Dem großen und dmn kleinen Wolf konnte man bereits in „Das Glück, das nicht vom Baum fallen wollte“ begegnen und sich von ihrer anrührenden, ausgesprochen schön bebilderten Geschichte bezaubern lassen, die von Gefühlen erzählt und doch niemals kitschig wird. Jetzt erfahren wir etwas über die Geschichte ihrer Freundschaft, und erneut gelingt es Brun-Cosme und Tallec, große Gefühle eindrucksvoll und gleichzeitig unsentimental umzusetzen.
So erfahren wir, dass der große Wolf früher allein und ohne Störung unter seinem Baum lebte. Doch eines Tages kommt der kleine Wolf – und zunächst ist es für den großen Wolf ungewohnt, Gesellschaft zu haben. Aber auch schön. Er teilt ein winziges Stückchen seiner Decke mit dem kleinen Wolf, zeigt ihm, wie man klettert und wie man Gymnastik macht, ja pflückt ihm sogar etwas Obst zum Frühstück. Dann geht der große Wolf spazieren – und als er wiederkommt, ist der kleine Wolf weg. Der große Wolf spürt zum ersten Mal, wie das ist, wenn man jemanden vermisst. Und er wartet. Wartet einen ganzen Winter lang, verzeifelt, doch entschlossen, dem kleinen Wolf mehr von seiner Decke abzugeben, mehr von seinem Obst – wenn er nur wiederkommt.
Ein wundervolles Buch, einfach und klar erzählt und wunderbar illustriert mit den buntstiftübermalten Pastellen von Olivier Tallec, über eine vorsichtige Annäherung, über Gesellschaft und die Sehnsucht danach und den Beginn einer Freundschaft. Dabei bleibt es letztlich doch dem Leser, der Leserin überlassen, ob die beiden nun am Ende Geschwister, Vater und Sohn oder Freunde sind. Für alle ab vier Jahren.
Startseite » Bücher » Großer Wolf & Kleiner Wolf : Vom Glück, zu zweit zu sein / Nadine Brun-Cosme ; Olivier Tallec