Versicherungsvertreter Valentin hat seinen Freund, dem kränkelnden Bestsellerautor Theo, in dessen Ehe mit Katja es seit längerem kriselt, zu einem Date mit der Kellnerin Mörle überredet und ihm notgedrungen sein eigenes, mit hohen Schulden gekauftes und frisch bezogenes Haus überlassen. Mitten in der Nacht wird Valentin, der heimlich eine Affäre mit Theos Frau Katja hat, von einem aufgeregten Theo angerufen: als er zu seinem Haus kommt, findet er einen völlig überdrehten Theo vor – und eine Leiche. Natürlich hilft Valentin Theo – doch da hier nichts ist, wie es scheint, wird die Angelegenheit für alle Beteiligten zu einem unberechenbaren Vabanque-Spiel …

„Sex & Crime“ ist der mit äußerst geringem Budget gedrehte Debütfilm von Regisseur Paul Florian Müller, der mit bis zum Ende durchgehaltener Spannung, geschicktem Schnitt, dramaturgisch ausgefeilten Rückblenden, überraschenden Volten und Perspektivwechseln und tiefschwarzem Humor aufwartet. Gekonnt spielen sich die Schauspieler, darunter Wotan Wilke Möhring als verschuldeter, notgeiler Versicherungsverteter Valentin, Fabian Busch als durchgeistigter Theo, Pheline Roggan als Krankenschwester Katja und eine furiose Claudia Eisinger als Kellnerin Mörli die Bälle zu. Dazu kommt ein brillianter Oliver Stokowski als unheimlicher Ex-Bulle Ha-Gü.

Die makabre, blutige Story lässt den Zuschauer bis zum fulminanten Finish im Ungewissen und glänzt mit einem schwarzem Witz und einer Rasanz, die man deutschen Filmen im Allgemeinen nicht zutraut. Fast eineinhalb Stunden wird der Zuschauer geschickt und mit Verve an der Nase herumgeführt in diesem virtuos inszenierten cineastischen Verwirrspiel. Einer spannender, absurder, aberwitziger Thriller, den ich sehr gerne empfehle.