Der Punk-Veteran Andreas „Fussel“ Poschka ist mittlerweile 44 Jahre alt, schlenzt sich aber weiterhin erfolgreich mit Hartz IV durchs Leben, weil er die großherzige Frau Linde vom Arbeitsamt mit seinen rührseligen Geschichten immer wieder überzeugen kann. Doch plötzlich weht ein neuer Wind: eine interne Überprüfung im Arbeitsamt hat zur Folge, dass Fussel alle Leistungen gestrichen werden sollen. Zum Glück hat Frau Linde eine Lösung: wenig später findet sich Fussel dank eines ärtzlichen Attests mit Burnout in einer psychiatrischen Klinik wieder. Durch seine unkonventionelle Art mischt er die Klinik und ihre Patienten gehörig auf.
Als Fussel auffliegt, bietet ihm die Chefärztin einen Deal an, wenn er den Patienten der personell gebeutelten Klinik weiterhin als eine Art Under-Cover-Gesprächspartner zu Verfügung steht. Fussel willigt ein. zieht nach anfänglichem Zögern alle Register und bewirkt Veränderungen. Doch als sein Mitpatient Günther nach einem Mißverständnis einen Selbstmordversuch unternimmt, zieht Fussel, der mittlerweile schmerzlich seine bei der Großmutter aufgwachsende Tohcter vermisst, die Reißleine und verlässt die Klinik. Seine Mitpatienten fahren ihm daraufhin mit einem geklauten Elektrogefährt hinterher …
André Erkau ist eine überhaus unterhaltsamer Film gelungen, der zwar durch die klischeehafte Darstellung psychischer Erkrankungen weitgehend an der Oberfläche bleibt, sich dafür jedoch ebenso warmherzig wie anarchisch seines Themas annimmt. Wotan Wilke Möhring überzeugt mit seiner Präsenz und einer jeder Hinsicht überzeugender Verkörperung des Protagonisten als Alt-Punk auf ganzer Linie und wird kongenial ergänzt von einer bis in die Nebenrollen sicht- und spürbar mit großer Lust am Spiel agierenden Besetzung.
Ein etwas anderer, komödiantischer Blick auf das Thema Burnout, der neben zahllosen komischen Szenen auch die eine oder andere „Träne im Knopfloch“ erscheinen lässt.