Wohnung verliert, zieht er kurzerhand in den Bank-Container. Schon bald sieht er sich nicht nur mit spekulierenden Kaffeekränzchen, einen gescheiterten Broker, dem Prospektausträger und einem Berufsboxer konfrontiert – sondern auch mit einem Bankräuber, der einen Tunnel in Richtung Container vorantreibt.
Norbert Zähringers fulminanter Debütroman „So“ vermag auch heute noch zu begeistern, gelingt es dem Autor doch, eine absurde Geschichte stringent aufzubauen, rasant, ironisch und realsatirisch überspitzt zu erzählen und mit skurrilen, schrägen, einen harten Alltag lebenden Personen zu bevölkern, deren Geschichten sich aberwitzig miteinander und ineinander verschränken. Ein hervorragend konstruiertes Buch, das von der ersten bis zur letzten Seite Spaß macht und unsere kennzahlenübersättigte Gesellschaft wunderbar ins Absurde dreht. Man wünscht sich jetzt eigentlich nur noch eine Verfilmung durch die Coen-Brüder [sic!] und – spätestens seit er Finanzkrise – mehr unkonventionelle Bankangestellte wie Cordt Gummer.