Cheryl ist 26 und hat einiges hinter sich: nach dem Tod der Mutter versank sie in einem zügellosen, von Drogenmißbrauch und wahllosem Sex geprägten Leben, das letztlich auch in ihre Scheidung mündet. Zufällig wird sie in einem Geschäft auf
einen Reiseführer zum Pacific Crest Trail aufmerksam. Obwohl sie noch nie gewandert ist und vom Outdoorleben keine Ahnung hat, beschließt sie, den gesamten, gut 1600 Kilometer durch Kalifornien, Oregon und Washington führenden amerikanischen Teil zu wandern.
Schnell stößt Cheryl an ihre Grenzen: Hitze, der Schnee in großer Höhe und ihr überschwerer Rucksack machen ihr die ersten Wochen zur Hölle. Doch sie begegnet verschiedenen Menschen, solchen, die ihr Angst machen und solchen, die ihr weiterhelfen – und kämpft sich weiter Kilometer um Kilometer voran. In dieser Auseinandersetzung mit sich selbst und den Naturgewalten tauchen alte Erinnerungen in ihr auf an ihre alleinerziehende Mutter, an ihre vom gewalttätigen Vater geprägten frühen Jahre und ihr orientierungsloses Leben nach dem krebsbedingten raschen Tod der Mutter. Nach und nach wird die Reise für sie auch zu einer Reise zu sich selbst …
Reese Witherspoone verkörpert glaubwürdig die Mittzwanzigerin, für die eine extreme Wanderung in einer tiefen Lebenskrise zum Wendepunkt wird und zur Reise zu sich selbst. Die atemberaubenden Landschaftsaufnahmen, der hörenswerte Soundtrack, der konsequente Fokus auf die gegenwärtigen Erlebnisse der Hauptperson und die hervorragend damit ausbalancierten Rückblenden auf die Vergangenheit und insbesondere die verstorbene Mutter machen den ebenso melancholischen wie letztlich lebensfrohen Film zu einem besonders intensiven, tief berührenden Heimkinoerlebnis.
Der Film steht noch auf meiner Wunschliste, wobei ich auch nicht genau weiß, ob ich erst das Buch lesen soll …
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Schweierig. Ich versuche IMMER, erst das Buch zu lesen. Hat diesmal nicht geklappt 😉
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Das erinnerte mich an ein Filmzitat aus „Dogma“, in dem Alan Rickman alias der Metatron sagt: „… You people; if there isn’t a movie about it it’s not worth knowing, is it?“, nachdem Linda Fiorentino alias Bethany keine Ahnung hat, wer sich ihr da höchst theatralisch als die Stimme Gottes vorstellt. Buch oder Film, Henne oder Ei – es klappt nicht immer mit der „richtigen“ Reihenfolge, aber das ist nicht immer schlecht. Viel Spaß beim Nachlesen!
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Danke schön! „Dogma“ … auch einer jener Filme, die ich – Asche über mein schütteres Haupthaar – noch nicht gesehen habe. Aber Alan Rickman ist natürlich eine Motivation, das endlich zu tun!
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Unbedingt! Der Film ist total witzig, aber mit viel, viel Tiefgang. Vermutet man erst mal gar nicht.
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Danke für den Tipp, das ist mein nächster Film!!
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Gern geschehen: Viel Freude damit!
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habe bereits die DVD zuhause 🙂
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Dann wünsche ich einen zauberhaften Filmabend!
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Der Film ist genauso großartig wie das Buch – ich liebe „Wild“ 🙂
http://bingereader.org/2015/01/18/wild-cheryl-strayed/
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Da verlinke ich doch gerne zur Buchrezension, zumal ich es noch nicht gelesen habe.
Herzlich grüßt Jarg
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danke 🙂
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Da nich für! 😉
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Hallo Jarg,
ich habe das Buch dazu gelesen und fand diesen Trip sehr faszinierend und inspirierend. Und war dann immer sehr neugierig auf die Landschaft. Wird die in dem Film ausreichend gezeigt? Oder ist das nur Nebensache? Glaubst du, ich sollte den Film sehen oder denkst du, nur das Buch reicht?
Viele Grüße,
Felicitas
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Liebe Felicitas,
ich habe leider das Buch noch nicht gelesen: Verfilmungen geben ja immer eine sehr subjektive Sicht des verfilmten Stoffes. Ich persönlich finde den Film sehr beeindruckend und er fängt auch viele intensive Landschaften ein. Ob er mir gefallen hätte, wenn ich das Buch gelesen hätte, kann ich natürlich nicht sagen. Auf jeden Fall ist die Landschaft keine reine Nebensache und der Film sehenswert.
Liebe Grüße von
Jarg
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