
„Natürlich war die Leihfrist nicht überschritten. Ich hielt sie immer auf den Tag und die Stunde genau ein. Schon weil meine Mutter mich städnig darauf hinwies. Es war wie bei einem Schäfer. Passte er nicht ordentlich auf seine Schafe auf, gingen sie verloren. Ich hütete die Bücher wie ein Schäfer die Schafe.“ (S. 5)
Bibliotheken sind ja Orte, wo die Erscheinungen der Welt auf unterschiedliche Weise zusammenlaufen und sich kreuzen können. Nicht umsonst kommen Bibliotheken in der fantastischen Literatur, in Dystopien und Science-Fiction immer wieder gerne vor: dabei stehen sie nicht symbolisch für Orte des Wissens und des Gedächtnisses, sondern auch für Orte voller Geschichten, voller Fantasie.
In „Die unheimliche Bibliothek“ begleiten wir einen Jungen, der eigentlich nur wie so oft seine Bücher in der Bibliothek abgeben will, um auf keinen Fall die Leihfristen zu überschreiten. Er gibt die Bücher ab und fragt nach einem Buch. Die Frau an der Rückgabe schickt ihn in Raum 107: dieser liegt im Keller, den der Junge bisher noch nie gesehen hat.
In Raum 107 begegnet er einem Weiterlesen