Eine rauhe, kernig-markante Stimme, die nach Whiskey und vielen Zigaretten klingt und Janis Joplin erinnert: Beth Hart hat nicht zufällig Joplin in dem Musical „Love, Janis“ verkörpert. Und wie die Bluesroc-Ikone hat auch die 1972 geborene Musikerin einiges hinter sich: insbesondere die späten 1990er und frühen 2000er Jahre sind gekennzeichnet durch Alkohol- und Drogenmißbrauch, der ihr körperlich zu schaffen macht und die Künstlerin in Verbindung mit Liebespech und Selbstzweifeln in die Krise stürzen.
Doch jede Krise birgt auch immer kreatives Potential. Hart tauchte bereits 2003 nach dem Entzug wieder auf, um etliche Erfahrungen und Tätowierungen reicher, verarbeitete ihre Krise in dem Album „Leave The Light On“ und kam damit nicht nur in den USA, sondern auch in Teilen Europas gut an. Weitere Alben sowie Kooperationen unter anderem mit Joe Bonamassa (Don’t Explain und Seesaw) folgen.
Mit „Better Than Home“ scheint sie die alten Dämonen endgültig hinter sich zu lassen. Sie klingt weicher, souliger auf diesem Album und zieht einen bereits mit dem üppig mit Bläsern und Orgel instrumentierten und von einem Gospelchor begleiteten ersten Song „Might As Well Smile“ in den Bann. Kraftvoll-erdig und wie unter Strom reisst sie einen in „Trouble“ mit, einem bluesrockigen Titel, der sofort in die Beine geht mit seinen treibenden Rhythmen und der Sandpapierstimme von Beth Hart. In die gleiche Kategorie gehört „The Mood That I’m In“. Subtiler, ja geradezu zart lässt sie es in „We’re Still Living In The City“, einem sehr schönen, von Streichern unterstützten Song angehen, der sich einem rasch und tief ins Herz tönt. Wunderbar auch die sehr schönen, zurückhaltend von Klavier begleiteten melancholischen Stücke „St. Teresa“ und „Mama This One’s For You.
Ein wundervolles Album für alle, die erdigen Bluesrock mögen und diese einmalige, kraftvolle Sängerin zu schätzen wissen, die mit Leidenschaft und Virtuosität und einer unvergleichlich rauhen wie warmen Stimme Geschichten zu erzählen weiß.
Beth Hart – eine geniale Rock-Röhre…
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Unbedingt. Müsste ich bloß mal live hören. Muss ein Erlebnis sein.
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Ja – sie kommt schon sehr nah an die Klasse von Janis Joplin heran -und live wäre fantastisch…
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Wahrscheinlich verpasse ich das wieder … immer wenn ich denke, dass ich bei dieser oder jener Musik jetzt aber unbedingt zum Konzert muss, war er/sie gerade schon da!
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