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Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt / Regie: Arne Feldhusen. Darst.: Charly Hübner, Annika Maier, Detlef Buck […]

Das ist alles irgendwie großartig. Aber auch großartig blöd.

Es war nicht immer leicht für Karl Schmidt (Charly Hübner). In den 1980ern hob er als einer der ersten ab mit elektronischer Musik – und stürzte durch psychotische und depressive Schübe ab, bis er am Tag des Mauerfalls in die Psychiatrie eingeliefert wurde. Mitte der 1990er Jahre lebt er drogen- und alkoholabstinent in Hamburg-Altona in einer betreuten Wohngemeinschaft und schlägt sich als Hilfshausmeister durch.

Doch dann trifft er zufällig seinen alten Kumpel Raimund Schulte (Marc Hosemann), der mit seinem Partner Ferdi (Detlef Buck) das Label Boom Boom Records gegründet hat und in der Techno-Szene ganz groß durchstartet. Als Karl zwangsweise seinen Jahresurlaub nehmen muss, meldet sich Raimund wieder bei ihm und bietet ihm einen Job als Fahrer und Mädchen für alles auf der Magical-Mystery-Tour durch Deutschland an. Trotzdem Karls Betreuer Werner massive Bedenken hat, bricht Karl heimlich nach Berlin auf und übernimmt den Job: Karl wird Fahrer und Aufpasser, der dafür sorgen soll, das keine in den Clubs, durch die sie touren werden, abstürzt und die Reise immer pünkltich weitergeht.

In einem alten, eigentlich zu kleinen Bus geht es los: Karl kutschiert die meistens reichlich unter Drogen und Alkohol stehende Gruppe aus jungen und mittelalten Technomuckern durch ganz Deutschland, kümmert sich um alles, füttert sogar die mitreisenden Meerschweinchen – und verliebt sich in Rosa. Trotzdem Karl immer wieder in kurze Psychosen abrutscht und ihn die Eskapaden der Musiker immer wieder an die Grenzen bringen, macht er seinen Job gut und legt am Ende in München als Vertretung für den sturzbesoffenen Basti von HostiBosti selbst auf. Aber dann geht es nach Hamburg …

Arne Feldhusen ist eine wunderbare Verfilmung des gleichnamigen Romans von Sven Regener gelungen, die nicht nur meisterhaft den Zeitkolorit der 1990er Jahre einfängt, sondern mit großer Empathie die Charaktere und ihre Entwicklung nachzeichnet. Dabei liegt der Fokus naturgemäß auf Karl Schmidt, der von Charly Hübner auf unangestrengte Weise verkörpert wird. Der Film lebt von seinen skurrilen und absurden Elementen und zeichnet sich durch die gekonnt ausbalancierte Mischung von Komik und Melancholie aus.

Ein schönes Roadmovie über eine sinnfrei erscheinende Reise, die ihre tiefere Bedeutung vor allem für Karl Schmidt erst am Ende offenbart.

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