Mirko Talhammer kommt aus einer Schrotthändlerdynastie. Doch mit seiner Familie will er nichts mehr zu tun haben und lebt nach seinem Studium als mäßig erfolgreicher Versicherungsmakler in Hamburg. Doch zwei schräge Vögel erinnern ihn unsanft an seine Herkunft und entführen ihn im alten Schrottlaster in die Heimat: Nach dem Tod seines Vaters hat er zusammen mit seinem Bruder Letscho den Schrottplatz geerbt. Doch Letscho kann Mirko nicht verzeihen, dass er die Familie im Stich gelassen hat. Viel Zeit für den über lange Jahre aufgestauten Streit, der rasch in einer Prügelei mündet, gibt es aber nicht, denn der Schrottplatz steht vor dem Ruin: die Brüder müssen sich zusammenraufen, um dem Alteisenmagnaten Kercher, der bisher noch jeden unliebsamen Konkurrenten aufgekauft hat. Wie gut, dass Mirkos Rechenkünste bei der Sache mit dem Kupferzug benötigt werden …
„Schrotten!“ ist eine herrliche Melange aus Familiengeschichte und in die norddeutsche Provinz verlegter Gaunerkomödie mit Westernelementen. Die schräge Geschichte um die beiden ungleichen Abkömmlinge einer Schrotthändlerdynastie, die sich zusammenraufen müssen, brilliert vor allem durch die beiden Hauptdarsteller: Lucas Gregorowicz gibt den coolen Provinzflüchtling und Großstadttypen mit altem Opel Rekord, der sich am Ende doch seiner Wurzeln erinnert, und Frederick Lau verkörpert das bodenständige, manchmal etwas schlichtgemütige und jähzornige, aber letztlich grundherzliche Rauhbein wie kein anderer.
Für Spannung sorgen der penibel geplante und unter Einsatz von jeder Menge Alteisen durchgeführte Zugraub und die eine oder andere Schlägerei. Rasch identifiziert man sich mit den beiden ungleichen Brüdern und hofft, dass es am Ende doch noch gut ausgeht für die Talhammers und ihren maroden Schrottplatz.
Schräg, rauh und aberwitzig: ein schöner Film für das popcornangereicherte Puschenkino daheim.