Vor 33 Jahren wurden die Zwillingsschwestern Sofie und Daan geboren – als Kinder zweier schwuler Väter, ausgetragen von einer ihnen bis heute nicht bekannten Frau. Die zupackende Sofie geht trotz ihres üblen Chefs ganz in ihrer Karriere im Medienbereich auf, während die zurückhaltende Daan mit ihrem Mann Joost Kinder zu kriegen versucht. Plötzlich erhalten sie eine Nachricht aus den USA: ihre leibliche Mutter braucht nach einem Unfall Hilfe. Nach anfänglichem Zögern entscheiden sich beide für die Reise und gehen davon aus, dass alles schnell geregelt sein wird und sie überdies endliche ihre Mutter kennenlernen. Doch schnell wird klar, dass die Reise mit Jackie, einer störrischen und eigensinnigen Frau, nicht einfach wird: mit ihrem abgeranzten Winnebago Wohnmobil geht es quer durch die Staaten über Highways, Wüstenpisten und Feldwege. Ein Road-Trip der besonderen Art, der alle drei für immer verändern wird und zu einem überraschenden Ende führt.
„Jackie“, ein niederländischer Film, der den Fokus ganz auf die drei Hauptdarstellerinnen setzt, hat leider hierzulande nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die er verdient. In der Tradition klassischer Roadmovies stehend, fesselt einen die melancholische, mit feinem Humor und großem psychologischen Feingespür erzählte Geschichte von Anfang an bis zum ausgesprochen überraschenden, überaus gelungenen Ende. Eine wunderbare Holly Hunter in der Hauptrolle und die niederländischen Schwestern van Houten spielen sich gekonnt die Bälle zu in diesem berührenden, gänzlich kitschfreien und dennoch warmherzigen Film. Regisseurin Antoinette Beumer gelingt es, die auf staubigen Wüstenpisten und endlosen Highways spielende Geschichte überzeugend in Szene zu setzen und auch noch mit wunderbaren Landschaftsaufnahmen, skurrilen Nebenfiguren und stimmigen Dialogen aufzuwarten. Der alte, heruntergekommende Winnebago in einer quasi technischen Nebenrolle kommt dabei auch nicht zu kurz.
Am Ende möchte man den Film am liebsten ein zweites Mal sehen … weshalb ich ihn hier an dieser Stelle wärmstens all jenen empfehlen möchte, die Roadmovies der besonderen Art zu schätzen wissen. Und alle jenen, die alte amerikanischen Motorhomes lieben. Ganz großes Kino!
Lieber Jarg,
eine schönt Besprechung – und da ich Road Movies auch sehr liebe, werde ich sofort mal schauen, ob es den als DVD gibt.
Liebe Grüsse und ein Gutes Neues Jahr nachgetragener Weise
Kai
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Lieber Kai,
auch dir nachträglich ein gutes neues Jahr in jeder Hinsicht. „Jackie“ lohnt sich bestimmt – viel Spaß beim sehen und
Liebe Grüsse von
Jarg
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