Martin hat es nicht leicht: er hat ein paar Pfunde zuviel, trägt eine Brille und ist nicht eben sportlich. Dazu trägt er auch noch merkwürdige Klamotten. Für den sich cool gebenden Lucas und seine FabFive ist er damit das perfekte Ziel für allerlei Gemeinheiten. Als der dünne Karli mit seiner Piepsstimme in die Klasse kommt, der Martins Leidenschaft für Rockmusik teilt, freundet sich Martin mit ihm an.
Doch die Hänseleien richten sich jetzt auf beide Jungs, die von den FabFive nur noch als „Freaks“ bezeichnet werden. Als die FabFive es einmal gehörig überziehen, beschliessen Martin und Karli, sich zu rächen. Doch ihr ausgeklügelter Racheplan scheiert. Zur Strafe müssen sie mit Martins Vater und Opa den Urlaub auf einem langweiligen Campingplatz in Frankreich verbringen. Alles ändert sich, als sie dort plötzlich Lucas sehen …
Juma Kliebenstein ist mit „Der Tag, an dem ich cool wurde, ein ausgesprochen humorvolles Buch über einen Außenseiter gelungen, der in der Schule gemobbt wird. Ohne jegliche Pädagogisierung gelingt ihr die erzählerische Verarbeitung durch die ausgesprochen empathische Charakterisierung der Hauptfiguren und einen sorgfältig gearbeiteten Spannungsbogen mit überraschenden Volten.
Die beiden Protagonisten mit ihren altersspezifischen Problemen und Sehnsüchten bieten gute Möglichkeiten zur Identifikation. Kliebenstein spielt dabei in ihrer Geschichte geschickt mit Erwartungen, die gekonnt in den Spannungsbogen geflochten werden. Das furiose Finish ist ausgesprochen gut vorbereitet und überzeugend gelöst.
Kliebenstein ist ein herrlich komisches Buch über Außenseitertum und Selbstbewusstsein gelungen, das bei aller Komik sich mit großer Ernsthaftigkeit und Empathie – letztlich auch für die „negativen“ Protagonisten – seines Themas annimmt. erfolgreich zwillingsgetestet und daher für alle Jungs und Mädchen ab etwa 10 Jahren empfohlen.