„Wippen geht nicht, wenn niemand am anderen Ende sitzt„.
Der kleine Bär Pi wartet. Er sitzt auf seiner Wippe, deren Ende in den Himmel ragt und wartet, dass jemand mit ihm wippt. Aber niemand kommt, und alleine wippen geht nicht. Da kippt die Tanne, die sich die ganze Zeit vom Wind bewegt hat, plötzlich auf das andere Ende der Wippe, und der kleine Bär Pi fliegt hoch in die Luft bis ins Weltall. Zum Glück kann es sich am freundlichen Mond und seiner Sichel festhalten. Vielleicht wippt der mit ihm? Doch der Mond wippt schon mit der Sonne.
Da rutscht Pi am Morgen ab und landet in einem Fluß. Doch der Fluß gehört den riesigen Rumpeln, und denen gefällt es nicht, dass Pi in ihrem Fluß gelandet ist.
Bei der Möwelle geht es ihm schon besser – aber auch sie kann mit ihm nicht wippen, weil sie sich schon zu alt fühlt. Und weiter geht es … bis Pi in einem Wald landet und sich ein Lagerfeuer macht. Plötzlich ist da ein anderer Bär, der mit ihm zu streiten beginnt … und Pi sucht schnell das Weite.
Traurig notiert er immer wieder seine Gedanken in seinem Notizbuch auf seinem weg. Da merkt er plötzlich, dass er verfolgt wird, und beginnt zu rennen, bis er ganz ausser Atem ist und stolpert. Gleich, denkt er, gleich ist der Verfolger bei mir. Doch da hört eine eine zaghafte Stimme, die um Hilfe ruft: erstaunt sieht er kurz darauf den anderen Bären in einer Grube liegen …
Timo Parvela ist ein wunderbares Buch über Freundschaft gelungen, das zwischen den Zeilen einiges an philosophischer Tiefe zu bieten hat: mit sanftem Humor und großer Sensibilität berührt einen diese Geschichte über den kleinen Bären, der sich mit sich und seinen Wünschen und Sehnsüchten (Wippen!) auseinandersetzt und seine wichtigsten Erkenntnisse, Gedanken und Gefühle in einem Notizbuch aufschreibt, bis er schliesslich den anderen Bären trifft und sie beide gemeinsam herausfinden, dass man Freundschaft schließen kann und doch man selber bleibt. Die frechen, kräftigen und ausdrucksstarken Illustrationen unterstützen dabei die poetischen und humoristischen Dimensionen des Textes perfekt und machen aus diesem Buch, bei dem jeder Satz stimmt und im postiven Sinne schwer zu wiegen scheint, ein rundum wunderbares Leseerlebnis mit nachhaltiger Wirkung für kleine und große Leserinnen und Leser ab ca. 6 Jahren.
Startseite » Bücher » Die Wippe : eine Geschichte von Bären und Freunden / Timo Parvela ; Virpi Talvitie
„Aber niemand kommt, und alleine wippen geht nicht.“
So ist das einfach.
Und doch so kompliziert.
Danke, Jarg, für diesen Buch-Tipp!
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Keine Ursache, immer wieder gern. Da findet man sich ja auch als Erwachsener wieder in solchen Büchern … ist es nicht Wippen, dann vielleicht Klettern, Singen, Joggen, Bildhauern, Kochen, Wandern, … ! Gar nicht so einfach, so ein Leben … schrieb er und zog sich voller Hoffnung ein Bärenfell über.
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Ja.
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