Das kleine Dorf, in dem Primo, der Sohn des Schmiedes, mit seinem besten Freund Kolle, dem Bibliothekarssohn lebt, liegt am Rande einer tiefen Schlucht. Alles in dem Dorf ist wohlgeordnet nach den Regeln des Gottes Notch, über deren Einhaltung der schlicht denkende Priester Magolus wacht. Doch der aufmüpfige Primo ist unerhört neugierig und möchte wissen, was hinter der kleinen, abgeschotteten Welt des Dorfes liegt. Als eines Tages ein Fremder das Dorf betritt und mit seinem Verhalten für Unruhe sorgt, folgt er ihm. Doch damit verstösst er gegen die Regeln des Dorfes und löst eine Kette von gefährlichen Ereignissen aus …
Ja, ich weiß! Das Kind schaufelt sich eh schon stundenlang durch Minecraft-Welten und jetzt komme ich mit einem Buch daher. Aber das hat einen ganz simplen Grund: das Buch ist im Gegensatz zu anderen Minecraft-Romanen wirklich gut. Mit einigem Witz geschrieben, erzählt es die spannende Geschichte eines Jungen und seines besten Freundes, die die gewohnten Regeln in Frage stellen und ihrer Neugier folgen. Das Ganze ist relativ unaufgeregt erzählt und zieht einen doch (auch als erwachsenen Leser) schnell in denn Bann. Als kleinen Zusatz gibt es die Möglichkeit, die vorgestellte Minecraft-Welt auch online zu erkunden, was aber überhaupt keine Voraussetzung sein muss, um Lesespass zu wecken.
Wer Jungs zum Lesen motivieren möchte, liegt mit „Der Fremde“ (Auftakt einer mehrbändigen Reihe, von der bis Februar 2016 sieben Bände erschienen sind) nicht verkehrt: unser Zwillingssohn, der seit einigen Wochen zum intensiven Leser mutiert ist, hat das schmale Buch jedenfalls in kürzester Zeit durchgelesen und verschlingt jetzt den zweiten Band.