Texas, 1887. An den Ufern des Rio Grande werden immer wieder Leichen angespült. Der Gouverneur beauftragt den Jungen Ranger David Kingston mit der Aufklärung der Morde. Er soll sich unter falschem Namen in die grenznahe Stadt Mount Hermon begeben, in der Abraham Brant, der „Prediger“, ein hartes Regiment führt. Gegen seinen Willen schließt sich ihm auch seine mexikanische Frau Marisol an. Kingston weiß, dass die Aufgabe nicht leicht wird: er hat den Prediger zuletzt als Kind gesehen, als dieser in einem blutigen Zweikampf seinen Vater erstach.
Brand stellt Kingston als Sheriff ein. Doch schon bald wird klar, dass er weitaus mehr über Kingston und dessen Motive weiß als er zugibt …
Was sich zunächst wie ein genretypischer Rachewestern ausnimmt, entwickelt sich trotz kleiner Schwächen und Längen in der Story rasch zu einem atmosphärisch dichten Neo-Western von geradezu archaischer, existentieller Wucht. Schießereien stehen hier weniger im Vordergrund der durchaus immer wieder sich in Gewalt entladenden Handlung als vielmehr die beiden Hauptfiguren: Woody Harrelson überzeugt als charismatischer, egomanischer und wortgewaltiger Alleinherrscher, während Kingston sich zuweilen etwas zu sehr in der Rolle des von Kampf und Gewalt ermüdeten Haudegen verliert, um in der zweiten Hälfte zum starken Gegenspieler zu werden.
Ein empfehlenswerter Neo-Western mit einigen Schwächen, der trotzdem mit einer überaus spannenden, psychologisch überzeugenden Geschichte aufwartet und trotz einiger brutaler (und einer drastischen) Szenen die Gewalt nicht übermäßig in den Vordergrund stellt. Spannender Film mit Format und Stil!